Musik im Licht der Bibel (D)
Prediger: Samuel Schmid- Details
- Predigtserie: Radiosendungen im Februar 2019
- Datum:
- Dauer: 30:37
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Musik im Licht der Bibel
Teil D
2.Chr. 29,20-36:
„Da machte sich der König Hiskia früh auf und versammelte die Oberen der Stadt und ging hinauf zum Hause des HERRN. Und sie brachten herzu sieben junge Stiere, sieben Widder, sieben Lämmer und sieben Ziegenböcke zum Sündopfer für das Königreich, für das Heiligtum und für Juda, und er sprach zu den Priestern, den Söhnen Aaron, dass sie auf dem Altar des HERRN opfern sollten. Da schlachteten sie die Rinder und die Priester nahmen das Blut und sprengten es an den Altar, und sie schlachteten die Widder und sprengten das Blut an den Altar, und sie schlachteten die Lämmer und sprengten das Blut an den Altar. Und sie brachten die Böcke zum Sündopfer vor den König und die Gemeinde und legten ihre Hände auf sie; und die Priester schlachteten sie und taten ihr Blut zur Entsündigung an den Altar, um Sühne zu schaffen für ganz Israel; denn der König hatte befohlen, Brandopfer und Sündopfer darzubringen für ganz Israel. Und er stellte die Leviten auf im Hause des HERRN mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, wie es David befohlen hatte und Gad, der Seher des Königs, und der Prophet Nathan; denn es war des HERRN Gebot durch seine Propheten. Und so standen die Leviten mit den Saitenspielen Davids und die Priester mit den Trompeten. Und Hiskia gebot, das Brandopfer auf dem Altar darzubringen. Und um die Zeit, da das Brandopfer anfing, begann auch der Gesang für den HERRN und die Trompeten und dazu die mancherlei Saitenspiele Davids, des Königs von Israel. Und die ganze Gemeinde betete an und der Gesang erscholl und die Trompeten ertönten; und das alles währte so lange, bis das Brandopfer vollendet war. Als nun das Brandopfer verrichtet war, beugten der König und alle, die sich bei ihm befanden, die Knie und beteten an. Und der König Hiskia samt den Oberen gebot den Leviten, den HERRN zu loben mit den Liedern Davids und des Sehers Asaf. Und sie lobten mit Freuden und neigten sich und beteten an. Und Hiskia hob an und sprach: Nun habt ihr für den HERRN eure Hände gefüllt. Tretet herzu und bringt die Schlachtopfer und Lobopfer zum Hause des HERRN! Und die Gemeinde brachte herzu Schlachtopfer und Lobopfer, dazu jeder, der willigen Herzens war, Brandopfer. Und die Zahl der Brandopfer, die die Gemeinde brachte, war siebzig Rinder, hundert Widder und zweihundert Lämmer, dies alles zum Brandopfer für den HERRN. Es waren aber der geweihten Tiere sechshundert Rinder und dreitausend Schafe. Aber die Priester waren zu wenig, um allen Brandopfern die Haut abziehen zu können. Darum halfen ihnen ihre Brüder, die Leviten, bis die Arbeit verrichtet war und bis sich die Priester geheiligt hatten; denn die Leviten waren williger gewesen als die Priester, sich zu heiligen. Auch waren es viele Brandopfer mit dem Fett der Dankopfer und mit den Trankopfern zu den Brandopfern. So wurde der Dienst am Hause des HERRN geordnet. Und Hiskia freute sich samt allem Volk über das, was Gott dem Volk bereitet hatte; denn es war unvermutet schnell gekommen.“ Amen.
„Er stellte die Leviten im Haus des Herrn auf mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, wie es David befohlen hatte.“ Was hatte denn David befohlen? In 1.Chronik Kap. 25 wird uns berichtet, was das denn bedeutete. Ich lese einige Verse, ab Vers 1: „Und David und die Feldhauptleute sonderten aus zum Dienst die Söhne Asafs, Hemans und Jedutuns, prophetische Männer, die auf Harfen, Psaltern und Zimbeln spielen sollten. Und es war die Zahl derer, die Dienst taten in ihrem Amt: Von den Söhnen Asafs: Sakkur, Josef, Netanja, Asarela, Söhne Asafs, unter der Leitung Asafs, der als prophetischer Mann nach Anweisung des Königs spielte. Von Jedutun: Jedutuns Söhne: Gedalja, Zeri, Jesaja,“ und dann kommt die Aufzählung „unter der Leitung ihres Vaters Jedutun, der als prophetischer Mann auf der Harfe spielte, dem HERRN zu danken und ihn zu loben. Von Heman: Hemans Söhne:“ und dann kommt die Aufzählung „Diese alle waren Söhne Hemans, des Sehers des Königs nach der Zusage Gottes, sein Haupt zu erhöhen; Diese alle sangen unter der Leitung ihrer Väter Asaf, Jedutun und Heman im Hause des HERRN mit Zimbeln, Psaltern und Harfen für den Dienst im Hause Gottes nach Anweisung des Königs. Und es waren allesamt Meister, geübt, zweihundertachtundachtzig.“
Sie sangen unter der Leitung ihrer Väter. Die Väter waren berufen darüber zu wachen, dass der Dienst auch im Singen
- aus der Heiligkeit Gottes heraus geschieht,
- für den Dienst für den Herrn,
- auf der Grundlage des Wortes Gottes und
- aus der Vergebung der Sünde heraus.
Das war die Aufgabe der Väter.
Und das zweite: Die Bibel zeigt uns ganz klar, dass den Vätern eine Verantwortung diesbezüglich zukommt, aber auch die Väter diesbezüglich das Sagen haben. Wie häufig hört man: „Ja und unsre Jugend hat halt einen andren Geschmack. Oder die Jugend hat halt andere Lieder.“ Es ist klar, dass man sich, ob man jetzt jung ist oder auch etwas älter – die heutigen Alten sind 68er von früher. Also, die waren auch mal jung und rebellisch genau gleich und waren von dem geprägt – es ist aber trotzdem klar, dass sich junge Menschen schneller und eher beeinflussen lassen von dem, was gerade „In“ und cool ist. Auch Hiskia war vor dem nicht gefeit. Er war nicht mehr ganz jung, er war schon 25, aber doch noch jung, mit 25. Und er hat die richtige Entscheidung getroffen. Er hat nicht seine jungen Leute um ihn herum gefragt: „Hey Leute, sagt mal, was ist gerade angesagt? Was spielen wir heute?“, sondern er hat gesagt: „Was hat das Wort Gottes zum Thema Musik gesagt’“ Und das bedeutete, sehr altbacken: Die Väter haben das Sagen. Die Väter aber, die ebenfalls auf das Wort Gottes gestützt das Sagen haben sollen.
Also all die Streitigkeiten über Musik hören dann auf. Die Musik ist einer der sichtbaren Bereiche – vielleicht der sichtbarste sogar – einer der ganz sichtbaren Bereiche über den Zustand in einer Gemeinde. Wie häufig hört man z.B. von Leuten, die sagen: „Ja die Wortverkündigung ist ja nicht so schlecht, aber trotzdem ich kann nicht mehr in die Gemeinde gehen oder ich geh nicht mehr in die Gemeinde, weil es ist einfach zu laut. Und die Schlaginstrumente, die dort gespielt werden, die tun mir weh. Auch physisch tun mir weh. Das halt ich einfach nicht aus.“ Und dann wird gesagt: „Ja aber die Jungen wollen halt das so.“ Warum wollen die Jungen das so? Weil die Väter ihre Pflicht nicht erfüllt haben. Weil viele Väter diesbezüglich, auch Väter der Gemeinden, diesbezüglich gemäß der Bibel ihre Aufgabe nicht erfüllt haben, sondern z.B. gesagt haben: „Wir machen’s so, wie wir es früher immer gemacht haben.“ Und dann irgendwann wurde der Druck mal zu groß für die Jugend und dann machte man zwei verschiedene Gottesdienste, einen für die Jungen und einen für die Alten, der Unterschied ist vor allem die Musik und weiter geht’s. Und heute gibt es Jugendkirchen, wo, wie ich letzthin las über eine Kirche mit relativ guter Verkündigung, gesagt wurde: „Die machen einen großen Event und das ist ein riesen Rockkonzert.“ Dann sind wir so weit. Die Welt nimmt das wahr: OK, die machen ein Konzert, ein Rockkonzert. Da geht einfach die Post ab. Wie ganz anders zeigt es uns hier das 1. Buch der Chronik, das 2. Buch der Chronik: Hiskia, als junger Mensch, hat auch hier richtig entschieden.
Hiskia, als junger Mensch, hat auch hier richtig entschieden.
Und hier kommen wir zum nächsten Punkt: Wenn wir unser Leben ganz unter die Leitung Gottes stellen, egal ob wir jung oder älter sind, dann stellen wir die richtigen Weichen in den verschiedenen Lebensbereichen, auch in der Musik. Das Brandopfer wurde nun gebracht und das Brandopfer war begleitet vom Gesang. Vom Gesang für den Herrn (Vers 27), zusammen mit durchaus recht fetzigen Instrumenten wie Trompeten, aber es diente für den Herrn. Und es war auf der Grundlage, wie es David befohlen hatte.
„Und die ganze Gemeinde betete an und der Gesang erscholl und die Trompeten ertönten; und das alles währte so lange, bis das Brandopfer vollendet war. Als nun das Brandopfer verrichtet war, beugten der König und alle, die sich bei ihm befanden, die Knie und beteten an. Und der König Hiskia samt den Oberen gebot den Leviten, den HERRN zu loben mit den Liedern Davids und des Sehers Asaf. Und sie lobten mit Freuden und neigten sich und beteten an.“
Hier wurde einmal mehr ganz klar von Hiskia gezeigt, mit den Liedern Davids und des Sehers Asafs sollten sie den Herrn loben. Auf welcher Grundlage diese Lieder Davids geschrieben wurden, das sehen wir bei David selber, denken wir an die Psalmen, das sehen wir immer wieder als Beispiel, was der Herr für David getan hatte. Auf der Grundlage des Sühnopfers, auf der Grundlage des Wortes Gottes.
Hiskia, der junge König Hiskia gebot, dass sie den Herrn mit Freuden loben sollten, dass sie singen sollten mit den Liedern Davids. Hiskia gab den Stil vor, sagte: „Mit den Liedern Davids sollt ihr singen.“ Auch hier hat er Verantwortung wahr genommen. Hat nicht einfach gesagt: „Ja man kann so oder so. Musik ist ja neutral.“ Und wie all das heißt. Solche Aussagen sind, je nachdem wie sie gebraucht werden, sehr große Verführungsrituale des Teufels, denn wir haben die Verantwortung auch hier, nach dem Wort Gottes – und das bedeutete hier: – „mit den Liedern Davids und des Sehers Asaf den Herrn zu loben.“ Sie beugten die Knie, sie beteten an. Diese Brandopfer, Gott wohlgefällig zu sein, ein Brandopfer, das ein Wohlgeruch für den Herrn sein soll, verbunden mit den Liedern, führte sie in noch tiefere Anbetung, führte sie in noch tiefere Demut. Eine spannende Sache.
Diese geisterfüllten Lieder, diese geisterfüllte Musik, zusammen mit dem Wunsch, ein Wohlgeruch für den Herrn zu sein, ganz für den Herrn da zu sein, machte sie demütiger, noch demütiger; führte sie in noch tiefere Anbetung. Machte sie nicht zu Stars, die bejubelt wurden oder wo sie sich dann fragten: „Eh, wie viele Downloads haben wir auf unseren guten Sound hin? Oder wie viele CD’s haben wir verkauft?“ Das christliche Musikgeschäft ist vielerorts heute ein riesiges Geschäft, wo es genau um diese Anzahl Klicks und Downloads und verkauften Tonträger geht. Nicht das war hier die Auswirkung, sondern die Auswirkung war: sie wurden noch demütiger. Macht uns Musik für den Herrn demütig? Ja. Wenn Musik uns einfach hochsteuert, dann müssen wir ein großes Fragezeichen setzen hinter die Musik. Wenn uns Musik aber in tiefere Gemeinschaft mit Jesus Christus führt durch den biblisch fundierten Text, wenn sie uns in tiefere Anbetung führt, in Bewunderung für das, was der Herr für uns getan hat, wo wir nur staunen können über seine Größe, seine Erlösung, seine Liebe und in die Demut weitergeführt werden, dann sind das die Früchte, die der Herr uns zeigt, gemäß der Bibel, Früchte von biblischem Gesang und biblischer Musik.
Sie beugten alle ihre Knie. Der König begann; der König beugte und alle, die sich bei ihm befanden, die Knie und beteten an. Auch hier, der König ging auch in der Demut mit gutem Beispiel voraus. Der große König, der das ganze Volk dirigieren konnte, beugte seine Knie und zeigte damit: Gott gebührt die Ehre. Er hat den ersten Platz. Er hat die erste Stelle. Ein wichtiger Punkt auch überall, wo wir Verantwortung tragen für unser eigenes Leben, aber auch für Menschen, die uns anvertraut sind, ob es jetzt Verwandte sind, Kinder sind, ob es irgendwelche Bekannte sind, mit denen wir Kontakt haben, dass wir auch hier mit dem guten Beispiel vorangehen, uns selber beugen, unsre Knie beugen vor dem Herrn und ihm allein die Ehre geben. Und auf dieser Haltung, wir stellen uns vor, Hiskia war mit gebeugten Knien – und hier gebot er dann, samt den Oberen gebot er den Leviten. Zuerst beugten Hiskia und die Oberen ihre Knie und dann geboten sie. Aus der Haltung eines Demütigen heraus. Stellt euch vor, das ist doch gegen alle Führungsstrategie heute. Die liegen auf den Knien und jetzt gebieten sie, jetzt sagen sie, was zu tun ist. Sie hätten doch gerade hinstehen sollen, Brust raus, Kopf erhoben und dann können sie gebieten, mit voller Autorität. Die göttliche Autorität, die Hiskia hier hatte, die göttliche Autorität im Umgang mit Menschen, die uns anvertraut sind: in der Familie, als Vorgesetzte usw., die göttliche Autorität finden wir auf den Knien, finden wir dort, wo wir unsre Knie beugen, wo wir demütig sind, wie hier es Hiskia tat.
Und er gebot den Leviten, den Herrn zu loben mit den Liedern Davids und des Sehers Asafs und sie lobten mit Freuden und neigten sich und beteten an. Niemand sagte: „Ja müssen das jetzt unbedingt diese Lieder sein? Wir möchten lieber was anderes.“ Sie hatten keine langen Diskussionen über den Stil, sondern sie freuten sich. Was war dem vorausgegangen? Das Sündopfer. Die Entsündigung. Die Vergebung der Schuld. Was war dem vorausgegangen? Sie waren alle bereit Brandopfer, ein Wohlgeruch für den Herrn zu sein, sie haben sich auf den Herrn ausgerichtet, auf das, was Jesus für sie getan hatte. Und auf dieser Grundlage waren sie eins, auch in der Musik. Und hatten alle mit Freuden den Herrn gelobt und sich geneigt und angebetet. Mit Freuden loben und selber sich neigen.
Wenn wir ins Wort Gottes eintauchen und es genau lesen und wirklich wieder in der Bibel lesen, nicht einfach so oberflächlich, wie eine kurze Mitteilung auf Facebook, sondern wirklich in die Tiefe gehen und lesen, dann sehen wir, wie der Herr uns prägt, an uns wirkt und uns verändert durch sein Wort und wie viel Reichtum in seinem Wort liegt.
Lasst uns beten: „Herr Jesus Christus, hab ganz herzlichen Dank, dass du zur Vergebung unserer Schuld am Kreuz dein Leben gelassen hast uns zu versöhnen mit Gott, uns zu entsündigen. Danke, dass dein Opfer ewig gültig ist, ein für allemal vollbracht. Und danke, dass wir immer wieder dein am Kreuz vollbrachtes Erlösungswerk in Anspruch nehmen dürfen. Bitte Herr, lass uns geprägt sein von dir, von deinem Wort, lass uns geprägt sein auch in den praktischen Fragen, dass wir wieder mehr die Bibel zu Hand nehmen, in deinem Wort lesen und nicht fragen: Was ist gerade „In“, was sagt die Welt, was ist angesagt? Nicht Strömungen irgendwelcher Art nachgeben in den verschiedenen Lebensbereichen, sondern uns auf dich und dein Wort ausrichten. Und danke, dass dein Wort so praktisch und konkret ist. Danke, dass du uns Anweisungen gibst für unser Leben. Bitte Herr, lass uns aus der Gnade, aus der Vergebung leben. Lass uns geprägt sein von dir und deinem Wort und lass uns dieses Wort auch in Demut und mit Freuden weitergeben. Hab herzlichen Dank für alle Menschen, die mit deinem Wort erreicht werden können. Bitte Herr, wirke du in den Herzen, schenk Entscheidungen für dich. Lass viele Menschen den Tiefgang deines Wortes erleben. Nicht einfach ein oberflächliches Angesprochensein erfahren und dann meinen, sie seien Christen, aber sie sind gar nicht von neuem geboren, sondern lass viele die Neugeburt erleben, dein Wort, das sie berührt, dein Geist, der an ihnen wirkt, sie überführt. Und danke Herr Jesus Christus, dass du neues Leben schenkst. Bitte Herr, lass uns alle in diesem neuen Leben wirklich leben. Schenk, dass niemand von uns verloren gehen muss, sondern dass wir alle die Vergebung der Schuld annehmen und als Erlöste und Befreite vorwärts gehen und dir zur Ehre leben. Amen.“
Pfarrer Samuel J. Schmid