Musik im Licht der Bibel (A)
Prediger: Samuel Schmid- Details
- Predigtserie: Radiosendungen im Februar 2019
- Datum:
- Dauer: 30:20
- Weitere Downloads: 9240-190217-licht-und-leben.pdf
Musik im Licht der Bibel
Teil A
2.Chr. 29,20-36:
„Da machte sich der König Hiskia früh auf und versammelte die Oberen der Stadt und ging hin-auf zum Hause des HERRN. Und sie brachten herzu sieben junge Stiere, sieben Widder, sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer für das Königreich, für das Heiligtum und für Juda, und er sprach zu den Priestern, den Söhnen Aaron, dass sie auf dem Altar des HERRN opfern sollten. Da schlachteten sie die Rinder und die Priester nahmen das Blut und sprengten es an den Altar, und sie schlachteten die Widder und sprengten das Blut an den Altar, und sie schlachteten die Lämmer und sprengten das Blut an den Altar. Und sie brachten die Böcke zum Sündopfer vor den König und die Gemeinde und legten ihre Hände auf sie; und die Priester schlachteten sie und taten ihr Blut zur Entsündigung an den Altar, um Sühne zu schaffen für ganz Israel; denn der König hatte befohlen, Brandopfer und Sündopfer darzubringen für ganz Israel. Und er stellte die Leviten auf im Hause des HERRN mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, wie es David befohlen hatte und Gad, der Seher des Königs, und der Prophet Nathan; denn es war des HERRN Gebot durch seine Propheten. Und so standen die Leviten mit den Saitenspielen Davids und die Priester mit den Trompeten. Und Hiskia gebot, das Brandopfer auf dem Altar darzubringen. Und um die Zeit, da das Brandopfer anfing, begann auch der Gesang für den HERRN und die Trompeten und dazu die mancherlei Saitenspiele Davids, des Königs von Israel. Und die ganze Gemeinde betete an und der Gesang erscholl und die Trompeten ertönten; und das alles währte so lange, bis das Brandopfer vollendet war. Als nun das Brandopfer verrichtet war, beugten der König und alle, die sich bei ihm befanden, die Knie und beteten an. Und der König Hiskia samt den Oberen gebot den Leviten, den HERRN zu loben mit den Liedern Davids und des Sehers Asaf. Und sie lobten mit Freuden und neigten sich und beteten an. Und Hiskia hob an und sprach: Nun habt ihr für den HERRN eure Hände gefüllt. Tretet herzu und bringt die Schlachtopfer und Lobopfer zum Hause des HERRN! Und die Gemeinde brachte herzu Schlachtopfer und Lobopfer, dazu jeder, der willigen Herzens war, Brandopfer. Und die Zahl der Brandopfer, die die Gemeinde brachte, war siebzig Rinder, hundert Widder und zweihundert Lämmer, dies alles zum Brandopfer für den HERRN. Es waren aber der geweihten Tiere sechs-hundert Rinder und dreitausend Schafe. Aber die Priester waren zu wenig, um allen Brandopfern die Haut abziehen zu können. Darum halfen ihnen ihre Brüder, die Leviten, bis die Arbeit verrichtet war und bis sich die Priester geheiligt hatten; denn die Leviten waren williger gewesen als die Priester, sich zu heiligen. Auch waren es viele Brandopfer mit dem Fett der Dankopfer und mit den Trankopfern zu den Brandopfern. So wurde der Dienst am Hause des HERRN geordnet. Und Hiskia freute sich samt allem Volk über das, was Gott dem Volk bereitet hatte; denn es war unvermutet schnell gekommen.“ Amen.
Wer war dieser König Hiskia? Hiskia wurde mit 25 Jahren König; und er hatte einen denkbar schlechten Start erwischt. Nämlich die Voraussetzungen, die er hatte, waren denkbar ungünstig. Sein Vater war Ahas und Ahas war ein König, der tat, was dem Herrn missfiel. Nach Strich und Faden betrog er den Herrn und versuchte den Herrn zu hintergehen. Er hatte Baal- und Ascherabi-lder und Höhen, Götzenbilder aufgestellt; ja noch mehr, er hatte sogar die Türen am Tempel ver-schlossen; er hatte den Tempel unzugänglich gemacht für das Volk, hatte gemacht, was dem Herrn missfiel. Hiskia wurde nun König. Seine Voraussetzungen waren schlecht. Aber, über ihn heißt es: „Er tat, was dem Herrn wohlgefiel.“ Er lebte nicht weiter, wie sein Vater Ahas, er ließ sich nicht von seinem Vater Ahas prägen, in dessen Gottlosigkeit, sondern er schlug einen anderen Weg ein. Er entschied sich ganz bewusst für einen anderen Weg, nämlich den Weg, den wir von seiner Mutter Abi her und Secharja, seinem Großvater her kennen. Der, den er übernommen hat von seinem Ur-ahn, dem König David; nämlich in dem er auf den Herrn hörte, auf sein Wort hörte. „Er tat, was dem Herrn wohlgefiel“, so heißt es in 2.Chr. 29 in den ersten Versen. Und was bedeutete das?
Zuerst einmal hatte er für sich selber diese Entscheidung getroffen. Für sich selber wollte er ein Leben mit Gott führen. Ein Leben, indem er alle Baalgötzenstatuen und alle Ascherabilder wegtat. Alle Höhen, auf denen geopfert wurde, wegtat, in dem er sich ganz neu dem Herrn hinwandte. Auf das Wort Gottes, die Gebote Gottes, hörte. Und als Zweites hat er dann auch anderen das zugäng-lich gemacht. Als König stand er in der Verantwortung für das Volk. Und so öffnete er dann die Türen, besserte sie aus und machte, dass auch der Tempel wieder ein Ort der Begegnung mit dem lebendigen Gott werden konnte. Wo die Menschen Vergebung, wo die Menschen einen Neuanfang für ihr Leben fanden. Nicht nur für sich selber, sondern auch für andre wollte er dazu beitragen, dass sie auf die Worte Gottes hörten und sich auf den Herrn ausrichteten.
Zuerst stand aber seine persönliche eigene Entscheidung. Es gibt auch heute viele Menschen die sagen: Ja unsere Voraussetzungen sind schlecht. Wir haben vielleicht viel Schwieriges erlebt in der Vergangenheit, wir haben vielleicht eine schlechte Prägung bekommen von den Eltern, der Familie usw., oder haben viele Nöte und Schwierigkeiten erlebt. Das mag gut sein. Es gibt viele problemati-sche Lebensgeschichten. Es gibt viele vergangene und auch aktuelle Nöte – das ist alles so. Aber die Frage stellt sich für jeden einzelnen von uns: Was wollen wir für einen Weg einschlagen? Von wem wollen wir uns prägen lassen? Wollen wir uns vom Negativen, vom Schlechten, von der Gott-losigkeit prägen lassen und diesen Weg weiterführen? – Hiskia hätte auch den Weg seines Vaters Ahas weitergehen können – oder wollen wir das Wort der Erlösung, das Wort des Neuanfangs, das Wort der Vergebung, neutestamentlich gesprochen, das Wort der Vergebung in unserem Herrn Jesus Christus annehmen und ein neues Leben beginnen? Ein Leben im Frieden mit Gott, ein Leben, indem wir auf Gottes Wort hören, auf seine Stimme hören und uns auf ihn ausrichten.
Diese Entscheidung nimmt uns niemand ab. Und wir können nicht uns entschuldigen mit Umständen, oder „ja ich konnte halt nicht“ oder „ich wusste halt nicht“, sondern wir alle stehen vor der Entscheidung. Und wir alle haben immer wieder auch im Leben die Weichenstellung, die wir zu treffen haben: Setzen wir uns ein für den Herrn und leben wir nach seinem Wort oder lassen wir uns prägen von Gottlosigkeit in dieser Welt. Lassen wir uns prägen von Negativem, lassen wir uns prägen von Götzendienst und allem Möglichem an schlechten Einflüssen. Was ist unsre Entscheidung? Ahas war ein schlechter Ratgeber und ein schlechtes Vorbild für seinen Sohn Hiskia. Aber Hiskia hat auch ganz bewusst hier unter die Vergangenheit einen Schlussstrich gezogen, hat gesagt: „Ich will neu beginnen mit dem Herrn.“ Und dies wirkte sich dann auch aus, indem er diesen Neubeginn, den er selber erlebt hatte, auch anderen, auch dem ganzen Volk zugänglich machen wollte. Er wollte, dass alle hinzukommen zum Tempel, hinzukommen und die Vergebung, die Versöhnung empfangen.
Hiskia wollte, dass alle hinzukommen zum Tempel, hinzukommen und die Vergebung, die Versöhnung empfangen. Es lag dort einiges im Argen. Hiskia musste Priester versammeln, die Oberen des Volkes versammeln und es galt zuerst, allen Unrat aus dem Heiligtum herauszunehmen. Alles, wodurch der Gottesdienst, den es zu feiern galt im Heiligtum, wo es darum ging, dem Herrn zu die-nen und für ihn da zu sein, alles, was das hinderte, musste weg. Aller Unrat. Es ging nicht nur darum die Türen zu öffnen zum Tempel, sondern auch allen Unrat rauszutun, und das dauerte einige Zeit.
Wir lesen da, dass es etliche Tage dauerte, bis die Priester dann alles Unreine – Vers 16 – aus dem Heiligtum, aus dem Haus des Herrn getan hatten, und es gereinigt hatten. Nun war alles bereit für den Dienst, war alles bereit, um Gott zu dienen. Wir haben gesehen: Hiskia tat das als erste Amts-handlung, kurz danach, als er König wurde, etwas vom ersten, was er überhaupt machte. Er hat nicht zuerst alle Leute konsultiert und gefragt: „Was meint ihr? Was soll ich jetzt tun?“ Hat nicht links und rechts herum gefragt: „Wo sollen wir jetzt die Prioritäten setzen?“ Hat auch nicht gesagt: „Ja ich habe diese und jene Gedanken und Ideen. Ich möchte das jetzt vorantreiben, ich habe diese und jene Lebensziele und Ziele für meine Regierung“, sondern für ihn war das allererste und das allerwichtigste, dass sein Leben und das Volk, für das er die Verantwortung hatte, wieder dem Herrn geweiht war, dass wieder alles in Ordnung war.
Hier stellt sich die Frage auch für uns: Setzen wir die Priorität auch dort, dass es unser Anliegen ist: Was sagt Gott zu unserem Leben? Dass es unser Anliegen ist, ob wir mit Gott in Ordnung sind? Oder wollen wir uns selber verwirklichen? Wollen wir unsre eigenen Wünsche erfüllen? Oder fragen wir danach, was die Leute von uns denken, was die Leute sagen usw.? Oder haben wir als erste und wichtigste Priorität in unserem Leben: Was sagt Gott? Was will der Herr von uns? Wie stehen wir vor ihm da?
Das Heiligtum war nun gereinigt und alles war bereit für den Opferdienst, den es zu tun galt nun. Vers 20: „Da machte sich der König Hiskia früh auf und versammelte die Oberen der Stadt und ging hinauf zum Hause des Herrn.“ Seine erste Regierungshandlung war, dass er die Türen am Haus des Herrn öffnete und ausbesserte. Dass er alles Unreine, allen Unrat aus dem Haus des Herrn herauszuwerfen begann und gebot, dass es gereinigt würde. Nun, als er die Rückmeldung bekam: „Alles ist in Ordnung, alles ist bereit“, „da machte sich der König Hiskia früh auf.“ Er machte sich früh auf. Er wartete nicht noch ein paar Tage oder trank nicht in aller Ruhe gemütlich am Morgen seinen Kaffee und dachte: „So, was machen wir jetzt heute?“ Er dachte auch nicht: „Ja zuerst hab ich noch einige wichtige Regierungsgeschäfte zu erledigen. Zuerst muss ich da noch verschiedene Briefe versiegeln und einige Boten losschicken.“ Nein. Er machte sich auf am frühen Morgen. Das zeigt die Wichtigkeit, die er dem Dienst für den Herrn beimaß, auch hierin. Es war ihm wichtig, es war sein Anliegen: so früh wie möglich, so schnell wie möglich. Alles, was für den Herrn zu tun war, wirklich zu tun. Alles bereit zu machen für ihn. Er ging frühmorgens, versammelte die Oberen und ging hinauf zum Haus des Herrn. Das sehen wir immer wieder in der Bibel, dass Männer und Frauen, die mit dem Herrn wandelten, sich früh aufmachten.
Verschiedene Gottesmänner gingen früh auf den Weg. Denken wir an Abraham, der, als er den Auftrag bekam, Isaak als Opfer darzubringen, sich früh aufmachte. Denken wir an die Frauen am Tag der Auferstehung Jesu, an Ostern. Auch sie machten sich früh am Morgen auf. Ja aber, wenn unser persönlicher Biorhythmus anders ist, dann können wir halt nicht früh was machen. Dann halt lieber erst spät. Wir sehen, dass es eine Frage auch der Prioritäten ist. Wo setzen wir die Akzente? Was ist uns wichtig? Ist es uns wichtig, dass wir früh, ist es uns wichtig, dass wir als Erstes auch am Tag Gemeinschaft mit dem Herrn pflegen? Hiskia ging früh zusammen mit den Oberen der Stadt hinauf zum Haus des Herrn. Er wollte wirklich früh in der Gegenwart und mit der Gemeinschaft des Herrn stehen. Und wir? Wie ist unser Morgen geprägt? Was ist uns wichtiger am Morgen früh, der Kaffee oder das Bibellesen? Was ist uns wichtiger am Morgen früh, die Zeitung oder das Gebet? Wo setzen wir die Akzente? Was ist uns wichtiger? Suchen wir wirklich schon am Morgen früh die Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus? Lassen wir uns stärken durch sein Wort? Lassen wir uns den Weg weisen durch sein Wort? Darauf liegt ein besonderer Segen. Und das hilft uns auch, dass wir die Akzente während des Tages richtig setzen können. Dass wir auch während des Tages richtig die Prioritäten erkennen.
Hiskia, er machte sich früh auf. „Und er versammelte die Oberen“. Er kümmerte sich nicht darum, was die Oberen jetzt sagten. Er hätte denken können: „Ja, für die Oberen könnte das jetzt etwas früh doch sein. So früh, die sind vielleicht etwas wacher, wenn es erst 9 oder 10 Uhr ist am Morgen. Oder vielleicht erst am Nachmittag. Was denken die wohl? Ich muss doch Rücksicht nehmen auf die Oberen.“ Hiskia hatte die Verantwortung vor Gott, die Verantwortung auch, die Oberen, auch die Priester, die Leviten und alle anzuleiten. Er hatte Vorbild zu sein, selber. Er konnte nicht sagen: „Geht ihr mal früh, ich trink zuerst noch meinen Kaffee fertig.“, sondern er hatte Vorbild zu sein und selber mit dem guten Vorbild voranzugehen. Aber er hatte auch die Verantwortung, dass jene, die ihm anvertraut waren, dass er die mitnahm. Dass er die ermutigte und ihnen zeigte: „So geht’s. In diese Richtung gehen wir vorwärts.“
Das ist auch für uns wichtig. Zum einen im Kontakt mit unseren Mitmenschen sollen wir Vorbild sein. Nicht einfach von anderen Dinge fordern, von anderen in unserer Umgebung, auch nicht von unseren Kindern Dinge fordern, die wir selber gar nicht einhalten, sondern wir sollen mit dem guten Beispiel vorangehen. Vorleben unserer Umgebung, unseren Nächsten, unseren Kindern, vorleben, was es bedeutet, mit Jesus zu leben. Was es bedeutet die richtigen Prioritäten zu setzen: frühmorgens Gemeinschaft mit dem Herrn zu suchen. Und gleichzeitig sollen wir sie aber auch ermutigen und mitnehmen. Und dort, wo wir Einfluss haben, dort wo wir die Möglichkeit haben auch sie mit-zunehmen. Ich erinnere mich da an meine Kindheit. In meiner Kindheit, da besuchten wir selbstverständlich regelmäßig den Gottesdienst. Ganz klar. Natürlich hab ich Jesus gern gehabt. Natürlich hab ich es auch genossen in die Kinderstunde zu gehen, aber so ganz offen gesagt, manchmal hatte ich einfach keine Lust. Und manchmal hab ich das auch gesagt: „Ich hab keine Lust.“ Meine Eltern haben mir gezeigt, dass der Besuch des Gottesdienstes oder das Bibellesen, nicht einfach nach dem Lustprinzip vor sich gehen soll – „Wenn ich Lust habe, dann mach ich’s. Wenn ich keine Lust habe, mach ich’s nicht.“, – sondern es geht darum, dem Herrn zu dienen. Es geht darum, für den Herrn bereit zu sein. Das ist eine große Schwierigkeit in der heutigen Zeit. Wir leben in einer Gesellschaft, wo man nach dem Lustprinzip lebt: „Was mir Spaß macht, dass mache ich. Worauf ich Lust habe, da lass ich mich ein und wenn ich kein Bock habe, dann mach ich’s nicht. Ist doch egal.“ Jesus Christus selber, der unser vollkommenes Vorbild ist, er hat nicht nach dem Lustprinzip gehandelt. „Oh jetzt hab ich Lust ans Kreuz zu gehen.“ Nein. Warum ging er ans Kreuz? Weil er Lust hatte drauf? Nein, weil er uns lieb hatte. Deshalb ging er ans Kreuz. Deshalb hat er sein Leben gelassen. Aus Liebe zu uns. Nicht aus Lust.
Und wenn wir ihn ernst nehmen, wenn wir so leben, wie es der Gemeinschaft in Jesus Christus ent-spricht, dann lassen wir uns auch diesbezüglich von ihm prägen und handeln nicht einfach nur nach dem Prinzip, ob ich jetzt Lust habe oder nicht, sondern ein Ausdruck von meiner Liebe zu meinem Erlöser und Herrn ist auch, dass ich gerne sein Angesicht suche, dass ich gerne sein Wort lese, in Gemeinschaft mit ihm stehe auch im Gebet. Natürlich gibt es da immer wieder auch Anfechtungen oder Dinge, wo einem z.B. scheinbar die Zeit fehlt oder scheinbar die Kraft fehlt oder scheinbar die Lust fehlt. Aber Jesus Christus, der Sieger ist, hilft uns dabei, auch zu überwinden, auch vorwärts zu gehen, ob wir jetzt Lust haben oder nicht. Und wie schön ist es, wir können dem Herrn das auch sagen, wenn wir keine Lust haben.
Wir dürfen auch betend Jesus sagen: „Schau, ich hab jetzt wirklich keine Lust, Bibel zu lesen, aber bitte vergib mir das und hilf, dass ich mich nicht von dem Lustprinzip lenken lasse und leiten lasse, sondern dass mein Herz so von der Liebe zu dir erfüllt ist, dass ich gerne lese, dass ich gerne mich mit dir und deinem Wort beschäftige.“ Jesus dürfen wir alles sagen, sogar solche Dinge, solche sehr heiklen Dinge. Und er hilft uns. Ich habe dabei also schon früh mich korrigieren lassen müssen, dass ein Gottesdienstbesuch nicht einfach etwas ist, wo wir Lust drauf haben oder nicht Lust drauf haben. In der Bibel lesen, da geht es nicht einfach ums Lust haben oder nicht. Hiskia hat nicht bei den Oberen der Stadt abgefragt: „Habt ihr Lust mit mir zu kommen?“ Nein. Er hat einfach gesagt: „Ihr kommt mit.“ Ein wichtiger Punkt auch für uns. Auch in unseren Familien. Es geht nicht darum, ob die Kinder einfach Lust haben auf etwas, sondern was ist der Wille Gottes? Aber dafür müssen wir mit dem guten Beispiel selber vorangehen. Und immer wieder uns fragen, selber fragen denn wir sind auch Kinder unserer Zeit. Wir werden auch geprägt, in dieser Zeit in der wir leben, wo uns vorgegaukelt wird: es geht nur nach dem Lustprinzip – wo wir uns also persönlich fragen müssen: „Handle ich jetzt einfach, weil ich Lust hab drauf, weil es mir so passt?“ Oder: „Handle ich aus Liebe zu meinem Herrn. Dien ich ihm gern, weil ich ihn liebe, weil ich von seiner Liebe erfüllt bin.“
Pfarrer Samuel J. Schmid