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- Predigtserie: Radiosendungen im Mai 2019
- Datum:
- Dauer: 30:13
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Der Glaube Noahs
Liebe Leserin, lieber Leser
Große Errungenschaften der Wissenschaft und Technik prägen unsere Zeit. Ein noch nie dagewesener Fortschritt bietet dem Menschen gewaltige Erleichterungen. Denken wir an die enorme Arbeitszeitverkürzung und das verbesserte Einkommen. Es wäre falsch, wenn man das Rad der Entwicklung rückwärts drehen wollte. Der Wohlstand hat aber auch seine Gefahren und wird besonders von der jungen Generation nicht in allen Stücken gutgeheißen. Der Mensch braucht mehr als nur ein materiell leichtes Leben. Gerade viele junge Menschen streben nach anderen Idealen. Sie wollen ihre innere Leere beheben und suchen nach einem höheren Ziel. Leider finden es viele nicht und erleiden Schiffbruch. Unsere Zeit ist vergleichbar mit der Zeit Noahs. Damals gab es auch sehr viele berühmte Männer, die gewaltige Leistungen vollbrachten. «Aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war» (1. Mose 6,5). Wie beurteilt Gott die heutige Menschheit? Geht Er wohl auch über das viele Unrecht hinweg wie das abgehärtete Weltgewissen? Was sagt Gott über Dein Leben? Ist wirklich alles in Ordnung? Die Bibel sagt:
«Ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen» (Hebr. 11,6).
Findet Gott bei Dir Glauben? Vielleicht hast Du Dich einmal bekehrt, Du besuchst sogar regelmäßig eine Kirche oder Gemeinschaft. Das ist gut, aber noch kein Beweis, dass Du wirklich den Glauben hast, durch den Du Gott gefällig bist. Wie schrecklich wird es für jene Gläubigen sein, die einst vor verschlossener Tür den HERRN sagen hören: «Ich kenne euch nicht; wo ihr her seid, weicht alle von mir, ihr Übeltäter» (Luk. 13,27). Darum wollen wir unseren Glauben anhand der Heiligen Schrift prüfen. Wir lesen im Hebräerbrief Kapitel 11 Vers 7:
«Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche zubereitet zum Heil seines Hauses, da er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; und verdammte durch denselben die Welt und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.»
Noah lebte in einer Zeit, da die Gottlosigkeit so sehr überhand nahm, dass Gott die Menschheit völlig vernichten wollte. Gott stellte nämlich fest: «Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen.» Damals wie heute wurde die falsche Lehre propagiert, Gott würde nicht existieren, der Mensch könne leben, wie er wolle, und sich seine eigenen Gesetze machen. Je mehr wir der Endzeit entgegen gehen, umso mehr nimmt die Gottlosigkeit überhand. Noah lebte mitten in einer gottlosen Welt. Die Bibel sagt: «Aber Noah fand Gnade vor dem HERRN.» Warum fand er Gnade? Weil er an Gott glaubte und Ihm gehorchte.
Noahs Glaube dient uns zum Vorbild und hat folgende Merkmale:
- «Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt...» Noah glaubte nicht in erster Linie zum Selbstzweck. Ach, wie viele Menschen bekehren sich nur mit der Absicht, um es jetzt und in der Ewigkeit leichter zu haben. Wer den Herrn Jesus Christus wirklich ins Herz aufgenommen hat, der setzt alles daran, um mit seinem Glauben Gott zu ehren, den Namen Jesu unter den Menschen zu verherrlichen. Hast Du diesen Glauben? Du brauchst ihn, sonst gehst Du verloren, denn Gott will Dein ganzes Leben. Halbbekehrtsein ist vom Übel. Wer sein ganzes Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus setzt und alle Hilfe von Ihm allein erwartet, der ehrt Gott.
- Während hundertzwanzig Jahren baute Noah die Arche. Dies war eine gewaltige Arbeit, die nicht ohne schwere Anfechtung gemacht werden konnte. Die ganze Menschheit profitierte von der Konjunktur und lebte in Saus und Braus. Noah und seine Familie hatten daran keinen Anteil dagegen eine schwere Arbeit. Aber «Noah tat alles, was ihm Gott gebot» (1. Mose 6,22). Wir haben heute nicht den Auftrag Archen in Form von Häusern zu bauen. Dagegen gibt der Sohn Gottes allen Seinen Kindern den Auftrag: «Gleichwie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch» (Joh. 20,21). «Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf dass mein Haus voll werde» (Luk. 14,23). «Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur» (Mark. 16,15). «Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus gerettet» (Apg. 16,31). Wenn Dein Glaube echt ist, dann hast auch Du einen klaren Auftrag vom HERRN, damit Seelen den Erlöser finden können. Denke nicht, Deine Mitmenschen würden das Wort Gottes nicht annehmen. Wenn Du nämlich mit Deinem Glauben Gott ehrst, so wirkt der Heilige Geist in den Herzen und schenkt wahre Herzensbuße. Gott ist kein Ding unmöglich. Merken wir uns aber gut: «Der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot in sich selber» (Jak. 2,17). Ein toter Glaube rettet Dich nicht. Als nach 120 Jahren festem Glauben die Sintflut kam, wurde Noah durch die im Auftrag Gottes erbaute Arche gerettet.
- Noah stützte sich auf das empfangene Wort Gottes. Jeder Mensch glaubt an irgendetwas. Auch der Aberglaube ist ein Glaube, jedoch ein falscher. Kind Gottes, unser Glaube muss auf der Heiligen Schrift aufgebaut sein, alles andere ist Irrtum. Stütze Dich nicht auf Deine Gefühle sie können Dich schrecklich täuschen. Wenn wir täglich fortlaufend die Bibel lesen und das Wort Gottes im Herzen bewegen, redet der HERR so zu uns, dass wir in alltäglichen Belangen klar geführt werden. Dann können wir glauben, auch wenn wir noch nicht sehen. Ist Dir das Wort Gottes eine tägliche Glaubensstärkung oder liest Du die Bibel oberflächlich?
- «Noah verdammte durch seinen Glauben die Welt...» Durch den Bau der Arche hat Noah der von Sünde verblendeten Welt seinen Glauben bewiesen, dass das Gericht Gottes kommen wird. Noah sprach nicht verdammende Worte aus. Das ist auch nicht unsere Aufgabe. Wir sind nicht zum Richten und Kritisieren berufen. Besonders die Jugend schüttelt nur lächelnd den Kopf, wenn traditionell fromme Leute die Welt moralisieren. Jeder ungläubige Mensch erkennt seine eigene Verdammnis, wenn er echten Glauben bei Kindern Gottes sieht. Selbstverständlich trifft dies nur bei dem Glauben zu, der auch Taten hat. Zum Beispiel, wenn ein gläubiger Mensch um des Evangeliums willen eine gute Stelle aufgibt und mit viel Entbehrungen in die Missionsarbeit eintritt. Oder wenn ein Neubekehrter von Lastern, wie Rauchen und Trinken sofort befreit wird. Wer dem Herrn Jesus Christus nachfolgt ist ein klares Zeugnis vor der Welt, die oft mit Hass und Spott antwortet. Viele nehmen aber den Herrn Jesus Christus an, kommen auf den schmalen Weg und sind auch wieder lebendige Zeugen. Stehst Du in dieser Nachfolge? Oder widerstehst Du der göttlichen Berufung? Warte nicht bis es zu spät ist. Bald kommt der HERR in Herrlichkeit.
- Noah «hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt». Wenn unser Glaube an den gekreuzigten und auferstandenen Herrn uns zur täglichen Nachfolge Jesu veranlasst, so haben wir die ständige Reinigung durch Sein am Kreuz vergossenes Blut. Wir sind vor Gott gerecht und allzeit für das ewige Leben bereit. Hast Du auch diese Gewissheit? Oder was würdest Du an Deiner Lebensweise ändern und welche Arbeiten noch verrichten, wenn Du nur noch wenige Tage zu leben hättest?
Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus, Du kennst alle, die diese Worte gelesen haben. HERR, schenke doch Gnade, dass der Heilige Geist in jedem Herzen weiterwirkt und Frucht für die Ewigkeit schenkt. HERR, lass Dein Wort durch Deine Kinder in aller Welt verbreitet werden. Amen.»
Evangelist Josef Schmid
Diesseits und Jenseits von Josef Schmid
Ein Erlebnisbericht - Teil G
Dann höre ich nichts mehr. Es ist still geworden, ganz still.
Wie lange dieser unbewusste Zustand dauert, weiß ich nicht. Leise werde ich emporgehoben. Dann sehe ich auf Distanz meinen Leib, gelb und blass, wie eine leicht glänzende Wachsfigur im Bett auf der Intensivstation liegen. Der Körper scheint von mir weg zu sein. Ich schaue weiter empor, ohne die eher düster wirkende Umgebung richtig wahrzunehmen. Dagegen werden mir unerkannte Sünden klar gezeigt, wie Ängstlichkeit, falsche Zurückhaltung, zu wenig Stille, Seufzen unter den schweren Aufgaben, den Krankheiten und Schmerzen usw. Doch sogleich höre ich: «Du bist von allen Sünden durch das Blut des Lammes gereinigt.» Ich danke dem HERRN für diese unermessliche Gnade. Mein häufiges Gebet: «HERR, vergib mir auch meine unerkannten Sünden», war erhört. Ich werde in eine neue Phase versetzt - in die himmlische Herrlichkeit. Vor mir liegt eine herrliche Weite des unbegrenzten göttlichen Lichtes. Ich fühle mich in die Liebe Gottes und in die Gnade Jesu Christi und in die Gemeinschaft des Heiligen Geistes tief eingetaucht. Ich höre Lobgesang der himmlischen Heerscharen, so rein, klangvoll und herrlich! Noch nie habe ich solch herrliche Chöre gehört, in perfekter Harmonie und wunderschön. «Stimm mit ein!», ruft immer wieder eine Stimme.
«Ich kann nicht, meine Stimme war nie rein. Ich bin unreiner Lippen.» Ich hatte mich angestrengt, mein Leben lang besser zur Ehre Gottes zu singen. Es ging nie. Es wird finster und die Lobgesänge sind weit weg. Ich zittere, ich verzage. Dann sehe ich das Lamm Gottes. Ich flehe: «Herr Jesus Christus, o Du Lamm Gottes, Du allein kannst mich durch Dein Blut befreien. HERR, sei mir gnädig!» In diesem Moment zeigt mir der HERR einiges, wo ich mich in der gesegneten Missionsarbeit abgekehrt und gequält habe, statt ein Werkzeug Seiner Gnade zu sein. «HERR, vergib! Reinige mich, Herr Jesus Christus!» Und alle Last ist weg. Die himmlischen Heerscharen sind wieder da. Ich singe mit in völliger Harmonie, meine Stimme fällt in den himmlischen Chören nicht mehr aus der Reihe. Ich fühle mich nicht mich selbst, sondern bin in diesen himmlischen Klängen völlig integriert. Wo ich hinsehe, ist nur göttliche Liebe, eine unermessliche Weite, und doch ganz nahe beim HERRN!
Aber schon ist die göttliche Pracht wieder vorbei. Ich höre eine Männerstimme: «Es hat keinen Sinn. Lasst uns die künstliche Beatmung abhängen. Er kann nicht mehr atmen.» Nochmals will ich meine Lippen oder Finger bewegen, aber es klappt nicht. In meinem Herzen schreie ich zu meinem Heiland: «Allein bei Dir ist es herrlich. Halte mich fest in Deiner Gnade!» Eine andere Männerstimme sagt: «Wir beatmen weiter.» Mein innerer Schrei: «Herr Jesus Christus, wenn Du mich in dieser Welt noch als Deinen lebendigen Zeugen brauchen willst und kannst, dann bin ich bereit, auch in größten Leiden Deinen herrlichen Namen zu bezeugen.»
Wiederum bin ich im Jenseits und singe mit in den himmlischen Chören Lob und Anbetung des allmächtigen Gottes und des Lammes, und wir alle verneigen uns. Die unendliche Weite der Liebe Gottes und das ewige Licht unseres Herrn Jesus und die Einigkeit der Kinder Gottes im Heiligen Geist! Unaussprechlich herrliche Dinge! Ich bin dort.
Nochmals werde ich ins Diesseits versetzt. Auch hier erlebe ich die Gegenwart Jesu. Ich wage nicht, Seine Worte und Aufträge niederzuschreiben oder auszusprechen, obwohl sie nicht allein mir, sondern vielen gläubigen Kindern Gottes gelten. Ich bin zutiefst berührt über Seine Liebe, Seine Treue und Güte und Seinen Sieg, aber auch tief erschrocken, wie weit entfernt wir von Seiner Einigkeit im Geist sind, wie wir nicht immer in einerlei Meinung in der Gesinnung des HERRN stehen und Ihm nicht völlig ergeben leben. Und wie wenig sind wir bereit, Seiner Leiden teilhaftig zu sein! Wir betrüben unseren HERRN mit unserem oberflächlichen, aber auch mit dem schwärmerischen Wesen. In Kürze hat mir der HERR viel offenbart. Er zeigt mir auch die Nöte und Gefahren einzelner Mitarbeiter innerhalb und außerhalb der Mission, aber auch jene, die dem Herrn Jesus Christus in völliger Hingabe an Ihn in Demut treu dienen. Nur durch Seine Gnade, durch Sein am Kreuz vergossenes Blut macht Er uns sich zu wohlgefälligen, brauchbaren Dienern und Dienerinnen. Lange hat der HERR mit mir gesprochen, wie Er von uns ein Werk der christlichen Nächstenliebe und der Diakonie erwartet, auch worin wir unsere falsche Frömmigkeit und pharisäische Gesetzlichkeit ablegen sollen und dass wir nicht mehr länger schweigen dürfen, wenn Sein Name durch falsche Propheten und Erscheinungen geschmäht wird! Unser Weg bleibt der Kreuzesweg. In Ihm haben wir Frieden und Ruhe, Zuversicht und Kraft, Freude und Mut. Jesus ist Sieger und lebt!