- Details
- Predigtserie: Radiosendungen im April 2019
- Datum:
- Dauer: 30:23
Selbstfindung und Selbstverwirklichung?
Liebe Leserin, lieber Leser
Viele Menschen sind innerlich bedrückt und unglücklich, leiden unter Zwängen und fühlen sich leer. Darüber werden zahlreiche Veranstaltungen, Kurse und Therapien angeboten. Eine Unmenge von Büchern und Schriften befasst sich mit dieser Problematik. Selbstfindung und Selbstverwirklichung bilden dabei die zentralen Begriffe. Der Mensch müsse zu sich selbst finden, um dann auch sich selbst sein zu können. Psychotherapie und psychologische Praktiken, aber auch asiatische Religionen und esoterische Strömungen erleben einen enormen Aufwind. Der Mensch müsse sich selbst mit seinen Wünschen und Bedürfnissen kennen lernen. Man bemüht sich, durch die Aufarbeitung der Vergangenheit, durch das Forschen und Analysieren bis zurück ins Säuglingsalter mehr über sich und sein Innerstes herauszufinden. Dies habe zum Ziel, dass man zu sich selber stehen, den Zwängen von Mitmenschen und Gesellschaft entfliehen, seine Persönlichkeit entfalten und damit sich selbst verwirklichen könne. Hierin glauben viele Freiheit und Sinnfülle zu finden. Man will schließlich selbständig und unabhängig sein und sein eigenes Leben leben.
Auch in christlichen Kreisen haben Selbstfindung und Selbstverwirklichung eine Blütezeit. Wohl wird einiges etwas anders benannt und auf jeden Fall mit einem frommen Anstrich versehen. Wo man früher in der Seelsorge Sünden bekennen musste, wird heute in der Therapie die Vergangenheit aufgearbeitet. Man sucht nach Verletzungen, die uns von anderen zugefügt wurden, und leckt dann selbstgenügsam seine Wunden. Wie viele Christen gehen während Jahren regelmäßig in eine Therapie und kommen dadurch kein bisschen weiter in der Heiligung. Es fehlt die Kraft Gottes im Glaubensleben, das Feuer des Heiligen Geistes, der Friede mit den Mitmenschen. Im Herzen herrschen Bitterkeit, Neid und Rechthaberei. «Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über» (Matth. 12,34). Statt Loben und Preisen prägen Klatschsucht und üble Nachrede die Gespräche. Statt die großen Taten Gottes zu verkündigen, wird gestritten und kritisiert. Wo bleibt da der Friede Gottes, wo bleibt die göttliche Liebe, wo bleibt die Einigkeit im Geist?
Inspiriert durch den Heiligen Geist, sagt der Apostel Paulus in Galaterbrief 2,19+20: «Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.»
Das Wort Gottes zeigt uns hier klar den Weg zu einem befreiten, erfüllten und bevollmächtigten Christenleben:
- «Ich bin mit Christus gekreuzigt.» Unser Ich gehört ans Kreuz. Welch große Sünde wird doch begangen, indem man immer um sich selber dreht und in Selbstmitleid versinkt. Aber müssen denn nicht alte Verletzungen gefunden und aufgedeckt werden? Auch hierzu zeigt uns das Wort Gottes die Haltung eines Christen. Der Apostel Paulus bezeugt nämlich in Philipper 3,12+13: «Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.»
Wie viel Unrecht, wie viele Verletzungen und Enttäuschungen hatte Paulus in seinem Leben schon erdulden müssen von Ungläubigen aber auch von Gläubigen. Ganz bestimmt hätte er doch viel aufzuarbeiten gehabt. Er ging nicht zu einem Therapeuten, sondern er brachte im Glauben alles unters Kreuz seines Erlösers. Oft hört man den fromm klingenden Ausspruch: «Vergeben habe ich wohl, aber vergessen kann ich nicht.» So hält der Teufel manchen Menschen in Selbstherrlichkeit und Hochmut gefangen. Ein erlöster Christ kann wie Paulus bezeugen: «Ich vergesse, was dahinten ist.» Unsere Blicke sind nicht zurück nach Ägypten oder auf den beschwerlichen Wüstenweg gerichtet, sondern auf das verheißene Land, die himmlische Herrlichkeit. Ich «jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.» - «Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.» Wer bereit ist, mit Christus gekreuzigt zu sein, erlebt die Auferstehungskraft Jesu Christi und damit die Fülle göttlichen Lebens: Ich lebe. Genau das will der allmächtige Gott uns schenken: ein Leben in Freiheit, in Frieden und Freude, ein Leben in inniger Gemeinschaft mit Ihm, ein Leben unter Seinem Schutz und mit Seiner Hilfe, ein Leben in Ewigkeit. Wie unser Herr Jesus Christus am dritten Tag auferstanden ist, so erweckt Er auch uns zum neuen Leben: Kinder Gottes haben die Gewissheit der Auferstehung zum Leben in der ewigen Herrlichkeit; aber auch schon hier auf Erden verändert uns die Auferstehungskraft Jesu Christi völlig. «Ich lebe», ja in unserem Heiland haben wir überhaupt erst das wahre, das echte Leben. «Ich lebe ...» Und damit kein Zweifel darüber besteht, fügt der Apostel an: «... doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.» In meinem Herzen regiert also nicht mehr das alte Ich, das nach Selbstfindung und Selbstverwirklichung strebt und im Mittelpunkt stehen will, sondern mein Herz gehört meinem Erlöser: «Christus lebt in mir.» Und wenn Jesus Christus in uns zum vollen Recht kommt, dann haben wir das wahre Leben. Er verheißt den Seinen nach Johannes 14,19: «Ich lebe, und ihr sollt auch leben.»
- «Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.» Dies kennzeichnet den Wandel eines Christen. Unser ganzes Dasein trägt als Vorzeichen den Glauben an den Sohn Gottes. Wer die Sündenvergebung durch das Blut Jesu Christi und die Neugeburt im Heiligen Geist erlebt hat, ist dem HERRN so unendlich dankbar für Seine große Liebe, dass es unser innigstes Verlangen ist, allezeit in tiefer Gemeinschaft mit unserem Erlöser zu stehen und Ihm Ehre zu machen. Das Bibellesen und Gebet ist nicht mehr eine Formsache oder Pflichterfüllung, sondern unsere Tankstelle, wo wir neue Kraft, Hilfe und Mut für den Alltag bekommen. Der Heilige Geist öffnet uns das Wort. Gott macht uns in Seiner Liebe und Gnade auch auf Dinge in unserem Leben aufmerksam, die Ihm nicht wohlgefällig sind. Jesus Christus ist unser Vorbild. «Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen» (Joh. 3,30).
Wir sollen untereinander so gesinnt sein, wie es der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht. Die Einigkeit im Geist verbindet uns. Freudig bezeugen wir gemeinsam die großen Taten Gottes und verkündigen die Frohe Botschaft. Das Gekreuzigt-Sein mit Christus und das Leben in Ihm war die Grundlage für den vollmächtigen Dienst des Apostels Paulus und die reiche Ewigkeitsfrucht. Liebe Leserin, lieber Leser, sehnen Sie sich nach einem Leben in Freiheit, Freude und innerem Frieden? Wünschen Sie sich die Fülle des Heiligen Geistes und die Kraft der Auferstehung? Bekennen Sie dem Herrn Jesus Christus Ihre Sünden, auch diejenige, wenn Sie nach Selbstfindung und Selbstverwirklichung gestrebt haben. Bitten Sie den HERRN um Befreiung von aller Ich-Gebundenheit. Der HERR hat am Kreuz auch unsere alte Natur besiegt. Jesus Christus ist auferstanden und lebt und schenkt uns das wahre Leben. Die Probleme werden nicht durch Selbstfindung gelöst, sondern durch Christusfindung, die Übergabe an Jesus Christus. Ein sinnerfülltes und lebenswertes Leben haben wir nicht in Selbstverwirklichung, sondern in Christusverwirklichung, indem wir unseren Erlöser zum vollen Recht kommen lassen und aus der Gemeinschaft mit Ihm die Frohe Botschaft suchenden Menschen weitergeben. Darum: «Ich bin mit Christus gekreuzigt. Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.»
Lasst uns beten: «Herr Jesus Christus, wir preisen Dich, dass Du am Kreuz gestorben bist, um uns von aller Schuld zu erlösen. Du bist auferstanden und lebst. Du gibst uns das ewige Leben. HERR, befreie von Gebundenheit und schenke klare Entscheidungen für Dich. Lass uns lebendige Zeugen für Dich sein und wirke Ewigkeitsfrucht. HERR, segne jeden Hörer und jede Hörerin. Amen.»
Evangelist Josef Schmid
Das einzig echte Vorbild
Liebe Leserin, lieber Leser
Es liegt in der menschlichen Natur sich nach irgend einem selbstgewählten Vorbild auszurichten. Darum werden Spitzensportler, Fernsehstars oder andere Prominente zu Herzensidolen. Sicher kennst auch Du Menschen, die Dir viel bedeuten und deren Haltung und Wandel Dich sehr beeindrucken und zu Deinem Leitbild werden, z.B. erfolgreiche Prediger, selbstlose Pfarrer oder weltbekannte Evangelisten. Regt sich nicht auch in Deinem Herzen oft der Wunsch, so möchte ich auch sein? Leider werden wir aber meistens gerade von jenen Menschen am ersten enttäuscht, die wir als Vorbild genommen haben. Warum muss dies so sein? Das Wort Gottes, die Bibel, gibt uns auch auf diese Frage eine klare Antwort.
Im 1. Petrusbrief Kapitel 2 in den Versen 21-25 steht geschrieben:
«Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußstapfen; welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden, welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litt, er stellte es aber dem anheim, der da recht richtet; welcher unsere Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, auf dass wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden. Denn ihr waret wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.»
Hier sehen wir das einzig echte Vorbild für uns und unsere Mitmenschen. Ob Du glaubst oder alles verneinst, Du wirst einst nach diesem Vorbild, dem Sohn Gottes, beurteilt und gerichtet. Unser Herr Jesus Christus ist das richtige Vorbild für alle Menschen. Auch Du bist durch den allmächtigen Gott berufen, dem Vorbild Jesu Christi und Seinen Fußstapfen nachzufolgen. Jeder Weg ist verkehrt, wenn auch nur wenig von diesem echten Vorbild abgewichen wird. Wir wollen unserem Erlöser ganz nachfolgen, denn Er hat am Kreuz für uns Sünder gelitten, ist gestorben und hat eine ewige Erlösung für uns vollbracht. Folgende Punkte sind auch in Deinem Leben absolut notwendig, wenn Du wirklich ein Nachfolger Jesu Christi sein oder werden willst:
- «Welcher keine Sünde getan hat.» Der Herr Jesus Christus war Gott und Mensch zugleich. Er «ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden» (Phil. 2,7). «Der versucht ist allenthalben gleichwie wir, doch ohne Sünde» (Hebr. 4,15). Bist Du gewillt, diesem einzig echten Vorbild nachzuleben und entschieden aller Sünde abzusagen? Solange Du die Sünde noch liebst, bist Du ihr Sklave. Folge Deinem einzig echten Vorbild nach und lege im Namen Jesu Christi alle Sünde entschieden ab. Dein Erlöser gibt Dir Gnade, Sieg und Kraft dazu. Jesus ist Sieger!
- «Ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden.» Über die Lippen des Sohnes Gottes kam kein unwahres oder zweideutiges Wort. Er ist die Wahrheit (Joh. 14,6). Sein Herz war erfüllt mit der Liebe Gottes. «Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über» (Matth. 12,34), sagt die Bibel. Wie steht es mit Deinen Zungensünden? Lege bewusst alle üble Nachrede, das Klatschen über andere Menschen, Verleumdungen und zweideutiges Reden ab. Wenn Du dazu nicht gewillt bist, folgst Du Deinem Erlöser, dem einzig echten Vorbild, nicht nach und bist am ewigen Leben nicht teilhaftig. Er fordert von uns Gläubigen eine völlige Nachfolge. Bekenne allen Betrug Deines Mundes und lass Dich durch das Blut Jesu Christi reinigen.
- «Welcher nicht wieder schalt, da er gescholten ward.» Im Markus-Evangelium Kapitel 15 steht geschrieben: «Und die Hohenpriester beschuldigten ihn hart. Pilatus aber fragte ihn abermals und sprach: Antwortest du nichts? Siehe, wie hart sie dich verklagen! Jesus aber antwortete nichts mehr, also dass sich auch Pilatus verwunderte» (V. 3-5). Wollen wir dem einzig echten Vorbild, dem Herrn Jesus Christus, nachfolgen, müssen wir bereit sein, zu schweigen, wenn religiöse Gegner uns hart angreifen, verleumden, schelten oder gar ins Gefängnis werfen lassen. Aus eigener Kraft können wir dies nicht. Wenn wir aber gewillt sind, dem einzig echten Vorbild nachzufolgen, so schenkt uns der HERR Gnade und Kraft dazu.
- «Nicht drohte, da er litt.» Der Kreuzesweg ist ein Leidensweg.
In den Leiden zeigt sich die Echtheit unserer Hingabe an den HERRN. Ob wir uns in schweren seelischen Leiden oder in fast unerträglichen körperlichen Schmerzen befinden, wir sind nie berechtigt, mit Gott zu hadern oder unsere schuldigen Mitmenschen zu bedrohen. Folge in den Leiden in den Fußstapfen des einzig echten Vorbildes, unserem Herrn Jesus Christus, der «nicht drohte, da er litt.» Welch ein Gnadengeschenk, in den harten Leidenszeiten von allem Drohen und Hadern durch das Blut Jesu Christi befreit zu werden. Das ist Sein Werk, nicht unser Verdienst. Du musst aber gewillt sein, es anzunehmen und Ihm, dem einzig echten Vorbild, nachzuleben. - «Er stellte es aber dem anheim, der da recht richtet.» Der wirkliche Christ vertraut Seinem himmlischen Meister und überlässt Ihm alles Richten. Wir brauchen uns auf keinem Gebiet an unseren Schuldnern zu rächen. Diese Aufgabe ist nicht uns Menschen übertragen, sondern das Gericht hat der himmlische Vater allein Seinem Sohn übetragen. Wir gewinnen viel Zeit zur Stille und zum Dienen, wenn wir alles Richten und auch unsere Rechtfertigung vor Menschen ganz in Seine Hände legen und uns in keiner Weise damit befassen. Der Herr Jesus Christus hat uns vor Seiner Kreuzigung das einzig echte Vorbild gegeben. Willst Du Ihm auch nachfolgen? Wenn ja, erlebst Du einen tiefen Herzensfrieden, eine himmlische Freude und göttliche Liebe gerade dann, wenn Du schweres Unrecht zu tragen hast.
Dem einzig echten Vorbild nachzufolgen ist für uns schwache Menschen nur möglich, weil der Herr Jesus Christus am Kreuz für uns einen vollkommenen Sieg vollbracht hat. Wenn wir an Seinen Sieg von Herzen glauben, so können wir diesem einzig echten Vorbild nachleben. Unser Blick ist auf Jesum, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens gerichtet (Hebr. 12,2). Er hat am Kreuz gelitten und ist für uns gestorben, dass wir nicht mehr der Sünde frönen müssen. Sein Kreuzessieg ist vollkommen. «Glaube an den Herrn Jesus Christus» (Apg. 16,31) «welcher unsere Sünden selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, auf dass wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden. Denn ihr waret wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen» (1. Petr. 2,24- 25). Trifft dies in Deinem Leben zu? Zögere nicht. Gehe jetzt auf Deine Knie und übergib Dein Leben Deinem Erretter und danke Ihm für Seine Erlösung am Kreuz.
Wir werden stille zum Gebet: «Himmlischer Vater schenke auch jetzt Gnade und wirke in jedem Herzen durch Deinen Heiligen Geist. Herr Jesus Christus, wir danken für Deine Erlösung am Kreuz durch Dein Blut. Du bist das einzig echte Vorbild für uns Menschen. HERR, segne alle Leser und Leserinnen. Lass Dein Wort in den Herzen aufgehen und schenke Gnade, dass wir auch diese Radiosendungen weiterführen können. Dein Wille geschehe. Amen.»
Pfarrer Samuel Schmid