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- Predigtserie: Radiosendungen im November 2019
- Datum:
- Dauer: 29:50
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Elia: Ich verlasse dich nicht (19)
Wo Gott Menschen zum gemeinsamen Dienst zusammenführt, wird die Liebe und Treue für alle Menschen sichtbar. Es wird heute sehr viel unternommen, um die Einheit der Christen zu fördern. Doch die Treue des Einzelnen kann nicht durch menschliche Organisationen und große Zusammenschlüsse erreicht werden. Mancher Prediger, Pfarrer oder Evangelist kämpft sich mühsam ab, um seine “Schäflein“ zusammenhalten zu können. Doch bleibt der Erfolg auf Dauer aus. Gibt es denn keine Treue mehr unter den Kindern Gottes oder wo liegt der Fehler, wenn die Gemeinden kleiner statt größer werden? Die Bibel gibt auch auf diese Frage klar Antwort.
Wir lesen das Wort Gottes in 2. Könige Kapitel 2, Vers 1-3:
«Als aber der HERR Elia Im Wetter gen Himmel holen wollte, gingen Elia und Elisa von Gilgal weg. Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe du hier, denn der HERR hat mich nach Bethel gesandt. Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht. Und als sie hinab nach Bethel kamen, gingen die Prophetenjünger, die in Bethel waren, heraus zu Elisa und sprachen zu Ihm: Weißt du auch, dass der HERR heute deinen Herrn von dir hinwegnehmen wird? Er aber sprach: Auch ich weiß es wohl; schweigt nur still.»
Zwei Gottesmänner machen sich auf den Weg. Elia der alte Prophet, durch manche Prüfungen geläutert, steht vor seinem Heimgang in die ewige Herrlichkeit. Sein junger Begleiter, Elisa, wurde erst vor wenigen Jahren in den Dienst Gottes berufen. Es fehlt ihm noch an praktischer Erfahrung und geistlicher Vollmacht. Die beiden Männer verkörpern zwei Generationen. Dennoch sind beide zutiefst miteinander verbunden. Elisa hält seinem Meister Treue bis ans Ende.
Einigkeit im Geist
“Und Elia sprach zu Elisa: Bleibe du hier, denn der HERR hat mich nach Bethel gesandt“ (V. 2). Elia bindet seinen jungen Mitstreiter in keiner Weise an sich selbst. Im Gegenteil, er gibt ihn völlig frei, zwingt ihn nicht zur Nachfolge. Wieviele Verkündiger, Seelsorger und Eltern machen den großen Fehler, dass sie die Seelen an sich binden und überheblich ihre Erfahrungen und ihren Willen der jungen Generation aufzwingen wollen. “Elia war ein Mensch gleichwie wir.“ Sicher kannte er die Unerfahrenheit seines Nachfolgers. Hätte er seine letzten Stunden auf dieser Erde nicht dafür verwenden sollen, um ihm mit vielen Ratschlägen und Ermahnungen eine bessere Grundlage für den Dienst zu geben, damit die Arbeit im gleichen Sinne weitergeführt würde? Elia hatte nur ein Ziel, seinem Gott bis ans Ende gehorsam zu sein. Sein ganzes Denken war auf seinen lebendigen HERRN ausgerichtet. Dies erkannte sein junger Glaubensbruder. Göttlicher Gehorsam der Verantwortlichen in Gemeinden, Familien und Missionswerken wird auch heute von den Jungen erkannt. Wo gläubige Menschen sind, die dem HERRN treu nachfolgen, auch im Gebet im stillen Kämmerlein, wirkt der Heilige Geist Glauben und Treue in den jungen Herzen. Als viele Jünger sich vom Herrn Jesus Christus distanzierten, sprach er zu den Zwölfen: “Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes“ (Joh. 6,67-69).
Die Nachfolge Jesu ist auch heute für jeden Menschen eine völlig freiwillige Angelegenheit. Echte Nachfolge ist nur möglich, wenn der einzelne Mensch “die Worte des ewigen Lebens“ durch wahrhaft gottgeweihte Menschen vernimmt.
Treue Nachfolge
Elisa antwortete Elia: “So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht.“ Welch eine Entschiedenheit liegt in diesen Worten. Elisa glaubte an den lebendigen Gott. Auch er wollte Ihm nachfolgen und dienen. Dies verband ihn mit seinem älteren geistlichen Bruder. Auf keinen Fall wollte er ihn auf der letzten Wegstrecke verlassen. Selbst als die Prophetenjünger in Bethel ihm erklärten: “Weißt du auch, dass der HERR heute deinen Herrn von dir hinwegnehmen wird?“ (V. 3) blieb er in seinem Entschluss fest. Elisa hielt Treue bis ans Ende. Von Bethel sandte der HERR den Elia nach Jericho. Nochmals gab Elia seinem Nachfolger die Möglichkeit, zurückzubleiben. Doch Elisa wollte nicht, er blieb treu. Dann sprach Elia zum dritten Mal zu Elisa: “Bleib du hier, denn der HERR hat mich an den Jordan gesandt.“ Und zum dritten Mal bewies Elisa seine Treue und antwortete: “So wahr der HERR lebt und du lebst: ich verlasse dich nicht“ (V. 6).
Dann lesen wir weiter in 2. Könige 2, Vers 7-8: “Und fünfzig von den Prophetenjüngern gingen hin und standen von ferne; aber die beiden standen am Jordan. Da nahm Elia seinen Mantel und wickelte ihn zusammen und schlug ins Wasser; das teilte sich nach beiden Seiten, so dass die beiden auf trockenem Boden hinüber gingen."
Bis ans Ende
“Elisa blieb seinem Meister Elia treu bis ans Ende. Wäre er in Bethel oder Jericho wie die übrigen Prophetenjünger geblieben, hätte er die wunderbare Überquerung des Jordans nicht miterleben können. Gott belohnt die Treue dieses Mannes. Er tut es auch heute, wenn junge Menschen ganz entschieden dem Herrn Jesus Christus nachfolgen und treu dienen. Wer in wirklicher Nachfolge des Herrn Jesus steht, ist auch treu und ehrlich gegenüber seinen Mitmenschen.
Lieber Bruder, liebe Schwester im Herrn Jesus Christus, hältst Du auch so entschieden Treue wie Elisa? Die Bibel sagt, “dass Güte und Treue einander begegnen“ (Ps. 85,11). Hören wir die Worte Jesu in Lukas 16,10: “Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu.“ Möchtest Du von treuen Menschen umgeben sein, so lass Dich wie Elia durch Gottes Güte und Treue regieren. Dies beginnt im stillen Kämmerlein, im täglichen Bibellesen, im Bekennen der verborgenen Sünden, im Ordnen begangener Fehler, im treuen Zeugendienst, im Geben für das Reich Gottes, ja im Gehorsam gegenüber dem Worte Gottes in allen Stücken und der Führung durch den Heiligen Geist. Wo Treue im Kleinen ist, schenkt der HERR großen Segen. Auch Dich will Er reich segnen. Der Herr Jesus Christus hat auch für Dich am Kreuz Sein Leben gelassen und Sein Blut zur Reinigung aller Deiner Sünden vergossen. Bekenne Ihm alle Deine Untreue gegen Gott und Menschen und übergib Ihm jetzt Dein Leben für Zeit und Ewigkeit.
Elia: Die große Belohnung (20)
Ein vielverbreitetes Sprichwort sagt: “Undank ist der Welt Lohn“. Jeder von uns hat schon solche bittere Erfahrungen machen müssen. Wer von der Welt Dank und Belohnung erwartet, wird meistens bitter enttäuscht. Die Bibel zeigt uns aber, dass Gott gerecht ist und großen Lohn für Seine Kinder, die Ihm treu nachfolgen, bereit hat.
Im zweiten Buch der Könige Kapitel 2, Vers 9-11 lesen wir:
“Und als sie hinüberkamen, sprach Elia zu Elisa: Bitte, was ich dir tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elisa sprach: Dass mir zwei Anteile von deinem Geiste zufallen. Er sprach: Du hast Schweres erbeten. Doch wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir genommen werde, so wird‘s geschehen; wenn nicht, so wird‘s nicht sein. Und als sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel.“
Worauf es ankommt
Elisa hatte eine sehr gute Gesinnung. Dies zeigte sich in seinem Wunsch, dass ihm zwei Anteile von dem Geiste Elias zufallen möchten. Dieser junge Diener Gottes hatte nur ein Ziel, vom Geiste Gottes erfüllt zu sein, um den Dienst in geistlicher Vollmacht tun zu können. Ist dies auch Dein Wunsch? Gott sieht das Herz an. Ist in Deinem Leben der Herr Jesus der Erste und der Letzte oder haben viele irdische Dinge den Vorrang? Elisa hatte etwas Schweres erbeten. Doch Gott erfüllte ihm seine Bitte. Die Bibel sagt: “Habe deine Lust am HERRN, der wird dir geben, was dein Herz wünscht“ (Ps. 37,4). Sage allem ab, was zwischen Dir und dem Herrn Jesus Christus steht. Habe Deine Lust am HERRN. Du wirst erleben, wie Er Deine Herzenswünsche erfüllt. Auch Dir schenkt Er eine große Belohnung.
Während die beiden Männer Gottes miteinander redeten “kam ein feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden voneinander. Und Elia fuhr im Wetter gen Himmel.“ Dies ist das größte Ereignis und Eingreifen Gottes, das Elia während seiner Pilgerreise in dieser Welt erleben durfte. Elia wurde leiblich entrückt. Fünfzig starke Männer suchten nach ihm. Sie konnten ihn aber nirgends finden. Der HERR hatte Seinen treuen Diener nach einem Leben mit viel Kampf und Trübsal zu sich genommen. Ungefähr 930 Jahre später sahen ihn die Jünger auf dem Berg der Verklärung zusammen mit Mose mit dem Herrn Jesus Christus reden. Die größte Belohnung, die einem Menschen zuteil werden kann, ist, vom Sohne Gottes, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, ewiglich gekrönt zu werden. Wirst Du auch zu diesen Überglücklichen gehören?
Herrliche Zukunft
Bald wird der Herr Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit wiederkommen. Die Bibel sagt: “Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken, in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit“ (1. Thess. 4,16-17). “Sie werden nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihnen lasten die Sonne oder irgendeine Hitze; denn das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen“ (Off. 7,16-17).
Wirst Du auch mit dabei sein? Nur wer die Erlösung durch das Blut Jesu Christi, das Er am Kreuz vergossen hat, angenommen und sein Leben ganz seinem Erlöser ausgeliefert hat, ist teilhaftig am ewigen Leben. Hast Du diesen entscheidenden Schritt schon getan? Es genügt nicht, wenn Du Dich einmal in einer gefühlvollen Stunde bekehrt hast. Gott prüft uns alle, ob unsere Entscheidung für Ihn wirklich echt war. Viele Christen werden feige und verleugnen den HERRN, wenn es durch Trübsale und Nöte geht. Der Herr Jesus Christus vergleicht solche Menschen mit jenem Samen, der auf das Felsige gefallen war und nicht tiefe Wurzeln fassen konnte. “Das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt; aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab“ (Matth. 13,20-21).
Unser Lebensweg mag noch so schwer sein, die Ungerechtigkeit noch so hart, unser irdisches Dasein mit noch so viel Not und Verfolgung geprägt, Gott selber ist unser reicher Vergelter. Die Bibel sagt in Offenbarung 2, Vers 8-10: “Das sagt der Erste und der Letzte, der tot war und ist lebendig geworden: Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut - du bist aber reich - und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden, und sind‘s nicht, sondern sind die Synagoge des Satans. Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst! Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr versucht werdet, und ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage. Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Diese Worte gelten allen Gläubigen, die in dieser Welt um des Evangeliums willen viel Schweres zu tragen haben. Der Herr Jesus Christus ruft auch Dir zu: “Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“
Treu und hoffnungsvoll
“Elia war ein Mensch gleichwie wir.“ Auch er wurde durch schwere Prüfungen und Tiefen geführt. Doch der HERR war mit ihm und kannte seine Herzenseinstellung. Treue Diener und Dienerinnen Gottes haben in dieser argen Welt viel Trübsal, Armut und Verfolgung zu tragen. Denken wir an Hiob. Er wurde von Satan gequält und von seinen Freunden auf unbarmherzige Weise belehrt. Doch Gott rechtfertigte ihn. Auch der Apostel Paulus ging durch schwere Verfolgungen. Mehrmals wurde er gegeißelt und ins Gefängnis geworfen. Von seinen Mitmenschen blieb er oft unverstanden und wurde verachtet. Seinem jungen Mitstreiter Timotheus schrieb er: “Leide willig, tu das Werk eines Predigers des Evangeliums, richte dein Amt redlich aus. Denn ich werde schon geopfert, und die Zeit meines Hinscheidens ist gekommen. Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort liegt für mich bereit die Krone der Gerechtigkeit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage geben wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebhaben“ (2. Tim. 4,5-8). Lieber Bruder, liebe Schwester im Herrn Jesus Christus, wirst Du von Deinen Mitmenschen nicht verstanden oder gar verurteilt, leidest Du Verfolgung, Trübsal oder Armut, höre das Wort des HERRN: “Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ Der Herr Jesus Christus ist Deine große Belohnung. Bald wird Er in Macht und Herrlichkeit wiederkommen und die Seinen zu sich nehmen. Dann wird Herrlichkeit, ja wunderbare Herrlichkeit sein.
Wir werden stille zum Gebet: “Herr Jesus Christus, Du allmächtiger Sohn Gottes, wir danken für Deine Erlösung am Kreuz von Golgatha und für Deine Auferstehung. Du bist größer und mächtiger als alle Finsternisgewalten. HERR, stärke Du alle Deine Kinder, die diese Botschaft hören. Schenke uns Gnade, dass wir getreu bis an den Tod sind; denn Du willst uns die Krone des Lebens geben. Gelobt seist Du Herr Jesus Christus, dass Du bald kommen wirst. Amen.“
Evangelist Josef Schmid