Glaube I+II
Prediger: Josef Schmid- Details
- Predigtserie: Radiosendungen im August 2019
- Datum:
- Dauer: 30:32
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Glaube I: Dass dein Glaube nicht aufhöre
Liebe Leserin und lieber Leser,
Gott ist treu und gerecht. «Was er zusagt, das hält er gewiss» (Ps. 33,4). In der Bibel gibt Er uns viele Verheißungen und beweist gegenüber uns Menschen Seine Allmacht und Hilfe. «Bei Gott ist kein Ding unmöglich» (Luk. 1,37). Wie verhalten wir uns aber, wenn Gefahr und Not über uns hereinbrechen? Als die Jünger auf dem Meer durch einen Wirbelsturm in großer Gefahr waren, schlief Jesus ganz ruhig hinten im Schiff. Sie weckten ihn und sagten: «Meister, Meister wir kommen um!» Jesus bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers. Augenblicklich wurde es still. Dann fragte Er Seine Jünger: «Wo ist euer Glaube?» (Luk. 8,22-25).
Das Wort Gottes sagt: «Ohne Glauben ist‘s unmöglich, Gott zu gefallen» (Hebr. 11,6).
Unser persönlicher Glaube an den Herrn Jesus Christus ist ausschlaggebend, ob wir an Seinem Erlösungswerk am Kreuz teilhaftig sind und dadurch das ewige Leben ererben (Apg. 16,31). Nur durch den Glauben an den Sohn Gottes haben wir Frieden mit Gott (Röm. 5,1). Bist Du Deiner Erlösung durch den Herrn Jesus Christus gewiss?
Für den gläubig gewordenen Menschen gilt Römer 17: «Der Gerechte wird aus Glauben leben.» Der persönliche Glaube ist maßgebend für die Entwicklung jedes gläubigen Christen. Unser Glaube, wenn er gemäß dem Worte Gottes auf dem Herrn Jesus Christus, dem lebendigen Felsen, fundiert ist, bewährt sich durch alle Gefahren, Nöte und Trübsale hindurch.
Darum setzt der Feind alles daran, um unseren Glauben zu schwächen und durch Zweifel zu verdrängen. Kind Gottes, hast Du schon erkannt, wie listig der Satan Deinen Glauben an den lebendigen Gott zu untergraben versucht? Doch unser Herr Jesus Christus weiß alle Dinge und ist unser Helfer in jeder Not. Er ist zur Rechten Gottes, wo Er uns vertritt und für uns bittet. Er ist auch der HERR unseres Glaubens. «Darum lasset uns.. aufsehen zu Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens» (Hebr. 12,2). Im Lukas-Evangelium Kapitel 22,28-34 hatte der Herr Jesus nach dem letzten Abendmahl mit Seinen Jüngern folgendes Gespräch:
«Ihr aber seid die, welche in meinen Anfechtungen bei mir ausgeharrt haben. Und wie mir mein Vater das Königreich bestimmt hat, bestimme ich für euch, dass ihr an meinem Tisch essen und trinken sollt in meinem Reich und auf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten. Simon, Simon, siehe, der Satan hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre. Und wenn du dermaleinst dich bekehrst, so stärke deine Brüder. Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. Er aber sprach: Petrus ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe denn du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst.» (Zürcher-Übersetzung)
Der Herr Jesus Christus redete mit Seinen Jüngern, die bei Ihm in Seinen Anfechtungen ausgeharrt hatten. Er versprach ihnen eine entsprechende Stellung in Seinem zukünftigen Reich. Alles Ausharren mit dem Herrn Jesus Christus bleibt nicht unbelohnt. Hast Du als Kind Gottes um Jesu und Seines Evangeliums willen zu leiden, so wird Er Dir in der ewigen Herrlichkeit reiche Belohnung schenken. Doch Er hat besonders für das Leben in dieser Welt seinen treuen Zeugen etwas ganz Wichtiges zu sagen: «Siehe, der Satan hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten wie den Weizen.» Der Teufel hat es nicht in erster Linie auf Ungläubige oder laue Christen abgesehen. Diese bedeuten keine Gefahr für seine Herrschaft. Dagegen begehrt er aller treuen Kinder Gottes. Er will uns wie den Weizen in einem Sieb schütteln. Seine Angriffe gehen in erster Linie auf unseren Glauben. Dies traf auch für Petrus zu, der vom HERRN als besonderer Zeuge Seiner Auferstehung vorausbestimmt war. Darum sagte der HERR zu Petrus: «Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.» Damit bezeugt unser Herr Jesus Christus, dass unser persönlicher Glaube unbedingt notwendig ist, um den Angriffen des Teufels widerstehen zu können. Die Bibel ermahnt uns im Epheserbrief 6,16: «Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen.» Petrus bezeugte später aus eigener Erfahrung: «Seid nüchtern und wacht; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.» «Dem widerstehet fest im Glauben...» (1 . Petr. 5,8-9). Nur wer in festem Glauben steht, kann im Namen Jesu Christi den Anläufen Satans widerstehen. Ist das auch Deine persönliche Erfahrung?
Worin bestand wohl der Angriff des Feindes gegen Petrus? Petrus war von Natur ein draufgängerischer, selbstsicherer Mann. Er war bereit, mit dem Herrn Jesus ins Gefängnis und gar in den Tod zu gehen. Aber dieser entschiedene Nachfolger Jesu verleugnete wenige Stunden nach dieser aufrichtigen Zusicherung seinen himmlischen Meister. Ich kann mitfühlen, durch welche Tiefen und gezielten Angriffe Satans Petrus hierauf zu gehen hatte. In solcher Lage will der Teufel den Kindern Gottes den aufrichtigen Glauben an den Sohn Gottes absprechen und vernichten. Aus eigener Kraft kann ein Jünger Jesu, der den HERRN verleugnet hat, nicht im Glauben bestehen. Welch ein mächtiger Trost war die Zusicherung des HERRN an Petrus: «Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.» Wir haben einen wahrhaftigen Hohenpriester zur Rechten Gottes, der für alle Seine Kinder sorgt, dass unser Glaube nicht aufhöre. «Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt» (Röm. 8,34). «Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist» (1. Joh. 2,1). «Er lebt für immer und bittet für sie» (Hebr. 7,25). Darum dürfen wir mit dem Apostel Paulus bezeugen: «Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn» (Röm. 8,38-39). Solch unumstößlicher Glaube ist nicht unser Verdienst, sondern ein Gnadengeschenk Gottes auf die Fürbitte Seines lebendigen Sohnes hin.
Lieber Bruder, liebe Schwester im Herrn Jesus Christus, liegst Du hart darnieder, weil der Satan Deiner begehrt und weil Du dem HERRN nicht treu nachgefolgt bist, so gehe jetzt auf Deine Knie und danke Deinem Heiland und Herrn für Seine Fürbitte, «dass dein Glaube nicht aufhöre».
Glaube II: Ein besseres Opfer
Liebe Leserin und lieber Leser,
Wie reagiert in der Regel der Mensch, wenn er sich mit Recht benachteiligt fühlt? Wer ständig von seinen Mitmenschen übergangen oder gar verachtet wird, rebelliert und kommt in Verbitterung. Unverträgliches Wesen, Neid und Missgunst führen zu Hass und unberechenbaren Reaktionen. Die Bibel berichtet uns von zwei Brüdern, die dem HERRN Opfer brachten.
«Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick» (1. Mose 4,4-5).
Gott stellte Kain hierauf zur Rede, doch ohne Erfolg. «Da sprach Kain zu seinem Bruder Abel: Lass uns aufs Feld gehen! Und es begab sich, als sie auf dem Felde waren, erhob sich Kain wider seinen Bruder Abel und schlug ihn tot» (1. Mose 4,8). Diese erschütternde Geschichte, die sich in der ersten Generation nach Adam und Eva abspielte, hat sich seither mit verheerenden Auswirkungen wiederholt. Denken wir an das Morden im ersten und zweiten Weltkrieg, in der Sowjetunion unter Stalin oder in China unter Mao usw. Die Welt ist voll von Hass, Mord und Elend. Eine Rebellion löst die andere ab. Worin liegt aber die eigentliche Ursache?
Ganz eindeutig steht fest, dass Gott die beiden Brüder und ihre Opfer nicht gleich ansah. Dies machte Kain grimmig und finster in seinem Blick. Er hatte keine Ruhe, bis er seinen von Gott bevorzugten Bruder aus der Welt geschafft hatte. Warum machte Gott solch krasse Unterschiede zwischen diesen beiden Brüdern, die doch von den gleichen Eltern abstammten?
Kain wie Abel brachten Gott Opfer. Beide wollten Gott zugetan sein. Hören wir. die Antwort der Bibel. Im Hebräerbrief Kapitel 11, Vers 4 lesen wir: «Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; deshalb wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist. Das Opfer Abels war besser als dasjenige Kains; denn Abel brachte es «durch den Glauben». Abel glaubte an den dreimal heiligen Gott, der keine Sünde duldet und gerecht ist. Abel kannte seine eigene Unzulänglichkeit und war sich seiner Sünde Gott gegenüber bewusst. Darum brachte er Gott ein Sündopfer, wie Gott es zweieinhalbtausend Jahre später Mose für die Sünden des Volkes verordnete.
Kain dagegen brachte Gott ein Opfer von den Früchten des Feldes. Damit bekundete Kain wohl seine Dankbarkeit für alles Empfangene in der Ernte. Er suchte aber nicht die Vergebung seiner Sünden. Es fehlte ihm der Glaube an den HERRN. Kain ist vergleichbar mit jenen Menschen von heute, die sich in der Arbeit tüchtig einsetzen, sogar Gott Opfer bringen und den Mitmenschen helfen, aber in der eigenen Selbstgerechtigkeit leben und nicht um die Vergebung ihrer Sünden bitten. Gott sieht solche Opfer, wie groß sie auch sein mögen, nicht gnädig an. Du kannst noch so vielen Armen und Elenden helfen oder sogar Gott Opfer bringen, indem Du von Deinem Einkommen für Kirche und Mission. vorbildlich gibst, Du kannst noch so viele gute Werke tun, Gott sieht Deine Opfer und Dich selbst nicht gnädig an, wenn Du nicht an das Lamm Gottes, das am Kreuz für Dich Sein Blut vergossen hat, von Herzen glaubst.
«Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer gebracht als Kain.» Abel nahm von den Erstlingen seiner Herde und opferte nach dem Willen Gottes. Viele Menschen meinen, sie könnten sich selbst einen Erlösungsweg schaffen. Die Bibel, das Wort Gottes, sagt aber eindeutig, dass ohne Blutvergießen keine Vergebung möglich ist (Hebr. 9,22) und dass nur in einem das Heil, die Errettung ist, nämlich im Herrn Jesus Christus, der sein teures Blut als unschuldiges Lamm Gottes am Kreuz für Deine und meine Sünden vergossen hat. Der Sohn Gottes ist «ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben» (Hebr. 9,12). «Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde» (1. Joh. 1,7). Das Opfer am Kreuz von Golgatha ist das einzige Opfer, welches Gott gnädig ansieht.
Auch Du brauchst Jesus Christus, um errettet zu werden. Ohne den Herrn Jesus Christus gehen wir ewiglich verloren, selbst wenn wir viele Entbehrungen und Opfer in dieser Welt auf uns genommen haben. Die Bibel sagt: «Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus gerettet!» (Apg. 16,31). «Ohne Glauben ist‘s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt» (Hebr. 11,6). Kannst Du schon nach Römer 5,1-2 bezeugen: «Da wir nun gerecht geworden sind durch Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus; durch ihn haben wir auch den Zugang im Glauben zu dieser Gnade, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung der zukünftigen Herrlichkeit, die Gott geben wird.» Hast Du den Herrn Jesus Christus durch den Glauben in Dein Herz schon aufgenommen?
Abels Opfer geschah aus tiefem Verlangen, mit Gott in Ordnung zu kommen. Ist dies auch unser größtes Anliegen? Wir können nur von Herzen an den Herrn Jesus Christus glauben, wenn wir von unserer Sünde vor Gott und unserem ewigen Verlorensein innerlich überzeugt und zutiefst beunruhigt sind. Es genügt nicht, wenn man den Eindruck hat, man sei darum ein Sünder, weil alle Menschen sündig waren. Deine persönliche Sünde wird Dir durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist klar gezeigt, wenn Du Dich wirklich aufrichtig nach Erlösung und Frieden mit Gott sehnst.
Das Sünd- und Brandopfer, das Abel brachte, war ein Akt des Glaubens nach dem Willen Gottes an das zukünftige Opfer und Blutvergießen Jesu Christi am Kreuz von Golgatha. Die Bibel sagt: «Es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen» (Hebr. 10,4). Gott sah Abel und sein Opfer nur darum gnädig an, weil es nach Gottes Auftrag im Glauben an das Opfer Christi gebracht wurde. Mit dem vollbrachten Erlösungswerk am Kreuz hat uns der Herr Jesus Christus den neuen lebendigen Weg ins Heiligtum bereitet (Hebr. 10,20). Unser Herr Jesus Christus ist auferstanden und lebt. Er gebietet «den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun» (Apg. 17,30). Buße tun bedeutet:
- Unsere Sünden erkennen, bereuen und bekennen.
- Die Vergebung durch das am Kreuz vergossene Blut Jesu Christi im Glauben und mit dankbarem Herzen annehmen und
- unser Leben für Zeit und Ewigkeit ganz unserem Heiland und Herrn übergeben.
Die Bibel sagt: «Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes» (Apg. 2,38). Bist Du diesen von Gott gezeichneten, einzig möglichen Weg zur Erlangung der Gnade Gottes und der Vergebung der Sünden schon gegangen?
Mache es nicht wie Kain, der Gottes Mahnung missachtete und gegen den von Gott begnadigten Bruder ergrimmte und ihn auf listige Weise beseitigte. Kain wurde unstet und flüchtig auf Erden, weil er im Unglauben verharrte. Abel dagegen wurde durch den Glauben vor Gott gerecht. Der HERR will auch Dich gnädig ansehen durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz, wenn Du jetzt Seiner Stimme gehorchst und im Glauben Dein Leben Ihm übergibst.
Ferner sagt die Bibel über Abel: «...und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist.» Als begnadigte Kinder Gottes haben wir die große Verheißung in Offenbarung 14,13: «Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach. Jeder gläubige Zeuge Jesu Christi redet weit über den irdischen Tod hinaus. «Durch den Glauben» reden Abel und alle begnadigten Zeugen nach ihm heute noch.
Lieber Leser, liebe Leserin, wirst Du einst auch zu diesen gehören? Ganz gewiss, wenn Dein Leben durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus geprägt ist. Welch eine herrliche Verheißung Gottes.
Lasst uns stille werden zum Gebet: «Herr Jesus Christus, Du hast für uns am Kreuz das vor Gott allein gültige Opfer vollbracht und rufst auch jetzt Sünder zur Buße auf. HERR, lass durch Deinen Heiligen Geist Dein Wort in allen Herzen aufgehen und Ewigkeitsfrucht bringen. Dir allein gebührt Lob, Ehre und Preis. HERR, segne alle Hörer und Hörerinnen. Amen.»
Evangelist Josef Schmid