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- Predigtserie: Radiosendungen im April 2019
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- Dauer: 30:38
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Die Stimme des Hirten
Lieber Leser, liebe Leserin
Jesus Christus spricht: «Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und sie folgen mir und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen» (Joh. 10,27-28).
Erkennen wir die große Verheißung Gottes in diesen Worten unseres guten Hirten, der für seine Schafe Sein Leben ließ? Wir leben in der Endzeit. Unser Herr Jesus Christus kommt bald wieder in großer Macht und Herrlichkeit. Doch vorher kommen viele falsche Propheten, die vom ewigen Leben auf das Zeitliche, Irdische ablenken. Wer möchte nicht Zeichen und Wunder erleben? Welcher Kranke möchte nicht gesund werden? Ja, unser Herr Jesus Christus heilt auch heute Kranke. Ihm ist kein Ding unmöglich, des sind wir Zeugen. Aber wehe uns, wenn Zeichen und Wunder der Mittelpunkt unserer Verkündigung und des christlichen Glaubens werden. Das Evangelium Jesu Christi hat als Zentrum das ewige Leben, das wir durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus empfangen, der spricht: «Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe ... und ich gebe ihnen das ewige Leben» (Joh. 10,11.28).
Freuen wir uns auf das ewige Leben, oder sind wir an das Zeitliche derart gebunden, dass wir für die Ewigkeit gar nicht bereit sind, keine Zeit mehr finden, den HERRN dafür zu loben und zu preisen?
«Meine Schafe hören meine Stimme.» Nehmen wir uns genügend Zeit zum Hören auf die Stimme unseres Herrn Jesus Christus, die uns in erster Linie durch die Bibel, das Wort Gottes, offenbart wird? Der Heilige Geist leitet uns in die Wahrheit. Jesus Christus ist die Wahrheit und das Leben. Der Heilige Geist erinnert uns an das Wort Gottes (Joh. 14,26). Er ersetzt nicht das Wort Gottes, er öffnet uns aber das Verständnis zur Bibel. Der Heilige Geist führt die Seelen zum Sohn Gottes, dem guten Hirten, in welchem wir das ewige Leben haben. Lasst uns nicht das Ziel verrücken. Gott hat Seinen Sohn in diese Welt gesandt, um uns von der Sünde und dem Zorn Gottes zu erlösen und dass wir in Ihm das ewige Leben haben. An Pfingsten hat Gott den Heiligen Geist gesandt, damit wir in dieser Kraft Gottes Jesus Christus als Erlöser und Herrn bezeugen können. Er verbindet uns mit dem Sohn Gottes, der für uns vor dem Himmlischen Vater der rechte Fürsprecher ist und uns vertritt. Wo der Heilige Geist heute mächtig wirkt, tritt Jesus Christus als Herr in den Mittelpunkt eines Menschen und einer Gemeinde.
Nehmen wir uns genügend Zeit, um das Wort Gottes zu lesen, um die Stimme des guten Hirten zu hören? Wer zum Bibellesen und Gebet zu wenig Zeit hat, kann nicht mehr auf die Stimme Jesu hören und verliert oftmals die Heilsgewissheit für das ewige Leben, weil er gar nicht Zeit hat, auf die Stimme Gottes zu hören. Dies wirkt sich in der Gemeinschaft mit unserem Nächsten aus. Es fehlt die Zeit füreinander und für die Gewinnung kostbarer Seelen in der Welt. Keine Zeit bedeutet, kein Segen!
«Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie.» Der gute Hirte kennt die Seinen und weiß, wes wir bedürfen. «... und er ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus» (Joh. 10,3). Als erlöste Kinder Gottes vernehmen wir die Stimme unseres Heilandes: «Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen du bist mein!» Unser Herr Jesus Christus kennt uns, wir sind Sein Eigentum. Im Himmlischen Vater haben wir absolute Geborgenheit. Seine Liebe umgibt uns Tag und Nacht, in Freud und Leid!
«Und sie folgen mir.» Die Nachfolge Jesu Christi geht durch Leiden zur Herrlichkeit. Unser Ich, mit all seinen Gewohnheiten und Wünschen, gehört ans Kreuz Christi. Dies ist der Wille Gottes für Dich und mich. Dann weicht alle geistliche Überheblichkeit. In Demut und göttlicher Liebe bezeugen wir die Gnade Jesu Christi. Aller Richtgeist, das Besser-Wissen-Wollen und eine geistlich höhere Erkenntnis haben wollen weichen der göttlichen Sanftmut und Demut. Diese sind Vorbedingung, damit wir von der Welt als Zeugen Jesu Christi ernst genommen werden. Wahre Nachfolge Jesu Christi befreit von falscher Kirchen- und Gemeindeabhängigkeit und -Hörigkeit macht uns zu lebendigen Bausteinen in der Gemeinde Jesu Christi.
«Und ich gebe ihnen das ewige Leben.» Das ewige Leben kann weder durch gute Werke noch durch eigene Anstrengung verdient werden. Es ist und bleibt ein Gnadengeschenk unseres Herrn Jesus Christus, der am Kreuz für unsere Sünden gestorben ist. Mit Seiner Auferstehung hat Er den letzten Feind, den Tod, besiegt. «Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen» (1. Kor. 15,19). Das ewige Leben ist weder zeitlich noch in Seiner Herrlichkeit beschränkt, wogegen dieses irdische Leben für uns Gläubige viel Leiden mit sich bringt, wie in 2. Tim. 3,12 geschrieben steht: «Und alle, die fromm leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.» «Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen» (Apg. 14,22). Ferner sagt der HERR zu Seinen Jüngern in Matthäus 10,22:
«Ihr werdet gehasst werden von jedermann um meines Namens willen. Wer aber bis ans Ende beharrt, der wird selig werden.» Mitten in unseren Nöten haben wir die lebendige Hoffnung, die Gewissheit unseres Heils:
«Und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins» (Joh. 10,28-30). Können wir anders, als unseren allmächtigen und lieben Gott im Namen unseres Herrn Jesus Christus anzubeten, zu loben und zu preisen? Wir freuen uns nicht, dass uns die Dämonen untertan sind, sondern dass unsere Namen im Himmel geschrieben sind und wir im Herrn Jesus Christus das ewige Leben haben. Möge der Heilige Geist in allen Leserinnen und Lesern tiefe Dankbarkeit und Anbetung bewirken.
Evangelist Josef Schmid
Gottes Weg erkennen
David wurde lebensbedrohlich verfolgt. In seiner Not rief er zu Gott. Psalm 143: «Der Feind verfolgt meine Seele und schlägt mein Leben zu Boden, er legt mich ins Finstere wie die, die lange schon tot sind. Und mein Geist ist in Ängsten, mein Herz ist erstarrt in meinem Leibe» (V. 3-4). In seiner großen Bedrängnis und ausweglosen Lage bat er den allmächtigen Gott um Gnade, Verse 8 und 9:
«Lass mich am Morgen hören deine Gnade; denn ich hoffe auf dich.
Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.
Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden; zu dir nehme ich meine Zuflucht.»
Nöte und Verfolgung bleiben uns Gläubigen in der Endzeit nicht erspart. Im Gegenteil: sie werden noch enorm zunehmen, wie in 2. Timotheus 3,12 geschrieben steht: «Alle, die gottselig leben wollen in Christus Jesus, müssen Verfolgung leiden.» David hatte nur ein Ziel, nämlich Gott wohlgefällig zu leben, war er doch zum König gesalbt worden. Saul, ebenfalls ein Gesalbter Gottes, aber vom HERRN verworfen, weil er nicht Gottes Willen tat, wurde ein schreckliches Werkzeug in den Händen des Teufels und einer der erbittertsten Feinde Davids. Seien wir nicht erstaunt, wenn uns vonseiten von sogenannten „Gläubigen“ ähnliches zustößt. Die Bibel sagt in 1. Johannes 2: «Der Antichrist kommt, so sind nun schon viele Antichristen gekommen … Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns» (V. 18-19). – Wie sollen wir uns in einer solchen Situation verhalten?
Prüfen wir doch als erstes unseren Herzenszustand – auch wenn wir uns im Recht fühlen. Der Heilige Geist zeigt uns auch die verborgenen Sünden. «Wer kann merken, wie oft er fehlet? Verzeihe mir die verborgenen Sünden!», Psalm 19,13. Dann erleben wir schon früh morgens die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, der für all unsere Sünden am Kreuz gelitten hat und gestorben ist, um uns zu erlösen und uns zu befreien von allen Feindesmächten. «Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus», Kolosser 2,15.
Wenn wir gerade in Leidenszeiten uns demütigen, erfahren wir in besonderer Weise Gottes Gnade und den Sieg unseres Herrn Jesus Christus: «Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!» (1. Kor. 15,57). Der Heilige Geist legt dieses unantastbare Siegesbewusstsein in unsere Herzen. Es ist weit wichtiger, in schweren Prüfungszeiten Jesu Gnade und Sieg zu erleben als aus der Not herauszukommen.
Oftmals will der Leidende Gott vorschreiben, wie Er eingreifen und aus der Not herausführen soll. Solche Einstellung ist ein Ausdruck menschlichen Stolzes und vom Ungebrochensein des Sünders. Lernen wir doch von David, so zu beten: «Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll; denn mich verlangt nach dir.»
Der Selbstsichere meint immer, den Weg zu kennen, den er gehen soll. Der Psalmist und der wirklich gläubige Christ dagegen erkennt seine Unfähigkeit, den göttlichen Weg selber zu erkennen. Gottes Wege und Gottes Gedanken sind soviel höher als die unsrigen, wie der Himmel über der Erde steht (vgl. Jes. 55,8-9). Je tiefer unsere Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus Christus ist, desto mehr erkennen wir unsere eigene Unzulänglichkeit und die majestätische Größe unseres allmächtigen Gottes.
Seit dem Sündenfall ist der Mensch in die Lüge des Teufels verstrickt, der Eva einflößte: «… ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist» (1. Mose 3,5). Menschen, die meinen, alles zu wissen, stecken in finsterer, satanischer Verblendung, die Gott oftmals mit schweren Prüfungen ins Bewusstsein bringt. Darum lasst uns stets beten:
«Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll.» Hierauf erleben wir, dass unser Herr Jesus Christus der einzige Weg zu Gott und zum ewigen Leben ist (vgl. Joh. 14,6). Er ist der Weg: Durch den Heiligen Geist empfangen wir die Gewissheit unserer Erlösung durch das Blut Jesu Christi. In unserer menschlichen Ausweglosigkeit finden wir im Herrn Jesus Christus Festigkeit und Sicherheit für unsere Existenz. Und «Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir», Psalm 23 (V. 3-5). Es ist nicht ausschlaggebend, dass wir unsere nähere Zukunft kennen, sondern dass wir unserem Herrn Jesus Christus völlig vertrauen und uns von Ihm in allen Lebensbereichen bestimmen und führen lassen. Er führt uns sicher und bringt uns zum Ziel. Nicht der Feind und seine Helfershelfer bestimmen unser Leben, sondern allein unser Erlöser und HERR, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat und dem kein Ding unmöglich ist.
Nicht nur die Politiker, sondern alle Menschen wollen beweisen, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Dies zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit, des Ich’s, das aber gemäß der Bibel ans Kreuz gehört.
Das Ziel, warum der Mensch den Weg kennen möchte, den er gehen soll, ist unterschiedlich:
• Der unerlöste Mensch sucht nach Bestätigung seiner Ansichten von Menschen und von Gott.
• Manche möchten Gott gefällig leben, indem sie stets den ihrer Meinung nach richtigen Weg und unumstößliche Ansichten vertreten.
• Auch viele Gläubige meinen, stets ihre scheinbare „Unfehlbarkeit“ in irgendeiner Form der verlorenen Welt vordemonstrieren zu müssen, damit sie diese für den Glauben gewinnen können. Sollten wir doch für die Außenstehenden ein gutes Zeugnis sein durch unseren Wandel! – Gelingt uns dies? Oder müssen wir nicht vielmehr oftmals in Schande unser Versagen feststellen und zugeben?
• Wieder andere wollen sich von Gott den richtigen Weg zeigen lassen, damit es ihnen gut geht, und auf diese Weise Bestätigung finden.
Welches Ziel strebte der gläubige David an, der nach dem Herzen Gottes lebte und war? – «… denn mich verlangt nach dir.»
Mit seiner Bitte «Tu mir kund den Weg, den ich gehen soll» ging es David nicht darum, Erfolg zu haben und von den Menschen bestätigt zu sein, sondern in tiefere Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott zu kommen. Lasst uns das gleiche Ziel anstreben, nämlich mit unserem Herrn Jesus Christus in völliger Gemeinschaft zu stehen, Ihm ähnlicher zu werden. Gott stillt uns dieses tiefe Verlangen. Auf dem Lamm ruht meine Seele. Auch in den größten Lebensstürmen erleben wir: «Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft», Psalm 62 (V. 2). «Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen», Psalm 23 (V. 3). Täglich erfahren wir die Liebe unseres Heilandes nach Johannes 13 und 15: «Wie er (Jesus) die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende … Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.»
Wir erleben die Gnade und Güte Gottes – selbst wenn uns die religiöse Welt verdammt – sofern wir diese tiefe Sehnsucht haben: «… denn mich verlangt nach dir.» In unserem Herrn Jesus Christus ist uns nämlich nach Römer 8 die vollkommene, unwiderrufliche Rechtfertigung gegeben: «Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur rechten Gottes ist und uns vertritt.» (V. 33-34).
Wer als höchstes Ziel die tiefe Gemeinschaft mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus hat – «denn mich verlangt nach dir» – erlebt Seine Gegenwart: «Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende» (Matth. 28,20). In Ihm haben wir eine ewiggültige Zusage Seiner Liebe, Treue und Barmherzigkeit, wie geschrieben steht: «Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? … Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn» (Röm. 8,35-39). Welch eine Gnade, solche göttliche Gewissheit zu bekommen, wenn wir aufrichtig beten lernen: «… denn mich verlangt nach dir.» Unser Herr Jesus Christus erhört solches Flehen, wenn wir in Seinem Namen bitten.
Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Sie Gebetshilfe benötigen, dürfen Sie uns vertraulich schreiben. Gerne beten wir für Sie. Unser Herr Jesus Christus liebt Sie und antwortet sichtbar in Seiner Gnade!
Lasst uns beten: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du der Weg, die Wahrheit und das Leben bist. HERR, Du kennst den Leser, die Leserin, die sich in einer schwierigen Lebenslage befinden oder vor einer wichtigen Entscheidung stehen. Lass sie Deinen Weg erkennen. Lass uns in tiefer Gemeinschaft mit Dir stehen, leite und segne uns. Amen.»
Radiobotschaft von Evangelist Josef Schmid