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- Predigtserie: Radiosendungen im März 2019
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- Dauer: 29:56
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Große und unfassbare Dinge
Lieber Leser, liebe Leserin
Unser Himmlischer Vater möchte Ihnen große und unfassbare Dinge offenbaren. Er sagt in Jeremia 33,3:
«Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt.»
Als unser allmächtiger Gott diese Worte zum Propheten Jeremia sprach, befand sich Jeremia in einer unglaublich schwierigen Situation. Der Prophet lag nämlich gefangen im Wachthof am Haus des Königs von Juda (Jer. 32,1-2; 33,1).
Nebukadnezar, der König von Babel, belagerte mit seinem Heer die Stadt Jerusalem. Der HERR Zebaoth offenbarte seinem Diener Jeremia, dass Jerusalem von den Babyloniern eingenommen und zerstört werden wird, «denn Israel und Juda haben von ihrer Jugend auf getan, was mir missfällt: ja, die Israeliten haben mich erzürnt durch ihrer Hände Werk, spricht der HERR» (Jer. 32,30). Weil nun Jeremia, im Auftrag Gottes handelnd, dem König von Juda die göttliche Weissagung verkündete, warf ihn letzterer ins Gefängnis. In diese dunkle Zeit schwerster Prüfungen leuchten die Worte des HERRN als helle Lichtstrahlen:
«Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt.»
«Rufe mich an ...» Jeremia konnte auf keine menschliche Hilfe für sich und sein Volk zählen. Doch gerade in dieser Lebenslage setzte er sein ganzes Vertrauen auf den HERRN und bezeugt: «Ach, Herr HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmöglich; der du Gnade erweist vielen Tausenden und die Schuld der Väter kommen lässt auf das Haupt ihrer Kinder, du großer und starker Gott – HERR Zebaoth ist dein Name -, groß von Rat und mächtig von Tat, und deine Augen stehen offen über allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinen Wegen und nach der Frucht seines Tuns» (Jer. 32,17-19).
Der Prophet erkannte Gottes Allmacht und seine eigene Ohnmacht, Gottes großes Wissen und unermessliche Kraft und seine eigene Unwissenheit und Schwachheit. Dies ist die Voraussetzung, bis wir überhaupt die Worte des HERRN vernehmen können. Sind wir uns bewusst, dass allein der allmächtige Gott, der Schöpfer der Himmel und der Erde, uns wahre Hilfe geben kann, oder verlassen wir uns noch auf unsere Mitmenschen und unsere eigenen Kräfte und Fähigkeiten? Jeder Mensch kommt früher oder später - allerspätestens wenn es durchs Todestal geht - in Lebenslagen, wo nur unser Heiland Hilfe und Rettung schenken kann. Dann zeigt es sich, ob wir darin geübt sind, unser ganzes Vertrauen allein auf unseren Erlöser zu setzen, dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden (Matth. 28,18). Gibt es etwas Schöneres, als dem König aller Könige (Offb. 17,14) anzugehören und auf Seine Hilfe zu hoffen? Als Miterben Christi (Röm. 8,17) können wir auch in Leidenszeiten freudig mit dem Psalmisten bezeugen: «Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben» (Psalm 46,2). Auch in ausweglosen Situationen vernehmen wir Seine Stimme: «Rufe mich an ...» «... so will ich dir antworten ...»
Dem Gläubigen, der sein ganzes Vertrauen auf den HERRN setzt, gilt diese wunderbare Verheißung. Gott ist ein Gott, der antwortet und erhört, wenn wir mit reinem, demütigem Herzen vor Ihn treten. In Seiner unendlichen Gnade und Liebe lässt Er uns Seinen Willen wissen und führt uns auf rechter Straße um Seines Namens willen. Wir brauchen uns nicht zu fürchten, weder vor den Feinden Gottes und den Vorläufern des Antichrists, die uns bedrängen, noch vor den Kriegen und Kriegsgeschreien in der Welt oder dem Tod, denn unsere Sicherheit ist unser allmächtiger Gott: «Du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich» (Psalm 23,4b). Jesus Christus ist den Seinen nahe. Der HERR verheißt seinen Dienern, die auf Sein Wort hören und gewillt sind, danach zu leben: «Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen» (Jos. 1,5).
Viele Christen klagen, dass Gott ihnen nicht antwortet, ihre Gebete nicht erhört und sie Seine Wege nicht erkennen. Andere wiederum meinen, immer die göttlichen Weisungen für ihre Mitmenschen zu wissen, und haben eine Prophetie nach der anderen, von denen viele aber nicht eintreten oder sogar völlig falsch sind. Diese Christen, die ihre Glaubensgeschwister so richtiggehend an sich binden, statt deren Blicke auf Jesus Christus zu weisen, haben noch ein ungebrochenes Ich und leben so in schwerer Sünde, denn «ehe ich gedemütigt wurde, irrte ich; nun aber halte ich dein Wort» (Psalm 119,67) und «Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade» (1. Petr. 5,5). Infolgedessen werden auch diese Gläubigen Gottes Stimme nicht im vollen Maße hören, sondern sie leben in schrecklichem Selbstbetrug und verführen viele.
Der HERR verheißt uns aber die Erhörung unserer Gebete und Er will uns große und unfassbare Dinge kundtun. Oft sind wir selbst jedoch das Hindernis, dass Gott sich uns nicht in Seiner Fülle offenbart. Er zeigt uns klar in Jesaja 58,9: «Dann wirst du rufen, und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht übel redest ...»
Hier werden uns verschiedene Gründe vor Augen geführt, welche die Antwort Gottes zurückhalten, und von denen wir frei werden müssen:
1. «Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst ...»: sind wir frei vom Geltungstrieb, von der Herrschsucht, von aller Wichtigtuerei, oder möchten wir gerne, dass alle nach unserer Geige tanzen und wir unseren Willen durchsetzen können?
2. «Wenn du ... nicht mit Fingern zeigst ...»: wenn wir auf unsere Mitmenschen mit Fingern zeigen, wollen wir damit ihre Schwächen und Fehler anprangern, um uns selber dadurch in ein besseres Licht zu rücken. Dies entspringt einem hochmütigen, lieblosen Herz.
3. «Wenn du ... nicht übel redest ...»: wie ist die Klatschsucht doch auch unter Christen so weit verbreitet! Hierin wird sehr viel gesündigt, denn das kommt aus einem Herzen, das noch nicht mit Christus gekreuzigt ist. «So ist auch die Zunge ein kleines Glied und richtet große Dinge an. Siehe, ein kleines Feuer, welch einen Wald zündet's an!» (Jak. 3,5). Jesus Christus warnt uns: «Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tage des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben» (Matth. 12,36).
Auch wer ständig um sich selbst kreist und Gott mit Klagen und Bitten überhäuft, oder aber aus Hast und Hetze und 'frommem Betrieb' nicht herauskommt, der kann Gottes antworten gar nicht hören. Nur in der Stille, aus der Stellung des Schweigenden und Horchenden, ist es möglich, Gottes Antwort, das stille, sanfte Säuseln (vgl. 1. Könige 19,11-13), zu vernehmen.
Lasst uns alle Sünden, die uns durch das Wort Gottes aufgedeckt werden, unterm Kreuz Jesu Christi ablegen und unser Leben ganz unter die Königsherrschaft Jesu stellen. Dann können wir mit dem Apostel Paulus bezeugen: «Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir» (Gal. 2,19b+20a). Jesus Christus will in unserem Herzen regieren und alleiniger Herr sein. Gereinigte und geläuterte Kinder Gottes (vgl. Sach. 13,9) erleben auf wunderbare Weise des HERRN Verheißung: «... so will ich dir antworten ...»
«... und will dir kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt.» Welch herrliche Zusage!
Wir Menschen sind so beschränkt in unserem Denken, Fühlen und Erfassen. Oft sehen wir nur den mächtigen Berg von Schwierigkeiten und Problemen. Lasst uns aber unsere Blicke von allem Irdischen weg zu Jesus Christus richten, denn Er will uns große und unfassbare Dinge kundtun. Er will uns die Augen öffnen für Seine Herrlichkeit und Majestät, für Seine Allmacht und Stärke, für Seinen vollkommenen Sieg und Sein kraftvolles Wirken auch in unserer Zeit. In überschwänglicher Fülle will Er uns beschenken nach dem Reichtum Seiner Gnade. Der Feind kann uns nichts mehr anhaben, die Schwierigkeiten können uns nicht mehr bedrücken und zu Boden werfen, alle Depression und Resignation hat ein Ende, wenn Gott uns aus Seiner Fülle antwortet und uns die Dinge aus Seiner göttlichen Sicht kundtut. Wir können nicht mehr anders als den HERRN loben und anbeten, Ihm danken und Ihm allein alle Ehre geben, denn «wo ist solch ein Gott, wie du bist!» (Micha 7,18).
Lasst uns stille werden zum Gebet: «Herr Jesus Christus, wir preisen Dich für Deine unendliche Liebe zu uns und dass wir Dich in jeder Lebenslage anrufen dürfen. Dir gebührt alle Ehre und An-betung. HERR, Du willst uns große und unfassbare Dinge kundtun. Offenbare Du alles, was uns von Dir noch trennt und uns hindert, Deine Stimme in vollem Maße zu hören. Reinige und heilige uns durch Dein teures Blut. Amen.»
Pfarrer Samuel J. Schmid
Der Anruf
Liebe Leserin, lieber Leser
Die Bibel gibt uns Aufschluss über alle Geheimnisse unseres Lebens.
Das Wort Gottes ist ein helles Licht, wenn Finsternis uns umhüllt. Es offenbart uns Gottes Gedanken über uns Menschen. Dies ist von allergrößter Bedeutung. Die meisten Menschen verkennen Gottes Heiligkeit, die keine Sünde duldet. Der HERR hat stets die Sünde Seines Volkes hart bestraft. «Es ist kein Ansehen der Person vor Gott» (Röm. 2,11). Ganz besonders seine Kinder sucht Er mit mächtiger Hand heim, wenn sie der Sünde huldigen. Sicher bestätigen viele Leser diese Wahrheit, die sich durch die ganze Weltgeschichte bestätigt. Möge der Heilige Geist doch vielen offenbaren, dass Gott unsere Sünde niemals gutheißen kann, sondern hart richten und verurteilen muss. Darum soll niemand leichtfertig über die eigene Sünde hinweggehen. Jetzt ist noch Gnadenzeit, um Vergebung durch das Blut Jesu Christi zu empfangen.
Gott ist aber auch ein Gott der Liebe und Gnade. Wie viele Kinder Gottes, die in Sünde zurückgefallen sind, können dies gar nicht mehr richtig fassen und glauben. Dies ist ein schrecklicher Zustand der Hoffnungslosigkeit. Stärkere Naturen können über ihren inneren Zustand hinwegtäuschen.
Sie sind aber unversöhnlich und von einem harten Richtgeist versklavt. Es fehlt ihnen die innige Gemeinschaft mit dem Sohn Gottes. Die Gebete sind oft durch schöne Worte geprägt, aber ohne göttliche Kraft. Wehe einem solchen Christen, wenn er den Weg zum HERRN nicht ernsthaft sucht. Ob die Sünde innere Verhärtung und Verschlossenheit bewirkt oder zu schweren Depressionen und Verzweiflungskämpfen führt, Gott will nicht den Tod des Sünders, am allerwenigsten, wenn es sich um ein zurückgefallenes Kind Gottes handelt.
Das Volk Israel hatte zur Zeit des Propheten Jeremia schwer unter den Folgen seiner Sünde zu leiden. Ihre Häuser, Dörfer und Städte wurden zerstört. Die Menschen kamen in Gefangenschaft. Es schien, als wäre es aus mit dem Volk Gottes. So kann es auch im einzelnen Leben aussehen. Wenn Du unter den Folgen Deiner Sünde leidest, so will unser Herr Jesus Christus Dir heute besonders begegnen durch das Wort in Jeremia 33,1 und folgende: «Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia zum andern mal, da er noch im Vorhof des Gefängnisses verschlossen war, und sprach: So spricht der HERR, der solches macht, tut und ausrichtet; HERR ist sein Name:
Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir anzeigen große und gewaltige Dinge, die du nicht weißt... Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen Frieden und Treue die Fülle gewähren.
Denn ich will das Gefängnis Judas und das Gefängnis Israels wenden und will sie bauen von Anfang und will sie reinigen von aller Missetat, damit sie wider mich gesündigt haben, und will ihnen vergeben alle Missetat, damit sie wider mich gesündigt und übertreten haben. Und das soll mir ein fröhlicher Name, Ruhm und Preis sein unter allen Heiden auf Erden, wenn sie hören werden all das Gute, das ich ihnen tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all dem Guten und über all dem Frieden, den ich ihnen geben will. So spricht der HERR.»
Befindest Du Dich jetzt in einer schweren Lebenslage, so darfst Du wissen, Gott hat einen besonderen Plan mit Dir. ER will nicht, dass Du zugrunde gehst. Seine Hilfe steht vor Deiner Türe. Hörst Du Seine Aufforderung in Psalm 50, Vers 15: «Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten.» Denke nicht, Gott hätte über Dich den Stab gebrochen, wie es in der Regel die meisten Menschen tun. Unser himmlischer HERR kann nicht mit den Menschen verglichen werden. Rufe Ihn an in der Not, indem Du zuerst innerlich still wirst und über Deine Sünde und ihre Folgen nachdenkst. Dann rufe den Herrn Jesus Christus an. Flehe Ihn um Vergebung an. Schütte Ihm Dein Herz völlig aus. Bekenne Ihm alle Deine Sünden, die Dir bewusst werden. Glaube an Sein Wort, dass Er Dich erretten will. Am Kreuz von Golgatha hat Er für uns Sünder gelitten und ist gestorben. «Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten; und durch seine Wunden sind wir geheilt» (Jes. 53,5). Wer Jesum im Glauben am Kreuze erblickt, wird heil zu derselben Stund. Dies gilt für Dich und mich. Darum zögere nicht, komm zum Sohn Gottes und übergib Ihm Dein ganzes Leben. Liefere Dich Ihm mit Leib, Seele und Geist aus. Er gibt Dir den wahren Herzensfrieden und reinigt Dich von aller Sünde wie geschrieben steht in 1. Joh. 1,7: «Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.» Gott hält Sein Versprechen: «Ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen Frieden und Treue die Fülle gewähren ... und will ihnen vergeben alle Missetat, damit sie wider mich gesündigt und übertreten haben.» Diese Worte gelten auch uns, Dir und mir, ja allen, die mit aufrichtigem Herzen zum Herrn Jesus Christus kommen und an Ihn glauben, wie die Schrift sagt.
Gottes Plan geht noch weiter als bis zur Sündenvergebung. «Und das soll mir ein fröhlicher Name, Ruhm und Preis sein unter allen Heiden auf Erden, wenn sie hören werden all das Gute, das ich ihnen tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über all dem Guten und über all dem Frieden, den ich ihnen geben will. So spricht der HERR.» Gott will Seinen Namen darin verherrlichen, dass Seine Gnade und Liebe uns gegenüber unter den Weltkindern bekannt wird. Kinder Gottes sollen durch ihren Wandel ein Zeugnis sein. Wie steht es aber, wenn über uns die Worte des Propheten Nathans zu David Gültigkeit haben: «Aber weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum Lästern gebracht hast...» (2. Sam. 12,14). Dürfen wir unter diesen Umständen nie mehr ein Zeugnis für den HERRN sein? Wenn Dich solche Gedanken beschäftigen, so sehen wir gerade bei David, dass er nach seinem schweren Fall und seiner Umkehr die schönsten Psalmen unter der Inspiration des Heiligen Geistes schreiben durfte.
Liebe Leser, Gott denkt und handelt nicht wie ein Mensch. Wem Er gnädig ist, dem ist Er gnädig. Und Er ist jedem Sünder gnädig, wenn dieser nach dem Wort Gottes zum Herrn Jesus Christus kommt. Darum zögere nicht und tue jetzt diesen entscheidenden Schritt. Gehe ins stille Kämmerlein auf Deine Knie und bekenne dem Herrn Jesus Christus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen alles, was Dich bedrückt.
Wer werden stille zum Gebet: «Allmächtiger Gott, wir danken Dir, dass wir Dich im Namen Jesu anrufen dürfen. HERR, Du siehst jetzt alle, die diese Botschaft gehört haben und Du erhörst alle Gebete aus einem bußfertigen Herzen. Schenke noch viele klare Entscheidungen für Dich und segne alle Leser. Amen»
Evangelist Josef Schmid