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- Predigtserie: Radiosendungen im April 2019
- Datum:
- Dauer: 29:45
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Mein Freund, warum bist du gekommen?
Liebe Leserin, lieber Leser
Auch Freunde können schrecklich enttäuschen. Die Bibel zeigt uns dies an einem krassen Beispiel. Wir lesen im Matthäus-Evangelium, Kapitel 26, die Verse 48-50:
«Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s; den ergreift. Und alsbald trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küsste ihn. Jesus aber sprach zu ihm: Mein Freund, warum bist du gekommen? Da traten sie heran und legten Hand an Jesus und ergriffen ihn.»
«Mein Freund, warum bist du gekommen?» fragte unser Herr Jesus Christus den Verräter Judas. Dies sind die letzten Worte, die der Sohn Gottes zu Judas in dieser Welt redete. Wer war überhaupt Judas? Er gehörte zu den vertrautesten Jüngern, die alles verlassen hatten, um dem Herrn Jesus nachzufolgen. Rein äußerlich unterschied er sich von den übrigen Jüngern in keiner Weise. Als Jesus davon sprach, dass einer ihn verraten würde, war es den andern keineswegs klar, dass es Judas sein könnte. Judas hatte die vielen Zeichen und Wunder des HERRN miterlebt. Er hatte sogar bei der Austeilung des Brotes bei der Speisung der Fünftausend und der Viertausend mitgeholfen. Des weiteren gab Judas vor, sich für die Armen einzusetzen. Als Maria den Herrn mit unverfälschter und kostbarer Narde salbte, sprach er: «Warum ist dieses Öl nicht für dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben?» (Joh. 12,5).
Judas war aber dennoch ganz anders als die übrigen Jünger, anders als ein Petrus, der wenig später seinen HERRN verleugnete, anders als ein Thomas, der an die Auferstehung nicht sofort glaubte. Judas war unaufrichtig und geldgierig. In Johannes-Evangelium 12,6 heißt es über ihn: «Er war ein Dieb und hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war.» Das Herz des Judas war mit einer unbeschreiblichen List erfüllt. Es gelang ihm, den Sohn Gottes den Mördern auf unauffällige Weise auszuliefern. Mit einem Kuss und den heuchlerischen Worten: «Sei gegrüßt, Rabbi!» sorgte Judas dafür, dass Jesus Christus, das unschuldige Lamm Gottes, in die Hände der Sünder kam. Und diesen unaufrichtigen Menschen, der eine solch böse Tat vollführte, redete Jesus mit den freundlichen Worten: «Mein Freund...» an. Hierin unterscheidet sich der menschgewordene Sohn Gottes von allen Menschen. Statt Vorwürfe oder Worte des Hasses sprach Er seinen Verräter mit «Mein Freund...» an. Dadurch bewies unser Erlöser seine uneingeschränkte Liebe gegen seine Feinde. Damit hat der Sohn Gottes das Gebot der Liebe bis ins Kleinste und aufs Letzte erfüllt.
Auch wir können dieser Liebe teilhaftig sein, wenn wir unser Herz vom Sohn Gottes erfüllen lassen. Der HERR schenkt Seinen Kindern dieselbe Liebe. Denken wir an die Märtyrer während den schrecklichen Christenverfolgungen. Sie konnten für ihren Heiland sterben ohne Groll und Hass gegenüber ihren Mördern. Bist Du auch von dieser Liebe Jesu Christi erfüllt? «Liebt eure Feinde; segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen» (Matth. 5,44). Dies sind nicht leere Worte, sondern sie werden Wirklichkeit in jedem Menschen, der vom Heiligen Geist erfüllt ist: «denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist» (Röm. 5,5).
«Mein Freund, warum bist du gekommen?» fragte Jesus seinen ehemaligen Jünger und jetzigen Verräter. Zum letzten Mal gibt er ihm Gelegenheit, über seine Unaufrichtigkeit nachzudenken und sich darunter zu beugen. Judas tut es aber nicht. Er konnte die Worte Jesu nicht mehr erfassen, weil der Teufel in ihn gefahren war. Auch hier gilt 1. Samuel 16,7 «Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.»
Liebe Leserin, lieber Leser, ist Ihr Herz aufrichtig vor Gott? Meinen Sie es aufrichtig mit Ihrer Jesus-Nachfolge oder sind Sie ein verkappter Verräter, eine getarnte Verräterin? Haben Sie Ihr Leben in allen Stücken Ihrem Erlöser übergeben?
«Mein Freund, warum bist Du gekommen?» Diese Frage ergeht an uns alle. Entweder folgen wir mit aufrichtigem Herzen unserem Herrn Jesus Christus nach oder wir leben in einer heuchlerischen Frömmigkeit wie Judas, der als Zeichen des Verrates den Bruderkuss gewählt hatte. «Mein Freund, warum bist du gekommen?» Geht diese Frage nicht wie ein Stich durch die Herzen jener, die nur Scheinchristen sind? Wer nicht ein völliges Ja für den Sohn Gottes hat, den wird die Frage «Mein Freund, warum bist du gekommen?» in ein schreckliches Gericht führen.
Auch uns gelten die Worte des Herrn Jesus Christus nach Matthäus-Evangelium 12,30:
«Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.» Wir alle müssen einst vor dem ewigen Richter erscheinen.
«Mein Freund, warum bist du gekommen?» Hören Sie auf diese liebende Mahnung Ihres Erlösers. Es könnte auch für Sie die letzte sein - und was dann? Darum werden Sie innerlich stille und aufrichtig. Folgen Sie dem Ruf Ihres Heilandes. Er ruft Sie. Unser Herr Jesus Christus hat um unsertwillen am Kreuz Sein Leben gelassen. Aus Liebe zu uns hat Er die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen. Wer an den Sohn Gottes glaubt und Ihm sein Leben übergibt, der empfängt die Vergebung von aller Schuld und ein neues Leben. Jesus Christus erlöst und befreit uns von der Sünde und jeder Last, die unser Herz bedrückt. In Ihm haben wir innige Gemeinschaft mit Gott, tiefen Herzensfrieden und echte Freude, sowie die Gewissheit des ewigen Lebens in der Herrlichkeit Gottes. Er erfüllt uns mit Seiner göttlichen Liebe, die wir an unsere Mitmenschen weitergeben.
Liebe Leserin, lieber Leser, kommen Sie heute zum Glauben an den Herrn Jesus Christus. Sein Blut reinigt auch Sie von aller Sünde. Bekennen Sie Ihm Ihre Sünde, legen Sie diese ab und leben Sie hinfort nicht mehr sich selber, sondern für Ihren himmlischen Meister. Hören Sie des HERRN Frage: «Mein Freund, warum bist du gekommen?» - Zur Buße und Erlösung? Dann gehören Sie zu den glücklichsten Menschen. Sie werden ein Kind Gottes, und Sie erwartet das ewige Leben in der himmlischen Herrlichkeit. - Oder zum Verrat und Verderben? Ohne Sündenvergebung und ohne Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus geht der Mensch verloren und kommt in die ewige Verdammnis. «Mein Freund, warum bist du gekommen?» Gott erwartet heute Ihre Antwort. Entscheiden Sie sich für das Leben, entscheiden Sie sich für Jesus Christus!
Nichts im Verborgenen geredet
Kennen Sie den tiefsten Sinn des Zeugnisses unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes-Evangelium Kapitel 18, Vers 20?
«Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet.»
Jesus Christus hat dies vor seinem religiösen Ankläger, dem Hohenpriester, gesagt. Diese Worte reden aber noch heute zu jedem Menschen, auch zu uns! Lasst uns auf des HERRN Wort achten. Er will Sie gerade jetzt über Bitten und Verstehen segnen. Er kennt Ihre Probleme und Nöte. Er sieht ins Verborgene. Vor Ihm sind die Vorgänge in Ihrem Herzen nicht unbekannt.
Die Ankläger Jesu Christi waren religiöse Eiferer und erkannten deshalb die Wahrheit, den Sohn Gottes, nicht. Sie vollbrachten die schrecklichste Tat, die in der Geschichte der Menschheit vollzogen worden ist: sie brachten den Erlöser der Welt um, sie verwarfen den heiligen und allmächtigen Gott. In ihrem Eifer und Wahn stellten sie sich über den König aller Könige und riefen: «Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche» (Luk. 19,14).
Während Seines ganzen Wirkens suchten sie Grund zur Anklage gegen Ihn, aber sie fanden kein einziges Wort, das Er nicht in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes geredet hätte, das nicht aus Gottes Munde gekommen wäre. Ständig stand der Herr Jesus unter den kritischen Augen Seiner Gegner, sie konnten aber nichts gegen Ihn finden, weil Er ausschließlich den Willen des Himmlischen Vaters tat.
Unmissverständlich erklärte Er Seinen Anklägern: «Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet.» Jesus Christus brachte die Frohe Botschaft allen Menschen. Sie gilt auch für uns. Auch wir können den wahrhaftigen Willen Gottes wissen. Nie werden wir vor dem ewigen Richter die Entschuldigung vorbringen können, wir hätten den Weg des Heils nicht gewusst. Das Wort des HERRN ergeht auch heute an alle Menschen, Nationen und Völker. Wie der Herr Jesus frei und offen geredet hatte, so zeugen heute Seine Kinder frei und offen zu gelegener und ungelegener Zeit. Der Welt ist diese freie und offene Rede meistens unangenehm; denn der Heilige Geist wirkt und zeigt jedem Menschen seine Sünde. Wie steht es mit Ihrer Sünde? Leiden Sie unter ihr? Macht sie Ihnen zu schaffen? Wenn Ihnen die Sünde noch nie schwer zu schaffen machte, wenn Sie noch nicht erkannt haben, dass Sie wegen Ihrer Schuld von Gott getrennt sind, stehen Sie noch unter dem Zorn Gottes. Sie sind dann noch nicht errettet. Ihnen fehlt noch der wahre Friede. Ihr Herz ist freudenleer. Gerade zu Ihnen redet der Herr Jesus Christus durch Sein Wort frei und offen. Er ruft Sie zur tiefen Besinnung und fordert Sie auf, über Ihre Sünde Buße zu tun. Was ist echte Buße? Unsere Sünde zu bereuen und gewillt zu sein, uns ganz von ihr zu trennen und sie abzulegen. Nur wer bereit ist, ein neues Leben zu beginnen, erlebt die Erlösung durch das Blut Jesu Christi. Haben Sie Ihr Leben Ihrem Erlöser schon übergeben? Tun Sie es jetzt, bringen Sie Ihm Ihre Sünden, Ihre Sorgen und Probleme und alles, was Sie sind und haben.
Der Herr Jesus Christus macht auch Ihr Leben neu. Er allein hat hierfür die Vollmacht Gottes, weil Er am Kreuz alle unsere Schuld auf sich genommen hat. «Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt», heißt es in Johannes 1,29. Ferner sagt das Wort Gottes in Apostelgeschich-te4,12: «Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden.» Nur durch den Herrn Jesus Christus empfangen wir das ewige Leben.
Liebe Leserin, lieber Leser, Sie stehen vor der größten Entscheidung Ihres Lebens: Sind Sie gewillt, den Herrn Jesus Christus als Ihren persönlichen Erlöser und Herrn anzunehmen? Entscheiden Sie sich für den Sohn Gottes, solange Sie dies noch können. Schieben Sie nicht hinaus; denn plötzlich kann es zu spät sein.
«Frei und offen» dürfen wir diese Botschaft auch heute aller Welt verkündigen. Die Menschheit ist in zwei Lager geteilt. Auf der einen Seite sind die an den Herrn Jesus Christus gläubig Gewordenen, und auf der anderen Seite stehen diejenigen, die ewiglich verloren gehen, weil sie nicht an den Sohn Gottes glauben. Auf welcher Seite stehen Sie?
Der Herr Jesus fügte weiter hinzu: «Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet.» Ohne Unterlass brachte Jesus Christus die Wahrheit Gottes auch den religiösen Kreisen. Er redete im Tempel, wo das Volk die Opfer durch die Priester bringen ließ. Er redet auch heute eine deutliche Sprache mit allen religiösen Kreisen. Gottes Wort nach 1. Samuel 15,22 und 23 ergeht an alle Herzen: «Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern. Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst.»
Stützen Sie sich nicht auf Ihre Werke und Opfer, die Sie bringen. Allein zum Gehorsam gegenüber dem lebendigen Gott gewillt zu sein, öffnet uns die Augen für das vollbrachte Opfer am Kreuz. Jede Religion ist von Gott zur Verdammnis ihrer Anhänger verurteilt, wenn nicht allein der gekreuzigte und auferstandene Sohn Gottes als einziger Mittler zwischen Gott und den Menschen anerkannt und verkündigt wird. Keine Religion kann unsere Seele von unserer Sünde reinigen. Kein Mensch ist befähigt, uns von unserer Leidenschaft zu befreien. Allein der Herr Jesus Christus, der vollkommene Sohn Gottes, reinigt uns mit Seinem am Kreuz vergossenen Blut von aller Sünde; Er hat uns teuer erkauft. Glauben Sie das? Haben Sie Ihr Leben schon Ihrem Erlöser übergeben? Wer dies wegen seiner Religion nicht tun will, geht deshalb in die ewige Verdammnis. In erster Linie die religiösen Leute verwarfen den Sohn Gottes.
Auch diese Wahrheit darf nicht verschwiegen werden; denn der Herr Jesus hat nichts im Verborgenen geredet. Er deckte die Schuld der religiösen Führer rücksichtslos auf, indem Er nach Matthäus 23,13 sprach: «Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen!» Diesen Wehruf hörten sie alle, aber sie gingen hartherzig darüber hinweg. Wie steht es bei uns? Wir wollen nicht das Himmelreich vor den Menschen zuschließen; denn so spricht der HERR: «Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut» (Matth. 12,30). Kommen Sie heute zu Ihrem Heiland. Er nimmt auch Sie in Gnaden an und schenkt Ihnen ein völlig neues Leben. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist. Er vergibt Ihnen auch die verborgenen Sünden; denn Er hat nichts im Verborgenen geredet.
Wir werden stille zum Gebet: «Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du nichts im Verborgenen geredet hast, sondern auch heute Dein Wort durch den Heiligen Geist in allen Herzen wirken lässt. HERR, segne alle Leser und Leserinnen und errette gerade jetzt viele Seelen. Amen.»
Evangelist Josef Schmid