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- Predigtserie: Radiosendungen im Mai 2019
- Datum:
- Dauer: 30:36
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Anleitung zu erhörlichem Beten
Liebe Leserin, lieber Leser
Der König David, ein Mann nach Gottes Herzen, hatte durch den Heiligen Geist viele Psalmen inspiriert erhalten, darunter auch Psalm 138, der uns eine göttliche Anleitung für unser Gebetsleben gibt.
«Ich danke dir von ganzem Herzen... Ich will anbeten vor deinem heiligen Tempel und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue; denn du hast deinen Namen und dein Wort herrlich gemacht über alles. Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft... Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickest du mich und reckst deine Hand gegen den Zorn meiner Feinde und hilfst mir mit deiner Rechten. Der HERR wird meine Sache hinausführen. HERR, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen.» (V. 1-3.7-8)
«Ich danke dir von ganzem Herzen ...» (V. 1), wiederspiegelt die Herzenseinstellung des Gläubigen. Lasst uns stets mit dankbarem Herzen zu unserem Herrn Jesus Christus aufblicken. Möge Er uns vermehrt die Augen öffnen, dass wir sehen, welch ein Opfer Er für uns am Kreuz vollbracht hat und mit welcher Güte und Liebe Er uns täglich begegnet. Wir haben stets Grund, Gott von Herzen und in innerer Zufriedenheit zu danken. Dankbarkeit ist die Voraussetzung für ein lebendiges und erhörliches Gebetsleben des Gläubigen. Fehlende Dankbarkeit ist ein Hauptgrund dafür, weshalb viele Gebete an der Zimmerdecke zu enden scheinen und nicht zum Thron Gottes gelangen. Ein unzufriedenes, undankbares, auf sich selber konzentriertes Herz entspricht nicht dem Willen Gottes.
Klar fordert uns die Bibel in Epheserbrief 5,20 auf: «Sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.»
«Ich will anbeten... und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue» (V. 2).
Wahre Anbetung Gottes soll im Geist und in der Wahrheit geschehen (Joh. 4,24) und darf in keiner Weise oberflächlich oder schwärmerisch sein. Nicht äußere Formen zeichnen wahre Anbetung aus, sondern die innere Einstellung. Geisterfüllte Anbetung zur Ehre Gottes entspringt der tiefen Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus und ist die selbstverständliche Folge eines christuszentrischen Glaubenslebens. Wir preisen den Namen Jesu Christi für Seine Güte und Treue. «Denn du hast deinen Namen und dein Wort herrlich gemacht über alles» (V. 2). Täglich erleben wir die Güte und Treue des HERRN auch im Lesen des herrlichen Wortes Gottes. Wirkliche Anbetung gründet im Wort Gottes, das unser Herz erfüllt und bestimmt. Mit Jeremia 15,16 können wir bezeugen: «Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.»
Erhörliches Beten hängt sehr von unserer Dankbarkeit Gott gegenüber und von der Anbetung unseres HERRN ab. Das Wort Gottes zeigt uns in Apostelgeschichte 4,31, dass wir Gewissheit der Gebetserhörung durch den Heiligen Geist empfangen: «Und als sie gebetet hatten, erbebte die Stätte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.» Möge der HERR alle Lauheit im Beten und auch die leeren Formgebete wegnehmen und durch Seinen Geist und Sein Wort in uns die Bitten bewirken, die Seinem Willen entsprechen. Dann erleben wir: «Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft» (V. 3).
David, der Mann Gottes, war gewiss, dass der HERR ihn ganz sicher erhört, wenn er Ihn anruft. Den HERRN anrufen, bedeutet, dass wir uns ganz bewusst in die Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus stellen und uns vorerst durch Sein am Kreuz vergossenes Blut von aller Sünde und allem Eigenleben reinigen lassen. Gott schenkt dem Demütigen Gnade (1. Petr. 5,5). Lasst uns aus Seiner Fülle Gnade um Gnade nehmen (Joh. 1,16). Durch unseren Herrn Jesus Christus allein haben wir Zugang zum Himmlischen Vater (Eph. 2,18). Der Sohn Gottes ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Er spricht: «Niemand kommt zum Vater denn durch mich... Wer mich sieht, der sieht den Vater... Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun» (Joh. 14,6.9.13-14).
Durch den Heiligen Geist und das Wort Gottes bekommen wir eine tiefe Verbindung mit unserem Herrn Jesus Christus und dem Himmlischen Vater und damit die Gewissheit: «Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.» In jeder Lebenslage und überall können wir den Herrn Jesus Christus anrufen und in Demut Seinen heiligen Willen erforschen. Hierauf schenkt Er uns die Gewissheit durch den Heiligen Geist, dass Er uns erhört hat, uns liebt und uns in Seiner Allmacht hilft. Er schenkt uns aber noch mehr:
«...und gibst meiner Seele große Kraft.» Auf ernstliches Gebet hin verändert der HERR unser Innenleben. Angst, Furcht und Unsicherheit weichen. Wir sehen nicht mehr überall Schwierigkeiten und damit Schwäche und Unmöglichkeiten. Unser Herr Jesus Christus erfüllt uns vielmehr mit göttlicher Kraft, ja mit großer, unendlicher Kraft, die auch unseren schwachen und kranken Leib überwindet. Mit dem Apostel Paulus können wir nach Philipperbrief 4,11-13 bezeugen: «Ich habe gelernt, mir genügen zu lassen, wie’s mir auch geht. Ich kann niedrig sein und kann hoch sein; mir ist alles und jedes vertraut: beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden; ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.» Welch große Kraft gibt unser Herr Jesus Christus unserer Seele. Er macht aus den Seinen Überwinder und Weltenbezwinger; denn unser Erlöser lebt und ist Sieger! Wohl gibt es nach wie vor Situationen und Lebenslagen, die uns Angst einflößen und uns verzagt machen können. Aber wir erfahren, wie der HERR mit Seiner starken Hand uns beschützt, hilft und durchträgt. «Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickest du mich... und hilfst mir mit deiner Rechten.»
Als Kinder Gottes ist uns diese herrliche Gewissheit geschenkt. Nichts und niemand kann uns scheiden von der Liebe Gottes in Jesus Christus, unserm Herrn. Lasst uns Ihm ganz vertrauen und auf Ihn ausgerichtet sein. Mitten im Sturm der Zeit haben wir dann Ruhe und Gelassenheit in Ihm, mitten in Krankheit und Leid sind wir zuversichtlich und freudig in Ihm, mitten in Trübsal und Not sind wir lebendige und mutige Zeugen des Evangeliums, kämpfen den guten Kampf des Glaubens und pflegen ein erfülltes Gebetsleben. Lieber Bruder, liebe Schwester im HERRN, lege alles, was Dich beschäftigt, lege Dein ganzes Leben dem Herrn Jesus Christus hin und pflege tiefe Gemeinschaft mit Ihm im täglichen Bibellesen und Gebet. Wie auch Deine momentane Lebenslage sein mag, der HERR liebt Dich und lässt Dich nicht im Stich. Ihm ist kein Ding unmöglich. Vertraue Ihm und halte wie David daran fest: «Der HERR wird meine Sache hinausführen. HERR, deine Güte ist ewig.»
Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus, wir preisen Dich, dass wir im Gebet vor Dich treten und alles bei Dir abladen dürfen. Dir sei Dank und Anbetung für Deine große Liebe zu uns. Du hast Dein Leben für uns gelassen. HERR, schenk uns stets dankbare Herzen und lass uns auf Dich ausgerichtet sein. Du kennst jeden Hörer und jede Hörerin und weißt um jede Krankheit, Not, Anfechtung und Schwierigkeit. Du hast einen vollkommenen Sieg vollbracht. HERR, offenbare Deine Sieges- und Rettermacht in vielen Leben. Segne uns alle nach dem Reichtum Deiner Gnade. Amen.»
Radiobotschaft von Evangelist Josef Schmid
Diesseits und Jenseits von Josef Schmid
Ein Erlebnisbericht - Teil B
Erholungsurlaub – es droht der Tod
Unser Sohn Samuel hatte im März 1995 erfolgreich die Abschlussexamen des Theologiestudiums bestanden. Harte Jahre der Arbeit hatte er hinter sich, gehörte er doch mit 22 ½ Jahren mit Abstand zu den jüngsten Absolventen. Dazu kamen noch die Strapazen der Ungarnreise, von der wir innerhalb einer Woche zurückgekehrt waren. Nun war uns eine Woche Ferien am Roten Meer in Ägypten geschenkt worden. In der letzten Aprilwoche bestiegen wir das Charter-Flugzeug. Die Reise verlief gut. Auch wenn ich große gesundheitliche Probleme hatte, war doch meine Hoffnung groß, dass ein Urlaub, der erste seit Jahren ohne begleitende Arbeit, mir gut tun würde.
Kaum waren wir einen Tag in Ägypten, kamen erneut die Todesmächte. Dieses Mal war nicht ich das erste Ziel, sondern mein Sohn Samuel. Er wurde bewusstlos, der Pulsschlag setzte aus. Ich legte ihn in die Hände des HERRN und betete mit Handauflegung, bis er wieder zu sich kam. War es eine Folge der Übermüdung oder ein Angriff des letzten Feindes? Schon tags darauf war ich an der Reihe. Todesmächte griffen mich so sehr an, als wollten sie mein Leben auslöschen.
Das Meer und die Sonne konnten wir nicht richtig genießen. Dafür bekamen wir beide noch mehr eine wunderbare, innige Gemeinschaft im Herrn Jesus Christus. Wir durften zusammen das Wort Gottes lesen und eine Vertiefung unserer Gemeinschaft erleben. Der HERR hat uns eine wohltuende Gemeinschaft geschenkt und einige Wegweisungen für den zukünftigen gemeinsamen Dienst. Innerlich gestärkt und aufgerichtet, sind wir in die Schweiz zurückgekehrt mit viel Freudigkeit, gemeinsam dem HERRN dienen zu dürfen. Körperlich war ich jedoch sehr krank und hatte große Schmerzen.
Ab 5. Mai 1995 hatte mein Sohn ein Vikariat (kirchliches Praktikumsjahr) zu absolvieren und danebst mich in der Missionsleitung und Radiomission stark zu unterstützen.
Herzoperation
Kaum war ich wieder eine Woche an der Arbeit, stellten zwei Herzspezialisten ein schweres Herzleiden fest. Ohne Operation hätte ich nur noch kurze Zeit zu leben, lautete ihr Befund. Das war endlich die Erklärung für meine starken Schmerzen und das Abnehmen meiner körperlichen Kräfte.
Dann begannen sich die Ereignisse zu überstürzen. Viele termingebundene Arbeiten sollte ich erledigen. Meine letztwilligen Weisungen für die Mission mussten geschrieben werden. Ich flehte zum HERRN, dass Er mir Seinen Willen zeigen möge betreffend dieser Operation, ob ich sie ausführen lassen oder mich nun dem Tod ergeben solle. Niemand gab mir Gewähr, dass die Operation in meinem Zustand überhaupt gelingen wird, hatte ich doch noch andere lebensgefährliche Leiden. Dann kam eine starke Erkältung mit Husten und Lungenentzündung dazu. Das Aufgebot zur Operation lag vor mir.
Am 12. Juni 1995 wurde ich in die Herzklinik gebracht. Diese war mir nicht fremd, hatte ich doch bereits chirurgische Herzuntersuchungen hinter mir. Der HERR schenkte mir eine gewisse Zuversicht. Am Tag vor der Operation bezeugte ich dem Herzchirurgen, dass ich volles Vertrauen in Gott und auch zu ihm hätte. Ich war für die Ewigkeit bereit, auch wenn mir der Abschied von meinen Lieben hart zusetzte. Trotz des inneren Friedens und der Gewissheit, dass diese Operation dem Willen Gottes entsprach, wusste ich nicht, ob ich die Klinik wieder lebend verlassen würde. Ich hatte eine Vorahnung, dass mein langer Leidensweg nicht beendet war.
Gott schenkte zur Operation Gnade. Er hat auf die vielen Gebete der Glaubensgeschwister geantwortet. Der Husten verursachte mir in den folgenden kritischen Tagen große Schmerzen, war doch der ganze Brustkasten geöffnet und das Herz zur Operation für einige Stunden herausgenommen worden.
Mein Aufenthalt in der Herzklinik dauerte etwas länger als normal. Auch konnte ich nicht wie üblich nach Hause entlassen werden, weil sich einige Liter Wasser in meiner Brust angesammelt hatten. Ein Professor, ein Lungenspezialist, wurde zugezogen. Die Versetzung in eine andere Klinik war der einzige Weg.
In der Herzklinik durfte ich die Güte des HERRN in meiner großen äußeren Schwachheit durch die freundliche und gute Behandlung seitens der Ärzte und des Pflegepersonals erleben, sodass ich täglich für jedes Einzelne danken und Fürbitte tun konnte.
Der HERR hat viel Gnade und Kraft geschenkt. Eine klare Antwort Gottes auf die treuen Gebete vieler Glaubensgeschwister.
Lesen Sie hier die Gesamtausgabe von "Diesseits und Jenseits"