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- Predigtserie: Radiosendungen im Oktober 2019
- Datum:
- Dauer: 30:38
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Der HERR ist Friede
(Gideon III)
Liebe Leserin, lieber Leser
Der Mensch ist voller Probleme. Besonders junge Leute erkennen oft keinen Sinn ihres Lebens. Sie werden hin- und hergeworfen. Innere Leere und schwerer Druck können mit Demonstrationen, Gewaltakten, Alkohol oder Drogen nicht gelöst werden. Im Gegenteil, der dunkle Abgrund, eine nervenaufreibende Ungewissheit, breitet sich mehr und mehr aus. Auch viele Gläubige werden von Zweifel und Unsicherheit geplagt. Nur wenige sind ihres Weges sicher. Und etliche davon stecken in einer verblendeten falschen Gewissheit. Unser Herr Jesus Christus hat vorausgesagt: “Ja, es kommt die Stunde, dass wer euch tötet, wird meinen, er tue Gott einen Dienst damit“ (Joh. 16,2). Nichts ist schlimmer als religiöser Fanatismus oder das Wirken in einer vermeintlichen Berufung. Die Bibel zeigt uns klar den Weg, wie wir innerlich Gottes Weg und Auftrag erkennen können und vor eigenem falschem Eifer bewahrt bleiben.
Als Gideon vom HERRN den Auftrag bekam, das Volk Gottes vom Feind zu befreien, lesen wir in Richter 6,17:
“Er (Gideon) aber sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so mach mir doch ein Zeichen, dass du es bist, der mit mir redet. Geh nicht fort, bis ich wieder zu dir komme und bringe meine Gabe und lege sie vor dir hin. Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. Und Gideon ging hin und richtete ein Ziegenböcklein zu ...“
Gideon wollte sicher sein, dass Gott der HERR ihm den Auftrag gegeben hatte. Wie leicht werden menschliche fromme Wünsche, ehrgeizige Pläne oder gar satanische Eingebungen als göttlichen Auftrag gehalten. Die Bibel sagt: “Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan verstellt sich zum Engel des Lichtes.“ Viele guterscheinende Pläne sind Eingebungen Satans. Dieser schenkt auch Gelingen und Ehrung durch die Menschen, aber verhindert, dass sich Seelen zum Herrn Jesus Christus bekehren und das ewige Leben ererben. Kein Mensch darf bei sich selbst eine Irreleitung durch Satan ausschließen; denn es steht geschrieben:
“Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle“ (1. Kor. 10,12).
Sogar in Gebetsversammlungen oder im stillen Kämmerlein kann Satan falsche Geisteseingebungen machen. Wenn z.B. das Telefon bei dir läuten und am andern Drahtende jemand Dir Anordnungen geben würde, möchtest Du doch vorerst wissen, mit wem Du sprichst, damit Du nicht etwa in eine Falle gelockt und beraubt wirst. Wieviel mehr in geistlichen Aufträgen; wir müssen ganz gewiss sein, dass nicht Satan als verstellter Lichtengel uns dirigiert, sondern dass unser Herr Jesus Christus selber durch den Heiligen Geist uns in alle Wahrheit leitet. Wie kann dies geschehen? Es gibt dafür nur einen Weg: Jesus Christus selber.
Gideon ging hin und schlachtete ein Ziegenböcklein. Er handelte nach dem Gesetz Gottes: “Wenn aber sonst jemand aus dem Volk aus Versehen sündigt, dass er gegen irgend ein Gebot des HERRN handelt, was er nicht tun sollte, und so sich verschuldet und seiner Sünde innewird, die er getan hat, so soll er zum Opfer eine Ziege bringen ohne Fehler für die Sünde“ (3. Mose 4,27-28). Wer dem lebendigen Gott begegnet, fällt wie Saulus zu Boden (Apg. 9,4) oder kniet zu Jesu Füßen wie Petrus und bekennt: “Ich bin ein sündiger Mensch“ (Luk. 5,8). Wo anstelle tiefster Demut geistlicher Hochmut regiert, ist eindeutig der Teufel am Werk. Hüten wir uns davor, lieber Bruder, liebe Schwester im HERRN.
Das Opfer Gideons geschah auf das kommende Opfer Jesu Christi am Kreuz von Golgatha hin. Dort vergoss unser Heiland Sein teures Blut, das uns reinigt von aller Sünde. Die Bibel sagt: “Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung“ (Hebr. 9,22). “Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde“ (l. Joh. 1,7). Wir können Satan nur durch das Blut des Lammes überwinden, wie geschrieben steht: “Und sie haben ihn (d.h. Satan) überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod“ (Offb. 12,22).
Als Gideon mit dem Opfertier und dem ungesäuerten Brot zur Eiche zurückgekehrt war, gab ihm der Engel Gottes Weisung, alles auf den Felsen zu legen. “Und er tat es“ (Ri. 6,22), heißt es von Gideon. Zur Erkennung des Willens Gottes ist vorbehaltloser Gehorsam und völlige Hingabe an den Herrn Jesus Christus absolute Voraussetzung. Denke nicht, dass Gott Dich im Alltagsleben klar leite, wenn Du nicht Dein Leben, alles, was Du bist und hast, unter seine Königsherrschaft auslieferst. Gott duldet diesbezüglich keine Vorbehalte unsererseits. Gideon ließ sich leiten und gehorchte.
“Da fuhr Feuer aus dem Fels..“ (Ri. 6,21). Feuer ist ein Zeichen der Gegenwart des HERRN. Die Bibel sagt: “Der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer“ (5. Mo. 4,24). Gott erschien dem Mose im Busch, der mit Feuer brannte (2. Mo. 3,2). Als Elia auf dem Karmel den HERRN anrief, “da fiel das Feuer des HERRN herab“ (l. Kön. 18,38). An Pfingsten “erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeglichen unter ihnen und sie wurden alle voll Heiligen Geistes und fingen an zu predigen in andern Zungen..“ (Apg. 2,3-4). Johannes der Täufer bezeugte von Jesus: “der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (Matth. 3,11). Hast Du diese Taufe empfangen? Dann brennt Dein Herz für Deinen Heiland und für die vielen Seelen, die das Evangelium noch nicht gehört haben. Du kannst nicht mehr passiv dasitzen, sondern der Heilige Geist macht uns zu lebendigen Zeugen Jesu Christi (Apg. 1,8).
Gideon wurde nach diesem wunderbaren Erlebnis mit großer Gottesfurcht erfüllt. Wo der Geist Christi wirkt, wird der Mensch klein und Gott herrlich groß. “Aber der HERR sprach zu ihm: Friede sei mit dir. Fürchte dich nicht, du wirst nicht sterben“ (Ri. 6,23). Hierauf baute Gideon dem HERRN einen Altar und nannte ihn “Der HERR ist der Friede“. Lieber Freund, ist dies auch Deine persönliche Erfahrung “Der HERR ist der Friede“? Wenn Du die Vergebung Deiner Sünden durch das Blut Jesu Christi angenommen hast und Dich täglich unter die Königsherrschaft Deines Heilandes stellst, erfüllt Dich der “Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft“ (Phil. 4,7). Bevor ein Mensch unter der klaren Führung Gottes steht und in Sicherheit den Weg gehen kann, muss Römerbrief 5,1 zur persönlichen Glaubenserfahrung werden: “Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus“ (Röm. 5,1). Hast Du Frieden mit Gott oder steht Sünde zwischen Dir und dem Allmächtigen? Komme gerade jetzt zum Heiland. Gehe auf Deine Knie, bete laut und bekenne unserm Herrn Jesus Christus alle Deine Sünden, nimm Seine Erlösung am Kreuz dankbar an und übergib Ihm für Zeit und Ewigkeit Dein Leben. Dann kannst auch Du bezeugen “Der HERR ist der Friede“. Jesus macht auch Dein Leben völlig neu.
Im Hause muss beginnen ....
(Gideon IV)
Erfahrene Wissenschaftler, führende Politiker sowie viele links- und rechtsgerichtete Jugendliche wollen die Verhältnisse in dieser Welt verbessern. Es gibt viele allergische Stellen in der großen Völkerfamilie wie im Zusammenleben der einzelnen Menschen. Revolutionen, Umstürze, Streiks und Gewalttaten ändern wohl das Weltbild, bringen aber meistens auf die Dauer nicht die erhoffte Verbesserung. Vielerorts besteht auch ein Reformbedürfnis in den Kirchen und christlichen Kreisen. Die Jugend fordert radikale Änderungen und ältere Generationen wollen die Tradition und Stabilität wahren. Was ist richtig vor Gott? Falscher Eifer führt nicht zur Erweckung, ebenso wenig festgefahrenes Gewohnheitschristentum. Gott kann zu radikalem Eingreifen jedoch Auftrag geben. Das Wort Gottes zeigt uns dies in Richter 6 Vers 25 bis 27:
“Und in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm (Gideon): Nimm einen jungen Stier von den Stieren deines Vaters und einen zweiten Stier, der siebenjährig ist, und reiße nieder den Altar Baals, der deinem Vater gehört, und haue um das Bild der Aschera, das dabeisteht, und baue dem HERRN, deinem Gott, oben auf der Höhe dieses Felsens einen Altar und rüste ihn zu und nimm den zweiten Stier und bringe ein Brandopfer dar mit dem Holz des Ascherabildes, das du umgehauen hast. Da nahm Gideon zehn Mann von seinen Leuten und tat, wie ihm der HERR gesagt hatte. Aber er fürchtete sich vor seines Vaters Haus und vor den Leuten in der Stadt, das am Tage zu tun, und tat‘s in der Nacht.“
Was Gideon hier tat, war eine Eigentumsbeschädigung und die Zerstörung einer religiösen Kultusstätte, eine strafbare Handlung. Heute würde ein Gideon verurteilt und als religiöser Fanatiker abgestempelt, vielleicht nicht zuletzt von jenen Humanisten, die in Afrika den bewaffneten Krieg der heidnischen Rebellen finanziell unterstützen. Unser biblischer Bericht möchte unter keinen Um-ständen skrupellosen Gewaltakten Vorschub leisten. Gideon war alles andere als ein wilder Rebell oder ein unüberlegter Draufgänger. Er fürchtete sich sogar bei solchem Vorgehen. Warum tat er es doch?
Unser Textabschnitt beginnt: “Und in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm ...“ Am Tage vorher hatte Gideon eine persönliche Begegnung mit dem Engel Gottes, erlebte die göttliche Berufung zur Befreiung des Volkes Gottes vom bösartigen Feind und baute den Altar “Der HERR ist Friede“. Gideon stellte sein Leben ganz Gott zur Verfügung, um Gottes Plan der Befreiung auszuführen. In dieser völligen Hingabe an den HERRN bekam er vom allmächtigen Gott den Auftrag, zuerst das Götzenbild und den Götzenaltar in seinem Vaterhaus für alle Menschen sichtbar zu zerstören. Gideon handelte nicht aus eigenem Antrieb oder Gutdünken, sondern ausdrücklich im Auftrag Gottes. Letzterer kann nur vom menschlichen Denken unterschieden werden, wenn die Bedingungen, wie wir sie in der letzten Ansprache gehört haben, erfüllt sind. Wehe uns, wenn wir für unser Handeln aus eigenem Antrieb Gott vorschieben. Leider ist dies noch bei vielen Gläubigen der Fall.
Warum musste Gideon die Götzen in der eigenen Familie zuerst wegräumen? Es gibt doch im Leben so viele scheinbare Nebensächlichkeiten. Viele Christen meinen, diese würden für das Wirken des Heiligen Geistes sicher nicht im Wege stehen. Sobald es aber ernst gilt, diese Hausgötzen zu beseitigen, entsteht großer Kampf. Zu den Hausgötzen gelten alle sogenannten Glücksbringer, z.B. Glückshufeisen, vierblätteriger Klee, Amulette, Sternzeichen, Talismane auch in Autos, Fuchsschwänze an Motorrädern, Reliquien aller Art, Schutzbriefe in Häusern, Umhängesäcklein für Säuglinge und Erwachsene usw. Götzenkult sind auch Horoskope und Abschirmgeräte gegen Erdstrahlungen. In die Sammlung der Hausgötzen gehören ebenfalls Verbindungen mit zweifelhaften Heilpraktikern, Magnetopaten und Hypnotiseuren, Kartenschlägern und Handlinienlesern. Schwarze und weiße Magie und der Missbrauch des Kreuzeszeichen und der drei höchsten Namen sind ebenfalls Abgötterei. Gott verlangte von Gideon, mit allem Götzendienst in seinem Vaterhause abzufahren. In vielen christlichen Familien sollten auch gewisse Bücher verschwinden. Der Materialismus ist der Hauptgötze der heutigen Zeit. Gott verlangt auch von dieser Generation, dem weitverbreiteten Aberglauben und Götzenkult entschieden abzusagen. Vernichte alles, was mit Okkultismus zu tun hat. Überwinde den Kampf im Namen Jesu, nur so kannst Du frei werden.
Eine Bitte an alle seit Jahren gläubigen Eltern und Verantwortlichen in Kirchen und christlichen Gemeinden: Prüft doch bitte vor dem HERRN, ob Gott nicht gerade neubekehrte Jugendliche zum Niederreißen aller christusfeindlichen Gewohnheiten in der Familie oder Gemeinde berufen hat? Wie würdest Du heute einem Gideon begegnen, der im Auftrag Gottes handelt?
Gideon hatte nicht nur den Auftrag, den Götzendienst in seinem Vaterhaus abzustellen, sondern dem HERRN einen Altar oben auf der Höhe des Felsens aufzurichten und zu opfern. Niemals beauftragt Gott nur ein planloses Niederreißen, wie dies heute vielfach geschieht. Du und ich, wir sind berufen zum Aufbau des Reiches Gottes. Unser Herr Jesus Christus hat am Kreuz eine ewige Erlösung für alle Menschen durch Sein Sterben vollbracht. Gott hat Ihn von den Toten auferweckt und Ihm alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben. Bald wird unser Herr Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit wiederkommen und die Seinen zu sich nehmen. Wir haben die rettende Frohe Botschaft zum Weitergeben und bezeugen das Wort Gottes in der Kraft des Heiligen Geistes. Niemand und nichts kann uns von dieser göttlichen Berufung abhalten. Alle Kinder Gottes, die mit dem Götzenkult entschieden gebrochen haben, ihr Leben nicht lieben bis an den Tod, bereit sind um Jesu willen zu leiden und auf die irdischen Freuden zu verzichten, bringen Seelen zum gekreuzigten, auferstandenen und bald wiederkommenden Sohn Gottes. Der Altar Gideons ist ein Symbol für die Erlösung durch das Blut Jesu Christi, das wir in aller Welt verkündigen.
Wie steht es in Deinem Leben? Sagst Du allem Götzenkult, wie harmlos er Dir auch erscheinen mag - vor Gott ist er ein Gräuel - ganz entschieden ab und bist Du gewillt, unserm Herrn Jesus Christus entschieden und vorbehaltlos nachzufolgen? Schiebe Deine Entscheidung nicht hinaus. Plötzlich gibt es ein Zuspät.
Gideon verursachte mit seinem von Gott beauftragtem Vorgehen in der ganzen Stadt großen Ärger, aber Gott stellte sich auf seine Seite. Die toten Götzen konnten sich nicht rächen. Auch Du darfst täglich erleben: Jesus ist Sieger und lebt, auch wenn sich viele Abgöttische an unserm Zeugnis für den Herrn Jesus Christus ärgern.
Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus, Du kennst alle, die jetzt diese Botschaft gehört haben oder sie später lesen werden. HERR, decke allen Götzenkult auf, lass ihn zu Deines Namens Ehre beseitigen und erfülle die Herzen mit der Kraft des Heiligen Geistes, damit viele Deine Zeugen werden. Segne und stärke alle Hörer und Hörerinnen. Schenke Gnade, dass auch diese Radiosendungen nach Deinem Willen bezahlt und weitergeführt werden können. Amen.»
Evangelist Josef Schmid