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- Predigtserie: Radiosendungen im Mai 2019
- Datum:
- Dauer: 29:14
Das ist die Freudigkeit, die wir zu Ihm haben
Lieber Leser, liebe Leserin
Mit der Entdeckung der Atomspaltung hat die Wissenschaft für die Technik nie gekannte Kräfte frei gemacht. Ähnlich verhält es sich im Leben der meisten Kinder Gottes. Bei vielen liegen unerkannte Möglichkeiten noch brach. So sagt uns die Bibel im 1. Johannesbrief Kapitel 5 Vers 14 und 15:
«Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, dass, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und so wir wissen, dass er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, dass wir die Bitten haben, die wir von ihm gebeten haben.»
Welch eine kraftvolle Verheißung liegt in diesen Worten. Möge der HERR sie uns in unsere Herzen einprägen, dass wir sie nie vergessen, gleich in welcher Lebenslage wir uns befinden. Wir alle kennen doch jene schweren Zeiten, wo wir durch harte Prüfungen gegangen sind. Dies war doch alles andere als Freudigkeit. Wenn Sie, lieber Leser, liebe Leserin, jetzt durch eine solche Krise gehen müssen, so werden Sie gerade jetzt durch das Wort Gottes angesprochen und neu mit Freudigkeit ausgerüstet. Es liegt nicht im Willen Gottes, dass Seine Kinder niedergeschlagen und mutlos umherirren. Das Wort Gottes ruft uns zu: «Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!» (Phil. 4,4).
Mancher gottesfürchtiger Vater und viele gläubige Mütter mögen unter schwerem Seufzer sich fragen: Darf und kann ich mich wirklich freuen, wenn meine Kinder, die gläubig erzogen wurden, nun tief in der Sünde der Welt stecken? Ist dies nicht ein Grund zur Traurigkeit? Wie manche Kinder machen ihren Eltern das Leben schwer. Gerade für Euch gilt das heutige Bibelwort: «Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm...»
Wer sich an den Mitmenschen nicht freuen kann, der soll sich doch am Herrn Jesus Christus freuen. Er ist nämlich der einzige, der ohne Sünde gelebt und Gott die ganze Zeit gehorcht hat. Wir alle sind mehr oder weniger sichtbar vom Irdischen gefangen. Gott verlangt nicht von uns, dass wir an uns selber Freude haben sollen oder uns an den Mitmenschen ergötzen dürfen. Nein, unsere Freude soll am HERRN sein. Die Freudigkeit zu Ihm enttäuscht uns nie. Sie bleibt uns im tiefsten Herzen erhalten, auch wenn wir von den Mitmenschen schwer enttäuscht wurden. Die Freude am HERRN ist unsere Stärke, wenn es durch schwere Leiden und Krankheiten geht. Die göttliche Freude umgibt uns, wenn uns alle Menschen verleumden und hassen würden. Diese Freude zu Ihm ist ein Kennzeichen für die wahre Herzensgemeinschaft mit Ihm. Die Freudigkeit zum Herrn Jesus Christus ist eine Folge eines echten Gebetslebens des gläubigen Christen. Sind wir niedergeschlagen und innerlich erledigt, so stimmt unser Gebetsleben nicht. Dies kann nur durch eigene Sünde gestört werden. Schieben wir niemals die Schuld unseres Zustandes auf andere oder die ungünstigen Umstände ab. Wem die Freudigkeit zu Ihm fehlt, soll sich innerlich prüfen.
Vielleicht wird keine krasse Sünde aufgedeckt. Lassen wir jedoch das Wort Gottes und den Heiligen Geist in der Stille auf uns wirken, finden wir ziemlich sicher die Ursache im mangelnden, oberflächlichen oder egoistischen Gebetsleben. Wer im Gebet hauptsächlich an die eigene Bequemlichkeit oder an das irdische Wohlergehen seiner Familienangehörigen denkt, kommt nicht zur wahren Freudigkeit im Herrn Jesus Christus.
Ein anderer Grund der Freudlosigkeit ist in vielen Fällen die falsche Stellung zum Nächsten. Im folgenden Vers unseres Textes heißt es: «So jemand sieht seinen Bruder sündigen, eine Sünde nicht zum Tode, der mag bitten, so wird Gott geben das Leben denen, die da sündigen nicht zum Tode» (1. Joh. 5,16). Wie reagieren wir, wenn wir die Sünde eines Bruders oder einer Schwester erfahren? Schließen wir uns dem teuflischen Kreis an und klatschen es weiter? Entspringt unserem Herzen ein Gefühl der zornerfüllten Schadenfreude? Oder kosten wir die Fehltritte in einer nach Sensation hungernden Neugierde? Das alles raubt uns den Herzensfrieden und bringt keine Freudigkeit zum HERRN. Das Wort Gottes lehrt uns klar und unmissverständlich, dass wir mit der Sünde des gefallenen Bruders im Gebet vor den Gnadenthron Gottes gehen sollen. Wie hat doch Abraham für Sodom und Gomorra gebetet. Daniel führte einen Gebetskampf für sein Volk, das die Folgen der Sünden zu tragen hatte.
Liebe Brüder und Schwestern im HERRN, Gott will nicht den Tod des Sünders, auch nicht den Untergang eines Bruders oder einer Schwester (die in schwere Sünde verstrickt wurden). Gott will, dass jeder Sünder Buße tut und sich völlig dem Herrn Jesus Christus ausliefert und Ihm dient. Freunde, lasst uns vermehrt Fürbitte tun für zurückgefallene Kinder Gottes. Dies liegt im Willen Gottes. Selbstverständlich meint das Wort Gottes nicht ein bloßes Lippengebet, das unter Umständen aus einem überheblichen oder gar schadenfreudigen Herzen entspringt. Die Bibel zeigt uns an vielen Beispielen, wie unsere Einstellung und unser Gebet für unseren Nächsten sein soll. Meine Lieben, «so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.»
Diese Verheißung Gottes erfüllt sich täglich bei vielen gläubigen Betern. Der HERR erhört ganz sichtbar solche Gebete aus gereinigtem Herzen. Er lässt dies den Beter auch wissen. «Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, dass, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.»
Lieber Bruder, liebe Schwester in Christus, bist Du noch traurig und niedergeschlagen und von Deinen eigenen Problemen gefangen, so gehe doch gerade jetzt ins stille Kämmerlein auf die Knie und bekenne dem Herrn Jesus Christus alle Deine Sünden, auch jene des Klatschens und leichtfertigen Urteilens über gefallene Kinder Gottes. Übergib Dein Leben aufs neue Deinem Erlöser mit allem, was Du bist und hast. Gott wird gerade jetzt das Wunder an Dir vollbringen, dass Du plötzlich für all jene, die sich gegen Dich versündigt haben, Fürbitte tun kannst und zwar ohne inneren Hass oder falsche Selbstbemitleidung. Der Heilige Geist wirkt in Dir noch weiter. Er zeigt Dir auch Dein Versagen, Deine Sünde. Wie oft trifft uns Schuld, dass ein Bruder oder eine Schwester in Sünde fällt. In tiefer Beugung können wir dann Fürbitte tun. Der HERR erhört solche Gebete und tut heute noch Wunder.
Evangelist Josef Schmid
Mit Freuden dienen
Psalm 100 fordert uns auf, unseren lebendigen Gott zu preisen und für Ihn zu leben. Das Wort Gottes zeigt auch, wie wir uns für den HERRN einsetzen sollen, dass es Ihn ehrt und Seinen Namen verherrlicht:
«Jauchzet dem HERRN, alle Welt! Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken! Erkennet, dass der HERR Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. Gehet zu seinen Toren ein mit Danken, zu seinen Vorhöfen mit Loben; danket ihm, Iobet seinen Namen! Denn der HERR ist freundlich, und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für.»
«Dienet dem HERRN mit Freuden!» ist ein Aufruf Gottes für uns alle für jeden Tag. Dem HERRN dienen, bedeutet nicht einfach für Ihn zu arbeiten wie in einem weltlichen Betrieb oder Geschäft, um dafür Lohn zu empfangen. Der Dienst darf uns auch nicht als schwere Last erscheinen, die uns zum Jammern bringt. Sobald uns die Arbeit zur Last wird, ist es höchste Zeit, dass wir aufhören und in die Stille gehen, um Gottes Willen wieder klar erkennen zu können.
«Dienet dem Herrn mit Freuden» gibt auf folgende drei Fragen eine klare Antwort:
- Was sollen wir tun? — Dienen.
- Wem sollen wir dienen? — Dem HERRN.
- Wie sollen wir dem HERRN dienen? — Mit Freuden.
Dieses Psalmwort «Dienet dem HERRN mit Freuden» ist für uns alle von besonderer Wichtigkeit. Auch die Bezeichnung unserer über 60jährigen Missionsarbeit «Freundes-Dienst» beinhaltet nämlich diese Bedeutung. Der Name stützt sich zum einen auf die Worte unseres Herrn Jesus Christus in Johannes-Evangelium Kapitel 15: «Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben gibt für seine Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete» (13-14) und zum zweiten auf die Begebenheit in Johannes-Evangelium Kapitel 13, als der Sohn Gottes Seinen Jüngern die Füße wusch und sagte: «Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr dies wisst — selig seid ihr, wenn ihr dies tut» (V. 15-17).
Unser Herr Jesus Christus hat Sein Leben für uns am Kreuz gelassen zur Vergebung unserer Sünden. Er hat für uns ein ewig gültiges Sühnopfer vollbracht. Das hat Er aus Liebe zu Seinen Freunden getan ... «Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.» «Freundes-Dienst» bedeutet somit auch: «Dienet dem Herrn mit Freuden!»
Die meisten gläubigen Christen wollen dem HERRN dienen. Doch bei vielen fehlt die innere Freude. Wahres Dienen ist nicht ein Müssen, sondern ein Dürfen. Es ist sehr wichtig, dass wir unseren Dienst so sehen, wie er einst vor dem Richterstuhl Christi beurteilt wird. Zum Dienen gehören das Lesen des Wortes Gottes, das Gebet, die Fürbitte, unsere Einstellung zu unserem Nächsten, das Geben und das Arbeiten. Es soll nichts aus Pflicht oder falschem Mitleid geschehen, und gemäß 2. Korintherbrief 9 «nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk» (V. 7-8). Diese Worte beschränken sich nicht nur auf den Dienst des Gebens, sondern auch auf die Arbeit im Reich Gottes. «Dienet dem Herrn mit Freuden!»
Wie oft beklagen sich Aktive im Reich Gottes darüber, dass sie zu große Lasten tragen müssen und dass ihnen niemand oder nur wenige in der schweren Arbeit beistehen. Ganze Gemeinden und Missionen schreien diesbezüglich in häufigem Seufzen zum Himmel.
Unser Herr Jesus Christus gibt uns auch für eine solche Einstellung und Lebenslage die klare Antwort. Die Bibel berichtet uns in Lukas 10 von folgender Begegnung:
Jesus kam in ein Dorf. «Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria ...» (Luk. 10,38-42). «Marta machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen» (V. 40), während Maria zu den Füßen Jesu saß und Ihm zuhörte. Marta leistete einen Volleinsatz, um Jesus zu dienen — wie die meisten Hausfrauen, wenn hoher Besuch kommt. Auf diese Weise dienen all jene Gläubigen, die den Dienst nicht in völliger Freude tun. Im Herzen der Marta, die so sehr meinte, sich für Jesus einzusetzen, ging folgendes vor sich:
- Sie meinte, sie würde im Gegensatz zu ihrer Schwester Maria Jesus allein dienen. Sie fühlte sich, wie manche überaktive Gläubige, besser als ihre Schwester.
- Sie litt unter der großen Arbeitslast und erkannte, dass sie allein gar nicht durchkommen kann. Sie empörte sich, weil ihre Schwester ihr im «Dienen» nicht mithalf.
- Schließlich war in ihrem Herzen sogar Empörung gegen Jesus, dem sie zu dienen meinte: «Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester allein dienen Iässt?»
- Zum Schluss verwandelt sich «ihr dem HERRN dienen» dahingehend, dass sie statt dienen dem Herrn Jesus den Befehl erteilte: «Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!»
Kennen wir nicht aus eigener Erfahrung solche Herzensgedanken und Worte? Da können wir uns nur zutiefst beugen und den HERRN um Vergebung und Reinigung durch Sein Blut von allem falsch aufgefassten Dienen bitten. Wie Er Marta liebevoll zurechtwies, so zeigt Er allen Gotteskindern, die aufrichtig dienen wollen, dass wir zuerst frei werden müssen von allem egozentrischen Denken, Sich-Sorgen und Abmühen. «Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt, das soll nicht von ihr genommen werden.» Unser Herr Jesus befreit uns von aller Mühe und Sorge, wenn wir still zu Seinen Füßen auf Ihn hören und in Ihm, d.h. in tiefer Gemeinschaft mit Ihm bleiben. Er steht für die Seinen ein und verteidigt sie, wenn sie nicht in fleischlichem Eifer und in Überheblichkeit stecken. Der HERR selber bewirkt durch Sein Wort und den Heiligen Geist, den Geist der Liebe und Freude, dass wir dem HERRN auch unter den ungünstigsten Umständen mit Freuden dienen können.
«Dienet dem Herrn mit Freuden!» möge unsere tägliche Losung sein. Sicher bedürfen wir oft der gegenseitigen Aufmunterung, Ermahnung und Hilfe. Lasst uns täglich in der Fürbitte füreinander einstehen und die Zeit auskaufen, damit viele Menschen mit der Frohen Botschaft erreicht werden.
«Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen», Epheser 6 (V. 18-19).
Lasst uns beten: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du unser vollkommenes Vorbild bist auch bezüglich echtem und aufrichtigem Dienen. Du hast am Kreuz Dein Leben gelassen aus Liebe zu uns. Du bist in diese Welt gekommen, um zu dienen und Dein Leben als Lösegeld für viele zu geben. Wir preisen Dich dafür und danken Dir, dass Dein Blut uns auch von allem fleischlichen und falschen Dienen reinigt. HERR, lass uns in tiefer Gemeinschaft mit Dir stehen, Dir mit ungeteiltem Herzen nachfolgen und Dir mit Freuden dienen. HERR, Du weißt um den Glaubensbruder, die Glaubensschwester, die ihre Aufgaben nicht mit Freuden, sondern in Niedergeschlagenheit, Unzufriedenheit oder mit großem Seufzen erfüllen wollen. Lass sie ihre Blicke neu zu Dir aufrichten und auf Deine Stimme hören. Du zeigst auch klar die Prioritäten. HERR, segne und stärke jeden Leser und jede Leserin. Amen.»
Evangelist Josef Schmid