- Details
- Predigtserie: Radiosendungen im März 2019
- Datum:
- Dauer: 30:20
- Weitere Downloads: 9268-190317-licht-und-leben.pdf
«Weh mir, ich vergehe!»
Lieber Leser, liebe Leserin
Wir stellen uns unter das Wort Gottes und lesen Jesaja Kapitel 6, die Verse 3-8:
«Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch. Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm, und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei. Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!»
«Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth...» Dreimal heilig ist Gott. Alles Unheilige und Sündhafte in unserem Leben wird vor Ihm offenbar. Gar nichts kann vor Ihm verborgen bleiben. Wir alle haben einst vor dem heiligen Gott zu erscheinen. Dann werden wir nach unserem Glauben gerichtet. Wer nicht gewaschen ist durch das Blut Jesu Christi und im Buch des Lebens eingetragen ist, wird in schreckliche Ungnade, in die ewige Verdammnis kommen. Auch der beste Mensch muss im Lichte der Heiligkeit Gottes seine Sünde erkennen und wie Jesaja ausrufen: «Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen.» Hast Du Deine Sünde, Deinen Zustand schon so erkannt, dass Du Dein ewiges Verlorensein als Schlussfolgerung ziehen musstest?
«Weh mir, ich vergehe!» So ist es einem Menschen zumute, wenn er Gottes Heiligkeit erkennt. Jedes Wort, das über unsere Lippen gegangen ist, fällt ins Gewicht. Der Herr Jesus Christus betont in Matthäus-Evangelium 12,36: «Ich sage euch aber, dass die Menschen Rechenschaft geben müssen am Tag des Gerichts von jedem nichtsnutzigen Wort, das sie geredet haben.» Wenn die nichtsnutzigen Worte gerichtet werden, wie viel mehr werden alle bösen, unreinen und lügnerischen Worte, alle Verleumdung und üble Nachrede schreckliche Folgen nach sich ziehen! Lass Deine unreinen Lippen reinigen.
Wie kann dies geschehen? Werden nicht oft Worte gesagt, die man nachher bitter bereut? Vielleicht kämpfst Du gegen Deine Zungensünde, aber Du kommst nicht zum Sieg. Du musst das Übel an der Wurzel anfassen. So spricht der Herr: «Ihr Schlangenbrut, wie könnt ihr Gutes reden, die ihr böse seid? Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein böser Mensch bringt Böses hervor aus seinem bösen Schatz» (Matth. 12,34-35).
Wer regiert in Deinem Herzen? Ist es der alte böse Feind, der Lügner von Anfang an, oder ist es der Herr Jesus Christus, der heilige Sohn Gottes, der selber die Wahrheit ist? Wenn Du Dein Herz nicht völlig dem Herrn Jesus Christus ausgeliefert hast, so ist noch Unrat darin. Die Sünde lauert vor der Tür. Plötzlich kann Dir ein Wort entgleiten und Deine Lippen verunreinigen.
Jeder Mensch wird seinen wirklichen Zustand einst erkennen und zugeben müssen. Schrecklich wird es aber sein, wenn Dein «Weh mir, ich vergehe!» zu spät kommt: Auch Deine Gnadenzeit zur Umkehr ist einst abgelaufen. Die Bibel sagt nicht umsonst: «Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist» (Jes. 55,6). Es gibt auch für Dich ein Zuspät, wenn Du Gottes Heiligkeit nicht anerkennst.
Wie Jesaja in seiner Not völlige Reinigung von Gott erhalten durfte, so hat Er für alle Menschen in Seinem Sohn eine ewige Erlösung vollbracht. Wer sich reinigen lässt durch das Blut Jesu Christi, der ist recht rein, dessen Herz wird vom Heiligen Geist erfüllt und sein Herz bringt Gutes hervor.
Wer sein Leben dem Herrn Jesus Christus übergeben hat, ist seines Heils, seiner Erlösung gewiss. «Hiermit sind deine Lippen berührt, dass deine Schuld von dir genommen werde und deine Sünde gesühnt sei.»
Lieber Leser, liebe Leserin, hast Du diese Gewissheit? Die Erlösten hören auf Gottes Stimme, auf Gottes Wort. Das Bibellesen ist nicht mehr eine fromme Pflicht, sondern ein tiefes Herzensbedürfnis.
«Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?» (V. 8). Jedes Kind Gottes hört diesen Ruf des HERRN. Hast Du Ihm schon geantwortet? Wer in wahrer Gottesfurcht steht, verliert völlig die Menschenfurcht. Bist Du frei, um für den Herrn Jesus Christus zu zeugen? Hast Du Ihm schon geantwortet: «Hier bin ich, sende mich!» Der HERR will auch Dich für andere zum Segen setzen. Welch ein Vorrecht haben wir, dass wir als gereinigte, begnadigte Sünder in den Ruf der Engel mit einstimmen dürfen: «Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!»
Evangelist Josef Schmid
Ernsthaftes Beten
Über das Gebet werden zahlreiche Seminare und Predigten gehalten, Bücher geschrieben und Diskussionen geführt. Gebetskonferenzen, Gebetsrüstzeiten, Gebetsnächte zeigen ebenfalls deutlich den Wunsch von vielen: so beten, dass Gott erhört und eingreift. Die Bibel zeigt uns, dass erhörliches Beten ein ernsthaftes Beten sein muss. Das Wort Gottes gibt uns klar Auskunft darüber, was ernsthaftes Beten bedeutet und was die Auswirkungen sind. In Psalm 145,18 lesen wir:
«Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn ernstlich anrufen.»
Im Gebet sprechen wir mit unserem lebendigen Gott. Beten kann aber eine religiöse Gewohnheit oder geprägt von kopfloser Oberflächlichkeit sein. Unser Herr Jesus Christus sagt hierüber nach Matthäus 6,7: «Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen.» Gott erwartet von uns, dass unsere Gebete ernstlich sind. «Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.» Diese Verheißung Gottes in Jakobus 5,16 ist uns insbesondere für die Fürbitte für Kranke gegeben.
Das ernstliche Gebet ist ein wichtiger Teil unseres Glaubenslebens als neugeborene Christen und wird ganz sicher erhört, wenn wir in tiefer Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus stehen. Der Sohn Gottes verspricht uns nach Johannes 14: «Was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun» (V. 13-14). In der Gemeinschaft mit Ihm stellen wir uns vollumfänglich unter den Willen Gottes nach Seinem eigenen Gebet: «Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!» (Luk. 22,42).
Ernstlich beten können wir nur, wenn unsere Herzenseinstellung in der Gemeinschaft unseres Herrn Jesus Christus nach dem Wort Gottes geheiligt wird. Die Bibel sagt: «Der HERR ist ferne von den Gottlosen; aber der Gerechten Gebet erhört er» (Sprüche 15,29). «Wir wissen, dass Gott die Sünder nicht erhört; sondern den, der gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den erhört er» (Joh. 9,31). Jeder Mensch ist vor Gott ein Sünder und braucht die vom Herrn Jesus Christus am Kreuz vollbrachte Erlösung und die Reinigung durch Sein Blut gemäß 1. Johannes 1,7: «Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.»
Seit dem Sündenfall meint der Mensch selber zu wissen, «was gut und böse ist» (1. Mose 3,5). Das Wort Gottes sagt jedoch: «Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer» (Röm. 3,10). Und «lasst euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht!» (Apg. 2,40). Auch der moderne Mensch, geprägt von Wissenschaft und Technik, muss sich vom Wort Gottes bestimmen lassen und über seine Sünde und Überheblichkeit Buße tun. In manchen christlichen Kreisen wird wohl viel, aber nicht ernstlich gebetet, weil das Wort Gottes vernachlässigt wird. Ein Zeichen dafür ist, dass die Predigt möglichst kurz sein muss.
Die Bibel zeigt uns in Nehemia 9 klar den Zusammenhang zwischen dem Hören auf Gottes Wort und ernstlichem, geisterfülltem Beten: «… man las vor aus dem Buch des Gesetzes des HERRN, ihres Gottes, drei Stunden lang, und drei Stunden bekannten sie und beteten zum HERRN, ihrem Gott» (V. 3). Nur hierauf war Gott wohlgefälliger Lobpreis möglich: «Auf! Lobet den HERRN, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man lobe seinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm!» (V. 5). In welchem Gegensatz dazu stehen vielerorts Lobpreisgottesdienste, welche nicht gemäß dem Wort Gottes auf Buße und Umkehr ausgerichtet sind, sondern welche die menschlichen Gefühle ansprechen und wo gleiche Liedertexte ständig gebetsmühlenartig wiederholt werden.
Was wollen wir mit unseren Gebeten erreichen? Wollen wir aus großer Not herauskommen? Oder gar unter Beweis stellen, dass wir gute Beter sind und Gott uns sichtbar gehorcht? Meinen wir, selber richtig beten zu können? – Oder ist unsere Bitte wie diejenige der Jünger Jesu: «Herr, lehre uns beten»? (Luk. 11,1)
«Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn ernstlich anrufen.» Wenn wir den HERRN gemäß der Bibel ernstlich anrufen, suchen wir Seine Nähe. Unsere Gebete sind nicht mehr geprägt von unserer eigenen Not, sondern von der heiligen Gegenwart Gottes. In Psalm 145 wird uns im Zusammenhang mit unserem Leitvers als erstes die Größe und Herrlichkeit Gottes, Seine gewaltigen Taten, Seine herrliche Pracht, Seine Gnade und Barmherzigkeit, Seine Geduld und große Güte aufgezeigt. Der Heilige Geist bewirkt in uns: «Er (Jesus) muss wachsen, ich aber muss abnehmen» (Joh. 3,30).
Wenn uns der HERR nahe ist, weil wir Ihn ernstlich anrufen, erfahren wir: «Gnädig und barmherzig ist der HERR, geduldig und von großer Güte. Der HERR ist allen gütig und erbarmt sich aller seiner Werke» (V. 8-9). Als von neuem Geborene, als Kinder Gottes sind wir Sein Werk und erleben: «Dein Reich ist ein ewiges Reich, und deine Herrschaft währet für und für. Der HERR ist getreu in all seinen Worten und gnädig in allen seinen Werken. Der HERR hält alle, die da fallen, und richtet alle auf, die niedergeschlagen sind» (V. 13-14).
Wenn der HERR uns nahe ist, erleben wir täglich Sein treues Versorgen: «Du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen» (V. 15-16). Nicht mehr das Unrecht der Vergangenheit oder Gegenwart in dieser finsteren Welt belastet uns, sondern wir wissen: «Der HERR ist gerecht in allen seinen Wegen und gnädig in allen seinen Werken» (V. 17).
Die Gegenwart Gottes in Seinem Sohn Jesus Christus und im Heiligen Geist für Zeit und Ewigkeit ist viel mehr, als von zeitlichen Leiden, Nöten, Sorgen und Krankheiten befreit zu werden. Diese sind oft nötig und dienen dazu, dass wir mehr und inniger in die Gegenwart Gottes, in die Gnade und Liebe Jesu Christi und in die Gemeinschaft des Heiligen Geistes geführt und im Wort Gottes vertieft werden.
In der Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus erleben wir Seine unbeschreibliche Hilfe über Bitten und Verstehen: «Er tut, was die Gottesfürchtigen begehren, und hört ihr Schreien und hilft ihnen. Der HERR behütet alle, die ihn lieben, und wird vertilgen alle Gottlosen» (V. 19-20). Unser Herr Jesus Christus hat alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Mit Seiner Gegenwart werden alle Feinde, Gegner und Bösen samt dem Teufel klein. «Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge» (1. Petr. 5,8), aber er und alle Finsternismächte sind besiegt. Jesus Christus ist Sieger und kommt bald wieder in großer Kraft und Herrlichkeit!
Wer, erfüllt vom Heiligen Geist, unseren Erlöser und Herrn Jesus Christus von ganzem Herzen liebt und ernstlich anruft, ehrt den Himmlischen Vater und wird ein lebendiger Zeuge gemäß dem Wort Gottes nach Psalm 145: «Mein Mund soll des HERRN Lob verkündigen, und alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich» (V. 21).
Liebe Leserin, lieber Leser, der HERR will auch Sie Seine Gnade und Barmherzigkeit und Seine Nähe erfahren lassen. Seine Verheißung gilt: «Der HERR ist nahe allen, die ihn anrufen, allen, die ihn ernstlich anrufen.» Was auch immer Sie beschäftigt und bewegt, rufen Sie unseren Herrn Jesus Christus an, rufen Sie Ihn ernstlich an. Ernstliches Gebet nach Seinem Willen bestätigt und segnet der HERR mit Seiner Gegenwart. Und wenn Seine Gegenwart uns prägt, Seine Liebe und Freude uns erfüllen, bezeugen wir von Herzen Jesus Christus, unseren Erlöser und Herrn, bis Er wieder kommt. Lasst uns die Zeit auskaufen und wachen – im Gebet und im Zeugen.
Wir wollen beten: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass wir im Gebet alles Dir sagen und bei Dir ablegen dürfen. HERR, Du hast uns durch Dein vollkommenes Erlösungswerk am Kreuz und Deine Auferstehung den Zugang zum Himmel und zum Leben geöffnet. Wir preisen Dich dafür. Schenk uns Gnade, dass wir mehr und mehr von Dir und Deinem Wort geprägt werden – auch in unseren Gebeten. HERR, lehre uns ernsthaft und Dir wohlgefällig beten. Lass uns zu Deiner Ehre leben und lebendige Zeugen für Dich sein. Segne, HERR, jeden Hörer und jede Hörerin. Amen.»
Evangelist Josef Schmid