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- Predigtserie: Radiosendungen im September 2019
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- Dauer: 30:30
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Nachfolge – praktisch und konkret (A)
Wir lesen aus 1. Johannesbrief Kapitel 2, die Verse 4-11:
„Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält doch seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in einem solchen ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollkommen geworden. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der ist verpflichtet, auch selbst so zu wandeln, wie jener gewandelt ist. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern ein altes Gebot, das ihr von Anfang an hattet. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. Und doch schreibe ich euch ein neues Gebot, was wahr ist in ihm und in euch; denn die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt. Wer sagt, dass er im Licht ist, und doch seinen Bruder hasst, der ist noch immer in der Finsternis. Wer seinen Bruder liebt, der bleibt im Licht, und nichts Anstößiges ist in ihm. Wer aber seinen Bruder hasst, der ist in der Finsternis und wandelt in der Finsternis und weiß nicht wohin er geht; weil die Finsternis seine Augen verblendet hat.“ Amen.
Der 1. Johannesbrief geht in das praktische Leben hinein. Er ist nicht einfach eine Theorie, sondern er zeigt uns: Das Wort Gottes öffnet uns den Weg, wie wir das in der Praxis anwenden können.
Heute beginnt unser Vers 4: „Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht.“ Wenn jemand sagt: Ich kenne Gott, und hält Seine Gebote nicht; wenn jemand sagt: Ich kenne Jesus, und ich halte Seine Gebote nicht, der ist ein Lügner. Die Bibel ist das Wort Gottes, weil sie uns gerade heraus sagt, was damit gemeint ist. Die Bibel spricht nicht um den „heißen Brei herum“, wie man sagt, hat auch keine Grauzone, dass man so wie auch sagen kann, sondern hier ist direkt gesagt „Wenn jemand aber sagt: Ich kenne ihn und hält seine Gebote nicht …“.
Was bedeutet das, Seine Gebote nicht halten? Gehen wir mal zurück zu Kindern: Eltern können einem Kind etwas ganz klar verbieten, und wir wissen von den kleinen Kindern, sie probieren es dennoch immer wieder, sie probieren es; und wenn die Mutter nicht gerade schaut, dann ist es halt passiert. Es ist oft auch bei uns Menschen so, dass wir wohl die Gebote Gottes kennen, wir kennen die zehn Gebote zum Beispiel, und immer wieder gibt es Verletzungen, dass wir denken, man probiert es oder vielleicht macht es doch nichts. Das Wort Gottes sagt uns heute: „Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht …“. Das heißt, wer willentlich an den Geboten Gottes vorbei lebt – nun wir wissen vom reichen Jüngling, er konnte sagen „Von Jugend auf habe ich alle Gebote gehalten“, und ich glaube, dass es ihm ernst war, das war seine persönliche Überzeugung. Und Jesus musste ihm sagen „Aber eines fehlt dir noch. Verkaufe alles und gib es den Armen und folge mir nach.“
Ich glaube, diese Reiche-Jünglings-Rede trifft heute sehr viele gläubige Kreise. Jesus sagt ferner: „Niemand kann zwei Herren dienen, ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Entweder liebt ihr den, oder hasst eben den andern, aber beides geht nicht zusammen.“ Also, wir können nicht Gott lieben, Gott dienen und gleichzeitig mit der Welt zusammen spannen. Die Verweltlichung nimmt zu, der Mensch orientiert sich heute nicht mehr nach der Bibel, nach dem Wort Gottes, er orientiert, auch viele Gläubige, sich nicht mehr nach den Wegweisungen Jesu und nach Seinem Vorbild, sondern man passt sich der Welt an. Was uns im Fernsehen gezeigt wird, das wird nachher, auch für viele Gläubige, zur Lebensnorm. Ich wage keine Umfrage mehr zu machen, ob Gläubige mehr Zeit brauchen um Fernsehen zu schauen oder die Bibel zu lesen; es gibt ein erschreckendes Bild. Bei der Weltmeisterschaft gab es sogar Gemeinden, die stellten Fernsehen auf, und anstatt das Wort Gottes haben sie die Match angeschaut. Nichts gegen den Fußball, aber der Mensch wählt heute, was ihm besser passt, worauf er ausgerichtet ist.
Und wenn jemand sagt, ja, ich kenne Ihn, ich kenne Jesus, und hält Seine Gebote nicht, der ist ein Lügner. Wir haben auch in der Endzeit verschiedene Verführungen. Ich denke, es gibt einzelne Jesus-Filme, die den Herrn Jesus völlig verunglimpfen, falsches Bild geben; bei den einen ist Er ein Revolutionär, bei wieder anderen ist Er ein nur Gefühlsmensch, bis hin, dass man Ihm vorwirft, Er hätte ja Homosexualität gefördert usw. Wir müssen Jesus nach dem Wort Gottes erkennen. Wer die Bibel nicht liest, der ist ein Lügner, wenn er sagt: Ich kenne Jesus. Wir lernen Jesus nur durch das Wort Gottes kennen, wie lernen Jesus nur kennen, wenn der Heilige Geist in uns wirken kann, dass er uns das Wort öffnet. Und wir erleben Ihn dann auch im Alltag: Er ist unser Helfer, unser Trost, auch unsere Kraft, Er führt uns richtig um Seines Namens willen.
Weiter ist hier geschrieben: „Wer aber sein Wort hält, in dem ist wirklich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind.“ Also, wer das Wort Gottes, die Worte Jesu, hält, gewillt ist, diese zu halten, nach Seinem Willen zu leben, in einem solchen Menschen ist die Liebe Gottes vollkommen. Wir lesen hier plötzlich nicht mehr nur vom Wort und von den Geboten, sondern von der Liebe, von der Liebe Gottes. Meine Lieben, wir kennen 1. Korinther 13: Wenn wir nicht erfüllt sind von der Liebe Gottes – wir können weissagen, wir können große Dinge tun, wir können einen Glauben haben, der Bäume versetzt – ohne Liebe ist alles nichts, alles verkehrt. Wir wollen heute miteinander betrachten, was das heißt, wirklich Gott zu lieben. „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.“ Meine Lieben, Jesus sagt in Johannes 15: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der wird viel Frucht bringen.“ Es hängt viel davon ab, ob wir im Herrn Jesus bleiben, mit Ihm in innigster Gemeinschaft leben und Er in uns eben der Herr sein kann, über uns verfügen kann. Also, wer in Ihm bleibt, wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll leben, wie er gelebt hatte.
Jetzt kommen wir schon auf einen Brennpunkt. Wenn wir von den Geboten lesen, wir denken vielleicht als erstes an die zehn Gebote, und einzelne christliche Kreise heben ein Gebot mehr heraus als das andere, bei anderen ist das Sabbatgebot zum Beispiel herausgehoben, bei den anderen wieder andere Gebote, „Du sollst nicht töten“, dass man sogar keine Tiere mehr töten sollte usw. Wir können so einzelne Gebote, erfüllen, ohne weiteres, aber es ist ja nicht das Gebot von Jesus, das Er von uns erwartet in erster Linie, dass wir in einzelnen Belangen uns dazu einstellen. Wir können zum Beispiel in der Kleidung so, dass es nicht Anstoß ergibt – die ganze Modeschöpfung ist ja antichristlich, das ist nur Geldmacherei. Jeder Mensch, auch Gläubige, wollen heute, vor allem die Jungen, nach der Mode leben, sie wollen nicht in alten Kleidern, die vor zwei, drei Jahren Mode waren, herum laufen, sondern sie wollen das Neueste haben. Oder in der Schule schon bei den Kindern, da müssen Turnschuhe schon ein Markenartikel sein; wenn es eine andere Marke ist, dann ist es wieder nichts, das ist Mode und da ist der Mammon dahinter, dass der Mensch eben versklavt wird.
Wir können aber so einzelne Gebote halten, wir tanzen mal nicht nach der Mode. Oder wir sind ganz bewusst keine Raucher oder wir sind ganz bewusst keine Alkoholtrinker, von Drogen ja keine Spur, oder wir sind ganz bewusst Menschen, die jeden Sonntag in den Gottesdienst gehen, oder sogar sind wir ganz bewusst Menschen, die ganz gesetzlich jeden Tag die Bibel lesen. Es ist gut, wenn man täglich die Bibel liest, aber es ist nicht eine Gesetzeserfüllung, sondern Jesus sagt hier durch den Apostel Johannes ganz eindeutig: „Wer sagt, dass er in ihm“, in Jesus, „bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.“ Also, nicht einzelne Gebote halten.
Ich wurde oft gefragt: Warum haben wir diese Zersplitterung, sagen wir mal in der evangelischen und evangelikalen und charismatischen christlichen Bewegungen? Warum ist diese Zersplitterung? Warum so viele Gemeinden? Welche ist da die Beste? Ja, jede Gemeinde macht sich Gebote, und meistens ganz biblische sogar; die einen sind mehr auf das ausgerichtet, mehr auf das Bibellesen, auf das Wort Gottes ausgerichtet, oder Bibeltreue das ist eine Richtung, eine sehr gute Richtung, oder andere sind charismatisch ausgerichtet, wo sie wieder mehr ausgerichtet sind, was Gott wirkt, auch heute. Aber Jesus will ja nicht diese Zersplitterung, sondern Er sagt durch den Apostel Johannes: „… der soll auch leben, wie Jesus gelebt hatte.“
Also gut, wir müssen ja nicht irgendwie einen Glaubensmann zum Vorbild haben. Wenn wir zurückgehen auf die einzelnen christlichen Kirchen und Gemeinden, evangelikalen und charismatischen, so sehen wir immer wieder, dass da ein Gründer war einmal, der hat die und die Lehren aus der Bibel heraus geholt und besonders gelehrt, weil eben das nicht mehr gelehrt wurde. Ich denke mal die Taufe, ist ja absolut biblisch die Glaubenstaufe, und doch hat gerade die Taufe ganz mächtige Risse in die Christenheit hineingemacht, auch heute noch, wobei, eben gerade die Taufe soll eine Taufe sein in den Tod Jesu, dass ist sterbe, also nicht mit meiner Meinung dann eine Prägung mache, die wieder Spaltungen gibt. Jesus hat im hohepriesterlichen Gebet nicht gebetet „Auf dass viele Gemeinden mit vielen unterschiedlichen Lehren entstehen“, sondern Er hat gebetet „Auf dass alle eins seien“, und zwar eins seien sollen wie Er und der Vater eins sind. Und das Einssein Jesu mit dem Vater bestand ja darin, dass der Sohn Gottes gar nichts tat, außer was Ihm der Vater sagte, was im Willen des Vaters war. Jesus lebte nicht nach Seinem Willen, Er hatte auch keine eigene Meinung gehabt, sondern Er hat ganz offen gesagt „Ich sage das, was mir der Vater sagt“ und „Wer mich sieht, der sieht den Vater“, also in ganzer Einigkeit.
Heute verlieren wir viel zu viel Zeit in der Vertretung unserer eigenen Erkenntnis. Erkenntnis ist nach 1. Korintherbrief 13 auch ein Stückwerk, das mal aufhört. Ja, wir können sagen „Alles vergeht“, aber Jesus vergeht nicht. Der dreimal heilige Gott, dreieinige Gott, vergeht nicht, Er bleibt – das ist die sicherste Grundlage. Wir müssen daran festhalten, ich sehe das auch bei mir, meine Erkenntnis ist nur ein Stückwerk, ein kleines Stück, möchte ich sagen.
Gottes Heiligkeit, Gottes Größe, Gottes Liebe ist viel, viel größer als ich das mit meinem kleinen Verstand erfassen kann; wir können nur niederfallen und anbeten.
„Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat.“ – Also, Jesus war in dieser Welt als vollkommener Menschensohn, Er war ohne Sünde, aber Er war versucht ganz genau gleich wie du und ich. Es gab keine Versuchung, die nicht an Ihn heran gekommen wäre, die an uns heran kommt. Aber Er blieb ohne Sünde, Er hat den Feindesmächten, dem Teufel, in keiner Weise nachgegeben. Es heißt von Ihm, dass Er dem himmlischen Vater gehorsam war, gehorsam bis zum Tod am Kreuz. Also, Er erduldete Schmerzen, Verworfenheit um unsertwillen. Von Ihm heißt es auch in Jesaja 53: „Er war der Allerverachtetste“ in dieser Welt. Ich weiß, Verachtung tut uns nicht gut, und wenn die Leute noch böse reden dazu, dann ist es noch schlechter. Aber über Jesus haben sie noch schlechter geredet; Er, der Heilige, der ohne Sünde war, der selber die Wahrheit ist – sie haben Ihm vorgeworfen, Er würde Dämonen mit dem Obersten der Teufel austreiben. Welch eine Lästerung, welch eine Beleidigung! Was musste Er von den Sündern alles gefallen lassen! Was muss Jesus auch heute von den Sündern, sei es im Radio, Fernsehen, in den Zeitungen, diesen Spott über sich gefallen lassen! Warum spotten die Leute heute noch über Jesus? Weil Er auferstanden ist, weil Er lebt! Jesus ist auferstanden, Er ist zur Rechten Gottes, Er hat am Kreuz alle unsere Sünde getragen, Er hat den Willen Gottes erfüllt, weil Er uns liebt, weil Gott uns liebt!
Evangelist Josef Schmid