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- Predigtserie: Radiosendungen im August 2019
- Datum:
- Dauer: 30:19
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Folge mir nach!
Lieber Leser, liebe Leserin
Im Lukas-Evangelium, Kapitel 5, die Verse 27-32 finden wir folgende Begebenheit:
“Und danach ging er (Jesus) hinaus und sah einen Zöllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er verließ alles, stand auf und folgte ihm nach. Und Levi richtete ihm ein großes Mahl zu in seinem Haus, und viele Zöllner und andre saßen mit ihm zu Tisch.
Und die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen Jüngern: Warum esst und trinkt ihr mit den Zöllnern und Sündern? Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten.“
Auch heute ertönt der Ruf Jesu: “Folge mir nach!“ Hast du diesen Ruf schon vernommen? Wie hast Du darauf geantwortet? Denke nicht, Gott hätte Dich noch nie gerufen! Schon lange ruft Dich Jesus.
Wo ruft Gott die Menschen? Levi saß am Zoll. Er stand mitten in seinem Berufsleben. Allerdings hatte Levi keinen guten Namen. Die Zöllner zu jener Zeit waren von dem übrigen Volk sehr verachtet. Zwei Gründe mögen dazu beigetragen haben. Israel stand unter römischer Herrschaft, unter heidnischer Obrigkeit. Wer sich dieser Obrigkeit zur Mithilfe hergab, wurde vom Volk Israel verachtet. Ferner standen die Zöllner unter schlechtem Leumund, weil sie meistens das Volk überforderten und sich damit unrechtmäßig bereicherten. Dieser Levi war als Sünder gestempelt. Ausgerechnet diesen Levi forderte der Herr Jesus Christus auf: “Folge mir nach!“
Dieser göttliche Ruf ergeht auch heute ausschließlich an Sünder; denn so spricht der HERR: “Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, die Sünder zur Buße zu rufen und nicht die Gerechten.“
Wenn Dich irgendeine Sünde bedrückt, darfst Du die Worte des Sohnes Gottes “Folge mir nach!“ für Dich ganz persönlich nehmen. Er allein kann Dich aus Deiner Not erretten. Keine Kirche, keine Menschen, keine Religion kann Dich von Deiner Sünde befreien. Aber Jesus Christus, der heilige Sohn Gottes, macht Dich völlig frei, ja, auf ewig frei. Am Kreuz von Golgatha hat Er auch für Dich als unschuldiges Lamm Gottes gelitten und hat die Strafe der Menschheit auf sich genommen. Der Herr Jesus Christus hat Sein kostbares Blut auch für Dich, für Deine Sünde vergossen. “Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde“ (1. Joh. 1,7). Bist Du wirklich von aller Sündenlast gereinigt? Wer das erlebt hat, ist ein neuer Mensch geworden. Der Friede Gottes und wahre Freude und tiefe Ruhe sind in einem solchen Herzen. Der Sohn Gottes ist nicht nur am Kreuz für unsere Sünden gestorben, sondern Gott hat Ihn von den Toten auferweckt. Jesus lebt! Er ist zur Rechten des Vaters und wirkt auch an Deinem Herzen durch den Heiligen Geist.
Er ruft auch Dir zu: “Folge mir nach!“
Wenn Du auf diesen Ruf nicht antwortest, gehst Du ewiglich verloren. Der Zorn Gottes bleibt auf Dir. Je älter Du wirst, umso mehr Sünde lastet auf deiner Seele. Auch Du musst einmal sterben und vor dem ewigen Richter erscheinen.
Wer sich zu den Gerechten zählt und ohne Jesus selig werden will, geht in die Verdammnis ein. Es ist nicht ausschlaggebend, ob ein Mensch viele Sünden begangen hat, oder ein gutes Ansehen in der menschlichen Gesellschaft genießt. Eine einzige Sünde in einem Leben genügt, um von Gott verworfen zu werden; denn Gott ist heilig, ja dreimal heilig. Kein Mensch kann sich vor Ihm rechtfertigen. Die Bibel sagt ganz deutlich: “Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer“ (Röm. 3,10-12). Auch Du bist schuldig vor dem lebendigen Gott. Bist Du bereit, Deine Sünde zuzugeben? Du musst Deine Sünde bekennen. Lege alle Heuchelei vor Gott und den Menschen ab.
“Folge mir nach!“ ruft Dir der Herr Jesus Christus zu Auf diesen Ruf gibt es nur eine richtige Antwort, nämlich: völliger Gehorsam! Es genügt nicht, wenn Du einen theoretischen Glauben vorgibst. Du musst gemäß dem Worte Gottes Deinem Erlöser nachfolgen, um wirklich errettet zu sein. Viele Menschen, die sich gläubig nennen, stecken in einem schrecklichen Selbstbetrug. Bist Du bereit für die Nachfolge Christi? Merke Dir folgende drei wichtige Punkte zur wahren Nachfolge:
- “Und er verließ alles...“ Wenn Du nicht bereit bist, Dein ganzes sündiges Leben abzulegen, kannst Du nicht Jesu Jünger werden. Du musst der Welt und ihrer Lust ganz bewusst absagen. Auch die scheinbar kleinen Laster musst Du um Jesu willen ablegen. Noch mehr, Gott verlangt sogar, dass Du auch die scheinbar guten Verbindungen um Jesu willen aufgibst. Die Söhne Zebedäus mussten sogar ihren alten Vater und sein Fischereigeschäft verlassen. Bist Du bereit, alles, restlos alles, um Jesu willen aufzugeben? Der Apostel Paulus bezeugt im Philipperbrief 3,7:
“Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet.“
Wer nicht bereit ist, alles abzulegen, folgt dem Ruf Gottes nicht. Sage doch von ganzem Herzen zu Deinem Erlöser: Ja! - “stand auf“ Bleibe nicht sitzen, indem Du Dich in eine maßlose Selbstanklage einlässt. Stehe auf und komme mit Deiner ganzen Schuld zum Gekreuzigten und Auferstandenen. Er will und kann Dich erretten. Er will dies gerade jetzt tun. Begib Dich im Geiste im stillen Gebet zum Herrn Jesus Christus. Er hört Dich und ist Dir sehr nahe! Noch keinen einzigen Sünder hat Er zurückgewiesen, der von ganzem Herzen zu Ihm kam. Du musst aber zum Herrn Jesus Christus kommen, der spricht:
“Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Joh. 14,6). Nur wer alles verlassen will, kann zum Sohn Gottes kommen. Merke Dir: “Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Joh. 4,24). - “...und folgte ihm nach.“ Nur wer bereit ist, dem Herrn Jesus Christus sein ganzes Leben zu übergeben und Ihm das ganze Leben lang nachzufolgen, ist wirklich errettet. Alle andern betrügen sich selber. Eine Bekehrung ist nur echt, wenn der betreffende Mensch von ganzem Herzen dem Sohn Gottes nachfolgen will. Der Heilige Geist in uns führt uns in den Gehorsam gegenüber dem geschriebenen Wort Gottes. Folgst Du wirklich deinem Erlöser nach? Prüfe Dein Leben! Wenn Du von dem wahren Wege abgewichen bist, tue gerade jetzt Buße und kehre um.
Auch Du musst die Entscheidung für oder gegen Deinen Erlöser fällen. Die Entscheidung liegt ganz bei Dir.
Der Pflichtbewusste
Wir lesen das Wort Gottes in Apostelgeschichte 16 Vers 23 und folgende:
«Und als sie sie (Paulus und Silas) hart geschlagen hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. Dieser warf sie, als er solchen Befehl empfangen hatte, in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block. Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hörten es. Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, so dass die Grundmauern des Gefängnisses wankten. Und sogleich öffneten sich alle Türen und aller Fesseln lösten sich. Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offenstehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen. Paulus aber rief laut und sprach: Tu dir kein Leid an; denn wir sind alle hier. Er aber forderte ein Licht und sprang hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu Füßen. Und er führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was soll ich tun, dass ich errettet werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig. Und sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen ab. Und er ließ sich taufen und alle die Seinen sogleich.»
Oft wird geklagt, der Mensch wäre zu wenig pflichtbewusst. Es gibt aber heute sehr viele pflichtbewusste Leute. Gehörst Du auch zu diesen? Nimmst Du es ernst in der Ausführung Deiner Pflichten? Doch gerade der pflichtbewusste Mensch kommt vielfach in große Schwierigkeiten.
Der Kerkermeister nahm es mit seiner Pflicht als Staatsbeamter sehr ernst und führte die Aufträge seiner Vorgesetzten aufs Genaueste aus. Er wurde beauftragt, die Diener Jesu Christi wohl zu verwahren. «Dieser warf sie, als er solchen Befehl empfangen hatte, in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Block.» Dieser Kerkermeister versündigte sich an unschuldigen Mitmenschen, weil er es mit seiner Pflicht zu ernst nahm. Du kannst der pflichtbewussteste Mensch sein und Dich gerade deswegen gegen den lebendigen Gott schwer versündigen. Der Pflichtbewusste sorgt dafür, dass er gegenüber seinen Vorgesetzten unanfechtbar dasteht. Dieses Streben aus rein menschlichen und vernunftsmäßigen Abwägungen macht den Menschen selbstgerecht und für das Göttliche blind.
Alles Pflichtbewusstsein, wenn nicht der Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, der alleinige Urheber davon ist, ist menschliche Machenschaft und führt früher oder später zu einem schrecklichen Chaos. Wer sich in der Erfüllung seiner Pflichten nicht ganz bewusst durch den Herrn Jesus Christus leiten lässt, steht im Ungehorsam gegenüber dem allmächtigen Gott. Dieser Kerkermeister übertrieb die Verwahrung unschuldiger Zeugen Jesu Christi aus falscher Pflichtauffassung. Ebenso versündigst Du Dich täglich mit Deiner gottlosen Pflichtauffassung, auch wenn Du Dich zu den pflichtbewusstesten Menschen zählen kannst, sofern Du nicht ganz bewusst Dein Leben Deinem Erlöser übergibst. Wer nicht ernstlich Buße tut und sich bekehrt, in dessen Leben wird früher oder später schreckliche Verzweiflung eintreten. Gott stellte sich nicht zu dem pflichtbewussten Kerkermeister, sondern griff in Seiner Allmacht und Liebe für Seine geprüften Zeugen mit einem Erdbeben ein. Sämtliche Gefängnistüren wurden aufgetan und alle Fesseln gelöst, die der pflichtbewusste Kerkermeister mit größter Sorgfalt angelegt hatte. «Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe auffuhr und sah die Türen des Gefängnisses offen stehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst töten; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen.»
Stütze Dich nicht auf Dein Pflichtbewusstsein. Auch für Dich wird der Zeitpunkt kommen, wo Du Dein schreckliches Versagen erkennen musst. Gott lässt es zu, dass pflichtbewusste Menschen, die jahrelang ihre aufgetragenen Aufgaben treu ausgeführt haben, plötzlich nicht mehr weiterkommen. Auch in Deinem Leben kann Gott Dinge zulassen, mit denen Du selber nicht mehr fertig wirst. Wenn Du nicht Dein ganzes Vertrauen auf den Herrn Jesus Christus setzen kannst, wird Dein Versagen ganz unerwartet offenbar werden. Du kannst heute selbstsicher der Zukunft entgegenschauen, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Du schon morgen in tiefe Verzweiflung gerätst, weil Du Deinen Pflichten aus irgendeinem Grunde nicht mehr voll nachkommen kannst. Beinahe hätte dieser pflichtbewusste Kerkermeister Selbstmord begangen. Der einzige Grund hierfür war: er konnte sich nicht mehr auf seine Pflichterfüllung stützen. Wie viele Menschen geraten in Verzweiflung, weil sie ihr eigenes Versagen nicht zu tragen vermögen; darum die katastrophale Zunahme der Selbstmorde im Kreise der pflichtbewussten und selbstgerechten Menschen.
Du kannst Dich heute selbstsicher auf Deine eigenen guten Werke stützen.
Bedenke, gerade Du brauchst den Herrn Jesus Christus als Erlöser. Du könntest der beste Mensch sein auf dieser Welt. Vor Gott aber bist Du ein Sünder wie alle Menschen, denn Gottes Wort sagt in Römerbrief 3,10-12: «Da ist keiner, der gerecht sei, auch nicht einer; da ist keiner der verständig sei; da ist keiner, der nach Gott frage; sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.» Du bist schuldig vor dem lebendigen Gott, auch wenn Du Dich selber als guten Menschen betrachtest. Tue Buße und lasse Dich durch das Wort Gottes erleuchten. Warte nicht zu, bis die Verzweiflung Dich übereilt. Plötzlich könnte es für die Umkehr zu spät sein. Es gibt nur eine Rettung: «Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig.»
Ein oberflächlicher Glaube genügt nicht. Gott verlangt von Dir, dass Du aus tiefstem Herzen Buße tust und Dich zum lebendigen Erlöser bekehrst. Wie der Kerkermeister die Striemen der Diener Gottes abwaschen musste, so musst auch Du Dein Leben vor den Menschen ordnen. Gott fordert von Dir, dass Du auch vor den Menschen Deine Sünden bekennst und richtigstellst. Dies ist eine schwere Demütigung. «Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen schenkt er Gnade» (1. Petr. 5,5). Stütze Dich nicht auf Dein ungöttliches Pflichtbewusstsein; denn Du bist schuldig vor dem lebendigen Gott. Komme zum Gekreuzigten und Auferstandenen. Unser Herr Jesus will und kann auch Dich befreien und segnen. Du musst aber gewillt sein, Dein Leben gemäß der Bibel dem Herrn Jesus Christus, dem heiligen Sohn Gottes, völlig zu übergeben. Schiebe Deine Entscheidung nicht hinaus. Die Verzweiflung wartet Deiner, wenn Du nicht ernstlich an Jesus Christus glaubst. Stellen wir aber unser Leben völlig unter die Königsherrschaft Jesu Christi, so schenkt Er uns Frieden, Heil, Zuversicht, göttliche Kraft, Gesundheit, Freude die Fülle und das ewige Leben. Übergib Dein Leben gerade jetzt dem Sohn Gottes, und Du wirst erfahren: es lohnt sich, denn ein Leben mit Christus ist herrlich.
Lasst uns stille werden zum Gebet: «Herr Jesus Christus, Du hast am Kreuz eine vollkommene Erlösung für alle Menschen vollbracht. HERR, errette auch jetzt Seelen und schenke göttliche Erleuchtung und Umkehr. HERR, segne alle Leser und Leserinnen. Amen.»
Evangelist Josef Schmid