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- Predigtserie: Radiosendungen im April 2019
- Datum:
- Dauer: 30:44
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«Wenn es stürmt»
Lieber Leser, liebe Leserin
Wir leben in einer stürmischen Zeit. In der ganzen Welt herrschen Unruhe und Unsicherheit. Die Kriegsgefahr wird von Tag zu Tag größer. Ein schreckliches Chaos der Selbstzerstörung droht der Menschheit. Die gespannte Lage in der Welt wirkt sich auch negativ auf den einzelnen Menschen aus. Ob wir es wahrnehmen oder nicht, unsere Nerven werden über die Maßen strapaziert. In vielen Menschen schlummert zutiefst eine geheime Angst, die plötzlich in Form eines Nervenzusammenbruchs oder eines Herzinfarkts zum Vorschein kommt. Was Dein Herz jetzt auch belasten mag, Du kannst frei werden von aller Furcht. Warte nicht bis es zu spät ist. Gott will Dir helfen. Denke nicht, Deine Lage wäre hoffnungslos. Unser Herr Jesus Christus ist größer und mächtiger als alle Widerwärtigkeiten. Er will Dir gerade jetzt begegnen und Dich aus der Hölle der Angst herausreißen. Darum höre des Herrn Wort nach Matthäus-Evangelium Kapitel 8 Vers 23-26:
«Und Jesus trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm. Und siehe, da erhob sich ein großes Ungestüm im Meer, also dass auch das Schifflein mit Wellen bedeckt ward; und er schlief. Und die Jünger traten zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf uns, wir verderben. Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; da ward es ganz stille.»
Die Jünger Jesu folgten ihrem Meister in ein Schiff nach. Sie befanden sich auf dem Weg des Gehorsams, der HERR war ihnen auch ganz nahe im selben Schiff. Kannst Du das von Dir auch sagen? Bist Du in der Nachfolge Jesu oder ist Dein Leben noch von Sünde und Ungehorsam geprägt? Wenn Du Dein Leben nicht ganz bewusst dem Herrn Jesus Christus für Zeit und Ewigkeit übergeben hast, so musst Du es heute tun. Morgen könnte es zu spät sein. Der Mensch kann sich nicht bekehren, wann es ihm passt, sondern wenn der Geist Gottes in seinem Innersten wirkt. Widerstehe nicht dem Heiligen Geist, sondern nimm heute den Sohn Gottes in Dein Herz auf, indem Du vor Ihm auf die Knie fällst und Ihm alle Deine Sünden bekennst. Dann nimm glaubend und dankend die Erlösung durch das am Kreuz vergossene Blut Jesu an und übergib Dein Leben Deinem Herrn und Heiland für Zeit und Ewigkeit. Du wirst erleben, wie ein nie zuvor erlebter Friede in Dein Herz einzieht und Du eine völlig neue Gesinnung bekommst. Wir sind Zeugen, dass der Herr Jesus Christus auferstanden und zur Rechten Gottes ist und wiederkommen wird. Er hat den Heiligen Geist gesandt, der allen, die an den Sohn Gottes glauben, volle Gewissheit ihres Heils gibt.
Als Jünger Jesu folgen wir Ihm nach. Er führt Seine Kinder nicht immer nur leichte Wege. Wer dem himmlischen Meister gemäß der Heiligen Schrift dient, erlebt manche Stürme. Die Apostelgeschichte lehrt uns, wie die Zeugen Jesu Christi durch Verfolgung und Martyrium geführt wurden. Auch heute ist es noch so. Tausende von gläubigen Christen schmachten in Gefängnissen und werden hart verfolgt. In einigen Ländern geschieht dies ganz offen, z. B. in China. Im zivilisierten Europa wird dasselbe unter Vorwand und Lüge gemacht. Wenn Du ein treuer Zeuge Jesu Christi bist, so erlebst Du Anfeindungen in der Familie, im Geschäft und überall, wohin Du die frohe Botschaft bringst und die Menschen sie ablehnen. Plötzlich auftretende Nöte können auch schwere Anfechtungen durch dämonische Mächte und Versuchung zur Sünde sein. Gott lässt viele Stürme zu, damit Seine Kinder um eine stärkende Glaubenserfahrung reicher werden.
Die Jünger auf dem ungestümen Meer in einem kleinen Schiff, das mit den Wellen bedeckt war, wurden von Angst erfüllt. Sie bangten um ihr Leben. Hast Du auch schon um Dein Leben gezittert? «Und er (Jesus) schlief.» Warum konnte der Sohn Gottes mitten im Sturm schlafen? Er wusste sich völlig in den Händen des himmlischen Vaters und war Seiner göttlichen Sendung bewusst. Es lag nicht im Plan Gottes, dass Sein Sohn im Meeressturm umkam. Sein Weg war ein viel schwererer, nämlich das Kreuz. Die innere Ruhe des Herrn ließ Ihn auch in größter äußerer Gefahr schlafen. Alle andern sorgten und rangen um ihr Leben. Nur der HERR allein blieb stille.
Lieber Bruder und liebe Schwester im HERRN, kein Mensch kann von sich aus ohne Furcht und Angst sein. Darum verzage nicht, wenn Du plötzlich von Angst überfalIen wirst. Sogar Petrus, ein Berufsfischer und starker Mann, fürchtete sich in diesem Moment. Alle mussten durch die gleiche Erfahrung gehen. Allerdings lesen wir später in Apg. 12,7, dass der Engel des HERRN Petrus im Gefängnis in der Nacht vor der geplanten Hinrichtung wecken musste. Bis Petrus zu dieser inneren Ruhe kam, wurde er durch viele Nöte geführt. Unser Herr Jesus Christus will Dich und mich so weit bringen, dass wir Ihm in jeder Lebenslage in völliger Ruhe und Hingabe nachfolgen können und in keiner Not, wie groß sie auch sein mag, uns fürchten müssen.
«Herr, hilf uns, wir verderben.» Dieser Hilferuf aus größter Verzweiflung blieb nicht unerhört. Der HERR antwortete. Wenn Du von Furcht befallen wirst, so rufe Deinen Heiland an. Das ist der einzige Weg der Errettung aus jeder Not. Der HERR antwortet immer, wenn Seine Kinder zu Ihm schreien. Hast Du Seine Antwort vernommen oder wartest Du immer noch in Furcht und Zagen auf Errettung? Merken wir uns gut die Reihenfolge, wie der HERR eingreift. Er gebietet nicht zuerst dem Wind und Sturm, sondern redet mit Seinen Jüngern:
«Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furcht sam?» Diese Frage stellt Er jedem geängsteten Gottes Kind. Warum bist Du so furchtsam? Jeder Angstzustand wurzelt im Kleinglauben. Wenn wir unser ganzes Vertrauen auf den Sohn Gottes setzen, können wir nicht mehr von Angst gepeinigt werden. Es ist wichtiger, dass wir in der Not unserem himmlischen Helfer ganz vertrauen lernen, als sofort aus ihr herauszukommen. Alle Stürme, gleich woher sie kommen, lässt Gott zu, damit wir im Vertrauen auf unseren Herrn Jesus Christus geübt werden. Viele Gottes Kinder werden hart geprüft. Wir wollen uns nicht dagegen auflehnen, sondern dem HERRN danken, «dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen» (Röm. 8,28).
«Da ward es ganz stille», als Jesus den Wind und das Meer bedroht hatte. Auch in unserem Leben kommt einst die völlige Stille, da keine Stürme und keine Verfolgungen mehr an uns herankommen. Welch ein kraftspendender Trost für alle im HERRN Schwergeprüften, dass wir in der ewigen Herrlichkeit Frieden und Ruhe haben und allezeit beim HERRN sein dürfen. Welch ein herrliches Wiedersehen aller Erlösten, die in dieser Welt durch viel Angst und Pein, Hass und Verfolgung um des Evangeliums gehen mussten. «Denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Massen wichtige Herrlichkeit» (2. Kor. 4,17).
Bitteres wird süß
Wie leicht vergisst der Mensch die Wohltaten Gottes, wenn es durch Leid, Not und schwere Prüfungen geht. In vielen Herzen hat sich eine tiefe Verbitterung eingewurzelt. Es mögen verständliche Gründe wie Ungerechtigkeit, finanzielle Verluste, Enttäuschungen durch nächste Angehörige oder Freunde, Naturkatastrophen, politische Ereignisse, unheilbare Krankheiten usw. zur Verbitterung geführt haben. Muss große Not aber unbedingt tiefeingewurzelte Verbitterung zur Folge haben? Die Bibel, das Wort Gottes, gibt uns hierfür in 2. Mose 15,22-24 ein treffendes Beispiel:
«Mose ließ Israel ziehen vom Schilfmeer hinaus zu der Wüste Schur. Und sie wanderten drei Tage in der Wüste und fanden kein Wasser. Da kamen sie nach Mara; aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war sehr bitter. Daher nannte man den Ort Mara. Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken? Er schrie zu dem HERRN, und der HERR zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß.»
Wunderbar hatte Gott Sein Volk aus Ägypten, der Versklavung, herausgeführt und vor den hartnäckigen Feinden errettet. Gott hatte Sein auserwähltes Volk mit großer Macht durchs Rote Meer geführt und vor seinen Feinden bewahrt. Im Vertrauen auf die Treue und Liebe Gottes wanderte Israel drei Tage lang durch die heiße Wüste, ohne Wasser zu finden. Niemand murrte, auch wenn die Prüfung lang und schwer erschien. Endlich fanden sie in Mara das langersehnte Wasser. Doch welch schreckliche Enttäuschung - das Wasser war bitter, ungenießbar.
Liebe Leserin, lieber Leser, kannst Du mit dem schwergeprüften Volk mitfühlen? Es gibt Christen, die hartherzig und überheblich über jene urteilen, die schwere Prüfungen ertragen müssen, und sogar behaupten, der HERR hätte Seine helfende Hand zurückgezogen. Das Wort Gottes zeigt uns in vielen Beispielen, dass Gott die Seinen nie verlässt, auch dann nicht, wenn es durch unbegreifliche Tiefen geht. Wie auch Deine Not heißen mag, Gott kann und will Dir helfen! Verzweifle nicht, auch wenn Du nach Mara kommst, wo nur Bitteres zu finden ist. «Bei Gott ist kein Ding unmöglich» (Luk. 1,37). Darum setze Dein ganzes Vertrauen auf Ihn. Was tat Israel? Es murrte wider Mose. Wenn eine Not die andere ablöst, wenn es durch Tiefen noch tiefer geht, wenn Hoffnungsstrahlen zur Finsternis werden, wenn Angst sich in grauenhaften Schrecken verwandelt, können auch Gottesmänner wie einst Hiob sagen: «Darum spreche ich mich schuldig und tue Buße in Staub und Asche» (Hiob 42,6).
Hüten wir uns davor, schwergeprüfte und angefochtene Gläubige zu kritisieren. Niemand hat das Recht dazu. Der wahre Gläubige handelt nach dem Beispiel von Mose: «Er schrie zu dem HERRN.» Mose tadelte das murrende Volk nicht, er versuchte auch nicht, es mit frommen Worten zu beruhigen. «Er schrie zu dem HERRN.»
Das ist der richtige Weg auch heute. Groß ist das Elend in dieser Welt. Viele Jugendliche verfallen dem Rauschgift, Alkohol und Nikotin, um die eigene Not zu vergessen. Immer mehr Menschen setzen ihrem Leben aus Verzweiflung ein Ende. Und dies in einer christlich zivilisierten Gesellschaft! Aber auch in gläubigen Familien und Gemeinden gibt es Schwergeprüfte, die unsere Fürbitte nötig haben. Gott sucht Fürbitter. Lieber Bruder, liebe Schwester im HERRN, bleibe nicht stehen bei der eigenen Not, sondern schreie zu Gott für eine Welt in Flammen.
«Und der HERR zeigte ihm ein Holz; das warf er ins Wasser, da wurde es süß.» Wie herrlich, Gott antwortet auf das Flehen Seiner Kinder. Der HERR zeigt uns auch heute, wie der bittere Leidenskelch süß und von Ewigkeitswert wird. Wie schwer und unübersehbar Deine Lage sein mag, unser Herr Jesus Christus will und kann Dein Herz mit wahrer Freude erfüllen. Der Sohn Gottes ist auch Dein Helfer. Er liebt Dich und hat Sein Leben am Kreuz auch für Dich geopfert. Murren und Hadern helfen Dir nicht. Sie vermehren nur Deine Sündenlast und trennen Dich vom lebendigen Gott. Komme mit allen Sünden zum Gekreuzigten und Auferstandenen. Er macht alles Bittere und Untragbare zum Segen und fruchtbringend für die Ewigkeit. Wie Mose das von Gott gezeigte Holz ins Wasser warf, so will der Herr Jesus Christus in Dein Leben kommen und alles neu machen. Was der Mensch heute braucht ist Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen und bald wiederkommenden König aller Könige. Zögere nicht, gehe jetzt auf Deine Knie, bekennen Deinem Heiland alle Deine Sünde und übergib Ihm Dein Leben für Zeit und Ewigkeit.
Noch ein Wort an jene schwergeprüften Gläubigen, die verborgene Bitterkeit haben oder ein unbeantwortetes Warum stellen. Meistens klagen wir in solchen Momenten Mitmenschen an, wie Israel es bei Mara gegen Mose getan hatte. Dies benützt der Feind, der in Offenbarung 12,10 «Verkläger unserer Brüder» genannt wird, um uns selber zu verwerfen. Die Bibel sagt in 1. Johannesbrief 3,20, «dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.» Gott verwarf das murrende Volk nicht, sondern half ihm aus der Not heraus, gab ihm wunderbare Verheißungen, wenn es Ihm willig gehorche, und führte es nach dem schweren Mara zum herrlichen Elim. «Da waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmbäume» (2. Mose 15,27).
Unser Herr Jesus Christus hat für alle, die Ihn als Heiland und Herrn angenommen haben, die unumstößliche Verheißung in Johannes 10,28-29 gegeben: «Und ich kenne sie, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen.»
Wir haben einen großen und herrlichen Gott. Er führt auch Dich und mich nach der Mühsal und Pein dieser Erde in die Herrlichkeit ein, «denn unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist», heißt es in 2. Korintherbrief 4, «schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig» (2. Kor. 4,17-18).
Wir werden stille zum Gebet: «Allmächtiger HERR und Gott. Du bist größer und herrlicher als alles. Wir beten Dich an und preisen Deinen Namen. Herr Jesus Christus, wir danken Dir für Deine Erlösung am Kreuz. Du hast Deine Liebe zu uns Sündern in Deinem Leiden und Sterben bewiesen und vertrittst all die Deinen vor dem Himmlischen Vater. HERR, Du kennst die schweren Prüfungen und Nöte Deiner Kinder. Wir schreien zu Dir für alle Kranken, Einsamen, Verzweifelten und Hoffnungslosen. Wirke durch den Heiligen Geist in den Herzen, erfülle alle Kinder Gottes mit himmlischer Freude und lass uns lebendige Zeugen sein in einer Welt, die im Argen liegt. HERR, segne alle Hörer und Hörerinnen. Amen.»
Radiobotschaft von Evangelist Josef Schmid