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- Predigtserie: Radiosendungen im Juni 2019
- Datum:
- Dauer: 30:11
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«Das ist Gnade bei Gott»
Lieber Leser, liebe Leserin
Die heutige Ansprache steht unter dem Thema: «Das ist Gnade bei Gott». Wir lesen das Wort Gottes in 1. Petrusbrief Kapitel 2, die Verse 19-20:
«Denn das ist Gnade, wenn jemand vor Gott um des Gewissens willen das Übel erträgt und leidet das Unrecht. Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr um Missetat willen geschlagen werdet und das geduldig erträgt? Aber wenn ihr um guter Taten willen leidet und das ertragt, das ist Gnade bei Gott.»
Das Wort Gnade wird von vielen Christen nur teilweise richtig verstanden. Die größte Gnade ist, wenn wir Sünder durch die Bekehrung zum Herrn Jesus Christus Vergebung der Sünden durch Sein Blut empfangen haben. «Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es» (Eph. 2,8). Hast Du diese Gnade schon angenommen? Wenn nicht, tue heute Buße und übergib Dein Leben Deinem Erlöser. Er macht alles neu. Du wirst ein neuer Mensch werden, erfüllt und regiert vom Heiligen Geist. Mit der Neugeburt werden wir in den Gnadenstand gesetzt. Sie ist ein Anfang mächtiger Segnungen vom HERRN.
Der erlöste Mensch lebt nach Johannes 1,16: «Und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.» Wenn Du ein Kind Gottes bist, darfst Du die Gnade bei Gott nicht missachten. Viele Gläubige tun das aus Unwissenheit und haben einst die schweren Folgen zu tragen.
Was versteht die Bibel unter «Gnade bei Gott»?
«Denn das ist Gnade, wenn jemand vor Gott um des Gewissens willen das Übel erträgt und leidet das Unrecht.»
Der gläubige Christ unterscheidet sich vom Menschen der Welt darin, dass er das Übel erträgt. Er geht dabei innerlich nicht zu Grunde und kehrt nicht Gott den Rücken. Das Übel ertragen bedeutet: Ja sagen, wenn wir Unrecht zu leiden haben. Wenn Du meinst, Du müssest jetzt Unrecht leiden, dann prüfe Dein eigenes Leben. Prüfe, ob Du dem Wort Gottes gemäß wandelst, ob Dein Herz mit Liebe oder Hass erfüllt ist. Sage nicht zu rasch, es geschehe Dir Unrecht. Oft leiden wir Streiche um unserer Missetat willen. Verdecke nicht Deine eigene Schuld, indem Du sogar vorgibst, Du hättest um des Evangeliums willen zu leiden. Ist Dein Leben mit Gott völlig in Ordnung? Hast Du alle Deine Sünden bekannt und abgelegt? Oder bist Du noch an Unreinigkeit, Geiz, Ehrsucht, Egoismus oder Selbstbemitleidung gebunden? Gott braucht oft unsere Gegner, um uns zu züchtigen und zu läutern. Sage allem ab, was vor dem heiligen Gott nicht taugt. Dann erlebst Du «Gnade bei Gott».
«Aber wenn ihr um guter Taten willen leidet und das ertragt, das ist Gnade bei Gott.» Hast Du diese Gnade schon erlebt und als solche erkannt? Die Bibel zeigt uns mehrere praktische Beispiele. Paulus und Silas dienten Gott in Philippi. Eine Wahrsagerin wurde frei von Satans Macht durch die Kraft Gottes, in dessen Namen Paulus dem Geist geboten hatte. Gibt es etwas Größeres als die Befreiung einer gebundenen Seele durch das Blut Jesu? Taten diese Diener Gottes nicht eine große Wohltat, dass sie den gebundenen Seelen das Wort Gottes brachten? Die Menschen zeigten ihnen aber keine Dankbarkeit, sondern schlugen sie, bis sie am Rücken Striemen hatten, warfen sie ins innerste Gefängnis und legten ihre Füße in den Stock. Hast Du schon ähnliches erlebt? Leidest Du Schmach um Christi willen?
Wenn Du den Herrn Jesus Christus nicht vor den Menschen bekennst, kannst Du niemals um guter Taten willen leiden. Der Sohn Gottes ist die einzige Wohltat für die leidende Menschheit. Er allein kann die gebundenen Seelen befreien. Am Kreuz hat Er eine vollkommene Erlösung vollbracht. Er ist auferstanden und lebt. Wie Er zur Zeit der Apostel gewirkt hatte, so stellt Er sich auch heute zu Seinen treuen Zeugen, denn es steht geschrieben: «Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit» (Hebr. 13,8).
Zum Leiden gehört auch das Ertragen.
Du kannst die Leiden ablehnen oder willig tragen. Wer um des Evangeliums willen und um des Namens Jesu willen zu leiden hat, der trägt willig und freudig wie in Apostelgeschichte 5,41 geschrieben steht: «Sie gingen aber fröhlich von des Rats Angesicht, dass sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden.» Hast Du schon ähnliches erlebt? «Das ist Gnade bei Gott.» Kind Gottes, lass Dich nicht befremden, wenn Du um des Herrn Jesu willen Verfolgung leiden musst.
Im 1. Petrusbrief Kapitel 2 in den Versen 21-25 heißt es weiter: «Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen, welcher keine Sünde getan hat, ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden; welcher nicht wiederschalt, da er gescholten wurde, nicht drohte, da er litt, er stellte es aber dem anheim, der da recht richtet; welcher unsere Sündenselbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, auf dass wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch welches Wunden ihr seid heil geworden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.» Wenn Du Dich zu den Erlösten zählst, so bist auch Du berufen, um guter Taten willen zu leiden und zu ertragen. Wenn Du dazu nicht bereit bist, folgst Du nicht Deinem Erlöser nach. «Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber» (Jak. 2,17). Sage allem toten Glauben ab und folge dem Herrn Jesus Christus auf dem Kreuzesweg nach und ertrage. «Da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild gelassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen.» Bist Du gewillt, dies heute zu tun? «Das ist Gnade bei Gott.»
Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir für Dein lebendiges und unvergängliches Wort. HERR, segne alle und stärke die, welche um Deines Namens willen Verfolgung leiden. Vor Dir ist nichts verborgen. Du kennst jedes Herz. HERR, hilf, dass viele gläubige Leser Deine Gnade nicht zurückweisen und ein ganzes Ja haben zum Leidensweg. Amen.»
Evangelist Josef Schmid